In Memoriam Ilona Christen

Ja, es stimmt. Im Moment stehen hier fast nur noch Nachrufe. Aber diese Fernsehmenschen hören auch einfach nicht auf zu sterben.

Ilona Christen prägte ab 1986 mit Brillen und Gummistiefeln den ZDF-Fernsehgarten und ab 1993 mit dem zweiten Daily Talk bei RTL das Nachmittagsprogramm des Privatfernsehens.

Im Alter von 58 Jahren ist Ilona Christen an einer Blutvergiftung nach einem Sturz gestorben.

In Memoriam Isaac Hayes

Die Titelmusik zu den Filmen und der Fernsehserie Shaft machte ihn weltberühmt, und als Original-Chefkoch in South Park lernten ihn die Jüngeren kennen. Isaac Hayes ist gestorben. Nächste Woche wäre er 66 Jahre alt geworden.

In Memoriam Jack Klugman

Jack Klugman gehörte zu den wenigen amerikanischen Fernsehstars, die in Deutschland noch populärer waren als in ihrer Heimat. Dort war er von 1970 bis 1983 fast ohne Unterbrechung wöchentlich zu sehen, die ersten fünf Jahre als Chaot Oscar Madison in Männerwirtschaft und dann als schlauer Gerichtsmediziner Quincy. Hierzulande war er noch viel länger zu sehen.

Beide Serien waren auch bei uns enorm erfolgreich und erwiesen sich als zeitlos. Es ist noch keine zehn Jahre her, da lief die 70er-Jahre-Serie Quincy noch zur Primetime bei RTL, wo zu dieser Zeit bereits Formate wie Deutschland sucht den Superstar und Ich bin ein Star – holt mich hier raus gezeigt wurden. Männerwirtschaft bevölkerte noch Jahrzehnte nach seiner Einstellung die Sitcom-Sendeplätze vor allem im Nachtprogramm von ProSieben und Sat.1.

Als Klugman vor vier Jahren in der Jubiläumsshow „25 Jahre RTL“ auftrat, bekam er Standing Ovations. In einem Interview sagte Klugman danach: „Das war sehr bewegend. In Amerika würde ich niemals Standing Ovations bekommen. Ich habe fast geweint. Und ich bin wirklich keine Heulsuse!“

Jack Klugman ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

 

In Memoriam Joachim Fuchsberger

Nach dem Tod von Robin Williams stiegen auf der ganzen Welt Menschen auf Tische.

Heute würde ich mir wünschen, dass zu Ehren des großen Joachim Fuchsberger, der mit 87 gestorben ist, alle mal im Nachthemd in die Öffentlichkeit gehen.

In Memoriam John Barry

Wir hören heute noch mal die Titelmusik von Die 2 von John Barry, der auch für viele James-Bond-Filme die Musik komponierte. Er ist im Alter von 77 Jahren gestorben.

In Memoriam John Forsythe

Er war Original-Charlie in Drei Engel für Charlie. Und im Gegensatz zu den alten Engeln durfte er seine Rolle auch noch spielen, als die Fernsehserie 20 Jahre später fürs Kino neu aufgelegt wurde. Natürlich war jeweils nur seine Stimme zu hören. In der deutschen Fassung kam er also nicht vor. Bis auf die paar Szenen der TV-Serie, in der kurz sein Hinterkopf zu sehen war.

Er war in den 60ern auch schon der Star seiner eigenen Serie, einer Agentencomedy namens The John Forsythe Show. Die wurde aber in Deutschland nie gezeigt.

Bei uns kennt man John Forsythe deshalb nicht nur in erster Linie, sondern im Grunde ausschließlich als Blake Carrington vom Denver-Clan. Aber das ist ja auch was.

Und vielleicht aus der Peter-Alexander-Show.

John Forsythe ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

In Memoriam Karl Malden

Die Straßen von San Francisco sind lang und steil, und wenn man sie oft genug bewältigt, hält das jung, fit und gesund. Karl Malden wurde vielleicht deshalb 97 Jahre alt.

Gestern ist der Mann, an dessen Seite Michael Douglas in Die Straßen von San Francisco ein Star wurde, gestorben.

In Memoriam Kurt Felix

Als wir in Deutschland Kurt Felix kennenlernten, hatte er in der Schweiz bereits eine lange Fernsehkarriere hinter sich. Im deutschen Fernsehen war es nur eine einzige Sendung, mit der Kurt Felix prominent vertreten war, doch die prägte das Fernsehen wie wenige andere. Verstehen Sie Spaß? war nicht einmal die erste Sendung, die Streiche mit versteckter Kamera zeigte (Chris Howland war mit Vorsicht Kamera 20 Jahre früher dran), doch erst sie löste den Boom aus, der scharenweise Nachahmer provozierte.

