Ihr Türchen kommet

Kinderlein, höret die frohe Kunde: Ab morgen wird’s hier zumindest für die nächsten dreieinhalb Wochen wieder täglich was Neues geben! Wir zählen den Countdown runter:

24 Türchen bis Weihnachten.

Und wir spielen den beliebten Modus aus dem vergangenen Jahr, also komplett ohne Gewinne!

Jeden Morgen um 6 Uhr erscheint eine Tür, die aus einer Fernsehsendung stammt. Wir laden zum besinnlichen Mitraten ein, aus welcher Sendung sie wohl sein könnte. Und am nächsten Morgen um sechs folgt die Auflösung und die nächste Tür.

Eine schöne Adventszeit!

Im Glashaus

Ich habe die Bambi-Verleihung Mitte der Woche gesehen, aber dass es dabei einen Eklat gegeben hatte, war mir nicht aufgefallen, bis ich heute an einem Schreibwarengeschäft vorbeilief, das glaubt, die obere Hälfte der Titelseite der „Bild“-Zeitung auf die Straße hängen zu müssen, damit sie überhaupt noch jemand liest. Und da stand, dass es einen Eklat gegeben habe. Dann muss es ja stimmen.

Deutschlands bester Entertainer Stefan Raab hatte nämlich seinen Preis angenommen und war am Ende seiner Rede ganz ernst geworden, um sich bei einer Frau zu bedanken, ohne die er nicht da oben stünde.

Bei Uschi Glas.
Danke, Mama!

Das war alles. Lustiger als der Gag war damals Uschi Glas‘ Reaktion, die in einem Moment eingeblendet wurde, als sie gerade fassungslos den Kopf schüttelte. Man dachte nichts Böses, denn es hatte ja niemand erwartet, dass Uschi Glas Humor haben könnte. Heute allerdings, in ihrer Wochenendausgabe, zimmerte die „Bild“ daraus einen „Eklat“ („Stefan Raab beleidigt Uschi Glas“) und trieb zur Untermauerung dieser Sachlage außer Uschi Glas doch noch fünf weitere alte Menschen auf, die Stefan Raab, dem es weitgehend gelingt, sein Leben an der „Bild“-Zeitung vorbeizuleben, ebenfalls nicht lustig finden (Gunter Sachs, Gunter Sachs‘ Frau, Gottfried John, Helmut Markwort und Dieter Wedel).

Welch ein Skandal. Dass Stefan Raab einen Witz macht, hätte aber auch wirklich niemand erwarten können. Und dann noch auf Kosten anderer. Also wirklich.

Ein Höhepunkt bei Ladykracher gestern Abend war übrigens der Sketch, in dem Charly Hübner in Rockerkluft Anke Engelkes Tattoo-Laden betrat und bat:

Könnten Sie mir Ruth Maria Kubitschek auf den Rücken tätowieren?

Gut merken! Nächsten Mittwoch macht die „Bild“ daraus bestimmt einen Eklat.


Screenshot: Sat.1

Im Märzen der Bauer

Im April aber vielleicht schon nicht mehr. Nach einer Woche der neuen RTL-Nachmittags-Dokusoap Unser Bauernhof scheint klar, dass auch diese Idee nicht der große Wurf war. Die Quoten sind zumindest nicht besser als bei der ersetzten Dokusoap Unsere erste gemeinsame Wohnung, was bedeutet, dass uns womöglich Unser erstes Eitergeschwür doch noch erspart bleibt.

Wer den Bauern nicht kennt, frisst es eben nicht, und auf unserem Bauernhof wohnt nun einmal nicht der, der bis vor kurzem noch eine Frau gesucht hat. Ist aber auch egal, ab Mitte April wird der Sendeplatz ohnehin mit der vierten Daily Soap Ahornallee besetzt, und das führt zwangsläufig zu dem Wortspiel mit dem Bauernopfer. Für Freunde des Bäuerlichen bleibt dann nur Allein unter Bauern. Aber dann ist der Märzen ja auch längst vorbei.

Im Memoriam Dieter Pfaff

Dieter Pfaff ist im Alter von 65 Jahren an Lungenkrebs gestorben.