Von Felix selbst konzpipiert und als 30-Minuten-Donnerstagsformat gestartet, wurde Verstehen Sie Spaß? 1983 zur Samstagabendshow befördert, und Felix brachte fortan seine Frau mit zur Arbeit. Das Moderatorenpaar Paola und Kurt Felix gehörte zu den größten Fernsehstars der 1980er-Jahre, und je prominenter die beiden wurden, desto seltener konnte Kurt Felix selbst in die Rolle des Lockvogels schlüpfen.

Kurt Felix war auch der Erfinder der „Kreativpause“. Bei ihm hieß sie Ende 1990 noch „schöpferische Pause“, doch das Ergebnis war das Gleiche: Sie endete nicht. Zumindest kehrte er nicht als Moderator zurück. Ausgerechnet Harald Schmidt, der später selbst eine berühmte Kreativpause einlegte, wurde stattdessen der Nachfolger bei Verstehen Sie Spaß?

Später arbeitete Kurt Felix zumindest als Berater wieder für die Sendung, und obwohl er selbst schon lange nicht mehr im Vordergrund stand, zeigte die ARD ihn nun sogar wieder auf Anzeigenfotos für die Show. Mit Guido Cantz ist Verstehen Sie Spaß? inzwischen zum sechsten Mal neu besetzt worden, aber immer noch eine feste Größe am Samstagabend. Es ist die einzige Samstagabendshow außer Wetten, dass…?, die aus der goldenen Zeit des Genres noch übrig ist.

Wie heute bekannt wurde, ist Kurt Felix am Mittwoch im Alter von 72 Jahren gestorben.

In Memoriam Kurt Weinzierl

Es kommt immer darauf an, wo man einen Schauspieler gesehen hat, wenn es um die Frage geht, ob man ihn für einen anspruchsvollen Charakterdarsteller hält oder für eine Witzfigur. Kurt Weinzierl könnten Sie in Rainer Werner Fassbinders Döblin-Verfilmung Berlin Alexanderplatz gesehen haben. Wahrscheinlicher aber in Ein Schloss am Wörthersee. In beiden Produktionen spielte Kurt Weinzierl allerdings nur unbedeutende Gastrollen. In größeren Rollen war der Österreicher zum Beispiel in der großartigen Piefke-Saga zu sehen, wo er einen gehässigen österreichischen Hotelbesitzer spielte, der um des lieben Geldes Willen seinen ätzenden deutschen Gästen in den Allerwertesten kroch, und als einer der Lurzer-Mitarbeiter in der Vorabendserie Büro, Büro. Am ehesten und liebsten dürfte er als Kottans Chef Heribert Pilch in Kottan ermittelt in Erinnerung bleiben.

Kurt Weinzierl starb bereits am vergangenen Freitag im Alter von 77 Jahren.

In Memoriam Larry Hagman

Wenn ich an Larry Hagman denke, fallen mir merkwürdigerweise immer Ein Schloss am Wörthersee und die Lindenstraße ein, was absurd ist, denn in beiden Serien spielte er doch nur kleine, alberne Gastrollen, die allein dazu dienten, einen Weltstar in eine deutsche Serie zu integrieren, ohne die Handlung auch nur einen Deut weiterzubringen.

Aber wahrscheinlich langweilte sich Larry Hagman damals einfach, hatte er doch schon zwei so prägende Rollen in der TV-Geschichte hinter sich, wie es die meisten nicht mal einmal schafften.

Zugegeben, als Captain Tony Nelson war er erkennbar nur der zweite Star neben einem Flaschengeist, Barbara Eden als Bezaubernde Jeannie. Aber Dallas kam ja erst noch, und damit die Rolle seines Lebens, der Fiesling J.R. Ewing.

Meldungen, Larry Hagman sei schwer krank, gab es schon so lange, dass man sich immer wieder wunderte, wenn er dann doch noch einmal irgendwo mitspielte, wie in Desperate Housewives. Und schließlich dieses Jahr sogar wieder in Dallas, der Neuauflage, die keine Neuauflage sein will, sondern eine Fortsetzung, weshalb neben vielen jungen Schönlingen auch alte Recken wie Hagman, Patrick Duffy und Linda Gray wieder mitspielen durften. Die Serie könnte bald bei RTL laufen. Während in den USA derzeit die zweite Staffel gesdreht wird, ist Larry Hagman im Alter von 81 Jahren gestorben.

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