Ein Publikumsliebling wurde Dieter Pfaff schon in den Serien Der Fahnder und Balko, obwohl man ihn dort nur in Nebenrollen besetzt hatte. Dass er problemlos als Hauptdarsteller eigene Serien tragen konnte, ließ sich schon damals erahnen.

Dieter Pfaff genoss seit vielen Jahren nicht nur den Luxus, sich seine Rollen aussuchen zu können, sondern sie sich sogar ausdenken zu dürfen. Bruder Esel, Sperling und Bloch basierten auf Ideen von ihm.

Von seiner jüngsten Erfolgsserie Der Dicke sollte eigentlich seit Herbst eine neue Staffel gedreht werden. Die Arbeit daran konnte wegen Pfaffs Erkrankung jedoch nicht beginnen. Zwei alte Folgen der Serie zeigt die ARD zum Tod von Dieter Pfaff am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr. Einen neuen Film der Bloch-Reihe konnte Pfaff noch fertigstellen. Er läuft plangemäß zum ersten Mal am kommenden Mittwoch um 20.15 Uhr.

In der Mangel

Das ist lustig:


Screenshot: DWDL

Das ist, als würde man Pommes einen Mangel an Vitaminen vorwerfen. Oder einem Campingzelt das fehlende Gästezimmer.

In eigener Sache (also langweilig)

Hust… Staubwegpust…

Es gab hier jüngst einen gewissen Unmut über die fünfwöchige Funkstille auf dieser Seite. Und das freut mich. Wirklich. Denn es zeugt davon, dass es ein paar Menschen gibt, denen etwas daran liegt, ob hier etwas erscheint oder nicht.

Insofern tut es mir leid, dass die Erwartung und Hoffnung auf regelmäßige Lebenszeichen enttäuscht wurden.

Der Wunsch nach einer Vorankündigung einer Schaffenspause ist aber leider unrealistisch, weil ihre Gründe vielfältig sind und ihr Ende nicht absehbar ist – und meistens nicht mal ihr Anfang.

Wie der Durchschnittsfernsehzuschauer sehe auch ich im Sommer weniger fern. Das hat zum einen meteorologische Ursachen und verhindert zum anderen, dass ich mit ansehen muss, wie sich das Fernsehen im Sommer noch weniger Mühe gibt als sonst.

Die konkrete Dauer einer Ereignis- oder Einfallslosigkeit ist in der Regel ebenfalls nicht im Vorfeld abzusehen. Das gilt auch für Zeitmangel. Diese Seite ist immer noch ein Hobby. Hauptberuflich arbeite ich.

Und schließlich verlor ich irgendwann die Lust (und vielleicht die Fähigkeit), über einen Serienstart wie beispielsweise Navy CIS: Los Angeles noch etwas Originelles zu schreiben, wenn das Produkt selbst so wenig davon bietet.

Trotzdem wird hier auch in Zukunft immer mal wieder etwas erscheinen, voraussichtlich unregelmäßig. Wer die Geduld hat und wem es die Zeit wert ist, wird hier weiterhin mit Freude empfangen. Wem das zu lästig ist, dem sei herzlich gedankt für das treue Lesen in den vergangenen Jahren.

In Erinnerung an Peter Boyle

Der großartige Schauspieler Peter Boyle ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Da er in Deutschland weitgehend unbekannt war und sein Tod deshalb in den wenigsten Medien vermeldet werden wird, sei er wenigstens an dieser Stelle kurz gewürdigt. Bei uns war seine bekannteste Rolle wohl die als Frankensteins Monster an der Seite von Gene Wilder in Mel Brooks‘ Film „Frankenstein junior“. In den USA wurde er noch einmal ein Fernsehstar durch die hervorragende Familienserie Alle lieben Raymond, in der er ab 1996 den ebenso miesepetrigen wie vorlauten Vater der Titelfigur spielte. Die Serie wurde erst im vergangenen Jahr beendet, zu einem Zeitpunkt, als sie noch immer die meistgesehene Sitcom im US-Fernsehen war. In Deutschland ging sie leider ziemlich unter, wurde zwar schon auf drei Sendern gezeigt, bekam aber nie über längere Zeit die Gelegenheit, ihr Publikum zu finden. Ab Januar zeigt Kabel 1 die letzte Staffel von Alle lieben Raymond als Erstausstrahlung.

Am Rande: Peter Boyle war eng mit John Lennon befreundet, der 1977 Trauzeuge bei Boyles Hochzeit mit der Journalistin Loraine Alterman war. Außer ihr hinterlässt Boyle zwei Töchter.

Mehr über Peter Boyle.
Mehr über Alle lieben Raymond.

In Farbe. Und bunt.

Also gut, die Wiederbelebung von Pssst… ist in die Hose gegangen. Der Spaß von früher war da, die Zuschauer leider nicht. Neuer Versuch: Switch. Gemein haben beide, dass sie Relikte aus den 90er-Jahren sind und damals gar keine so außerordentlichen Publikumserfolge waren. Von ihren Fans wurden sie jedoch zum Kult erklärt. Der Unterschied ist, dass die Fernsehparodie Switch mit der kompletten Originalbesetzung zur Neuauflage antritt — unter dem beknackten Namen Switch Reloaded. Nur Bettina Lamprecht und Annette Frier, die erst in späteren Staffeln dazugekommen waren, sind nicht mehr dabei, dafür zwei Neue.

Es wird Zeit, dass Switch zurückkehrt. Seit dem Ende im Jahr 2000 blieben zu viele neue Fernsehstars unparodiert: Tim Mälzer, Florian Silbereisen, Dr. House und Monk. Und zum Glück gibt es Peter Kloeppel, Antonia Rados und Thomas Gottschalk immer noch. Zum Glück für Switch.

Switch Reloaded, montags, 22.15 Uhr auf Pro Sieben.

Nachtrag: Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich fand das wiederbelebte Switch so genial wie früher. Ging mir ja auch bei Pssst… schon so. Deshalb lassen Sie mich kurz etwas überprüfen: Also, die Paukerfilme mit Hansi Kraus mochte ich als Achtjähriger, die gehen heute gar nicht mehr. Thomas Gottschalk hat sich auch überholt. Und die Neuauflage von Am laufenden Band mit Florian Silbereisen… reden wir besser nicht darüber. Gut, es kann also nicht nur an mir liegen.

Wer es nicht gesehen hat, findet hier einige Videos aus der Sendung. Da sehen Sie dann, dass es Switch sogar gelingt, Serien zu parodieren, die an sich schon lustig sind, wie Dr. House. Und nächste Woche sollten Sie sich dringend die ganze Sendung ansehen.

In Memoriam Andy Griffith

Für uns in Deutschland war Andy Griffith vor allem Matlock, der gerissene Anwalt im hellgrauen Anzug, der viele Jahre das Vorabendprogramm des ZDF und das Mittagsprogramm von ProSieben bewohnte.

In den USA kannte man ihn lange vorher als Komiker und als Star seiner eigenen Sitcom The Andy Griffith Show. Ab 1960 spielte er darin 249 Folgen lang den gutmütigen Sheriff einer Kleinstadt. Sie gilt noch heute als eine der erfolgreichsten Serien aller Zeiten. In Deutschland wurde sie nie gezeigt.

Andy Griffths Seriensohn, der kleine Ronny Howard, wurde übrigens etwas später als Ron Howard Hauptdarsteller der Serie Happy Days und viel später ein erfolgreicher Regisseur in Hollywood („Apollo 13“, „A Beautiful Mind“, „The Da Vinci Code“, „Illuminati“).

Und dann spielte Andy Griffith indirekt natürlich noch eine große Rolle in der Doppelfolge „Der Urlaubermörder“ aus der Serie Eine schrecklich nette Familie, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Peggy und Al Bundy machen Urlaub im Kaff Dumpwater in Florida, dessen größte Attraktion ein Mann ist, der mal Andy Griffith begegnet ist.

Andy Griffith ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

In Memoriam Bea Arthur

Da waren’s nur noch zwei. Die Golden Girls haben Dorothy verloren.

Neun Monate nach ihrer Serienmutter Estelle Getty ist Bea Arthur, die im wirklichen Leben älter war als die Frau, deren Tochter sie spielte, mit 86 Jahren gestorben.


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