2,5 Männer 2.0

Jede PR ist gute PR.

Es scheint, als habe Charlie Sheen seiner ehemaligen Serie Two And A Half Men nachträglich etwas Gutes getan. Langfristig muss sich zeigen, wie sich die Einschaltquoten der Serie mit seinem Nachfolger Ashton Kutcher entwickeln. Zum US-Start gestern Abend war immerhin ein gewisses Interesse zu spüren.

Im der vergangenen Staffel, der letzten mit Charlie Sheen, die ProSieben derzeit sendet, schalteten bei neuen Episoden durchschnittlich etwa 14 Millionen Zuschauer ein. Das waren ungefähr genauso viele wie immer seit Beginn der Serie im September 2003, was bemerkenswert für eine acht Jahre alte Serie ist. Der bisherige Zuschauerrekord lag bei 18,9 Millionen und wurde in der ersten Hälfte der zweiten Staffel erreicht. (Korrektur:) 24,2 Millionen und wurde am Ende der zweiten Staffel erreicht, als das Vorprogramm das Serienfinale der damals erfolgreichsten Sitcom Alle lieben Raymond war.

Gestern waren es 27,8 Millionen. (Korrektur:) 28,7 Millionen.

2006: In Memoriam

Das Fernsehen verlor in diesem Jahr einige seiner größten Stars. Rudi Carrell! Else Kling! Oberschwester Hildegard! Oma Herta! Heinz Sielmann! So gesehen: Scheißjahr. Besonders hart traf es die Schwarzwaldklinik, die außer der Oberschwester auch noch um Verwaltungsdirektor Mühlmann und Nachbar Pohl trauern muss.

Der Reihe nach:

  • Lou Rawls, 72 (Musiker und oft gesehener Gaststar in US-Serien wie Mannix, Ein Colt für alle Fälle, 77 Sunset Strip und auch Baywatch)
  • Udo Thomer, 60 (Polizeihauptmeister Pfeiffer in Der Bulle von Tölz)
  • Shelley Winters, 85 (Film- und Fernsehstar seit den 40er Jahren, zuletzt als Nana Mary in Roseanne)
  • Franz Seitz, 85 (Produzent der Paukerfilme mit Hansi Kraus und der Fernsehserie Josef Filser)
  • Alf Marholm, 87 (Verwaltungsdirektor Mühlmann in der Schwarzwaldklinik)
  • Don Knotts, 81 (Les Calhoun, der Nachbar von Matlock)
  • Darren McGavin, 83 (Kolchak, Der Nachtjäger)
  • Annette von Aretin, 85 (Ratefüchsin in Was bin ich?)
  • Tom Toelle, 84 (Regisseur von Ida Rogalski, Pariser Geschichten, Bismarck, Deutschlandlied und nicht zuletzt Das Millionenspiel)
  • Wilfried Baasner, 65 (Fiesling Achim Lauritzen im Erbe der Guldenburgs)
  • Jürgen Thorwald, 90 (Autor, Das Jahrhundert der Chirurgen, Das Jahrhundert der Detektive)
  • Christiane Maybach, 74 (Hausdrache Margot Weigel in Unter uns)
  • Franz Josef Steffens, 82 (Brauereileiter Anbusch im Erbe der Guldenburgs, Gärtner Jungklas in Unsere Hagenbecks)
  • Hans Wyprächtiger, 76 (Büroleiter Horn in I.O.B. Spezialauftrag, Graf Wutz von Wutzenstein in Damals auf Burg Wutzenstein)
  • Gustav Trampe, 74 (ZDF-Moderator, heute, Kennzeichen D)
  • Eberhard Esche, 72 (Herr Taube in Einzug ins Paradies)
  • Klaus Dahlen, 67 (zeitweilig Ensemble-Mitglied bei Klimbim und der zweite Michael Tetzlaff in Ein Herz und eine Seele)
  • Eva Maria Bauer, 82 (Oberschwester Hildegard in der Schwarzwaldklinik)
  • Balduin Baas, 83 (Oberstudienrat Blaumeier in den Paukerfilmen mit Hansi Kraus und der Musiklehrer in Loriots Pappa ante portas, häufiger Gaststar in Fernsehserien)
  • Drafi Deutscher, 60 (Schlagerlegende, Dauergast der ZDF-Hitparade und Gelegenheitsschauspieler in Die Bertinis und Ein Schloss am Wörthersee)
  • Aaron Spelling, 83 (Produzentenlegende, Drei Engel für Charlie, Der Denver-Clan, Beverly Hills 90210, Eine himmlische Familie)
  • Robert Gernhardt, 68 (Dichter, „Titanic“-Mitgründer und Drehbuchautor für Otto und Dr. Muffels Telebrause)
  • Hans „Oskar“ Bierbrauer, 84 (Schnellzeichner Oskar in Dalli Dalli)
  • Rudi Carrell, 71 (Fernsehlegende)
  • Barnard Hughes, 90 (Max Merlin in Mr. Merlin, Opa Buzz in Blossom)
  • Kurt Kreuger, 89 (in Deutschland geborener amerikanischer Schauspieler, der oft deutsche Seeleute und Militärpersonal spielen durfte; außerdem Gaststar in Serien wie Kobra, übernehmen Sie, 77 Sunset Strip und Wonder Woman)
  • Red Buttons, 87 (US-Komiker und Gaststar in Serien wie Love Boat, Roseanne, Emergency Room)
  • Toni Böhm, 57 (Standesbeamter Mittner in Auf immer und ewig)
  • Mickey Spillane, 88 (Kriminalautor, Mike Hammer)
  • Jack Warden, 85 (Trainer Buttermaker in Die Bären sind los, Privatdetektiv Harry Fox in Die Fälle des Harry Fox)
  • Franz Josef Gottlieb, 75 (Regisseur von Manni, der Libero, Ein Schloss am Wörthersee und Salto postale)
  • Elisabeth Volkmann, 70 (Ensemble-Mitglied bei Klimbim und deutsche Stimme von Marge Simpson)
  • Jenny Gröllmann, 59 (Isolde Isenthal in Liebling – Kreuzberg, Staatsanwältin Katharina Dorn im Schwurgericht)
  • Bruno Kirby, 57 (der junge Peter Clemenza im zweiten Paten, Gaststar z.B. bei Columbo, Kojak und Polizeirevier Hill Street)
  • Klaus Höhne, 79 (Frankfurter Tatort-Kommissar Konrad)
  • Annemarie Wendl, 91 (Else Kling in der Lindenstraße)
  • Steve Irwin, 44 (Der Crocodile Hunter)
  • Joachim Fest, 79 (Publizist und kurzzeitiger Moderator von Panorama)
  • Ivar Combrinck, 63 (Synchronautor und -regisseur der Simpsons)
  • Wolfgang Wahl, 80 (Nachbar Pohl in der Schwarzwaldklinik, Konsul Kadenbach in Dr. Stefan Frank)
  • Helmut Pick, 77 (Vater Alfons Specht Unseres Lehrers Doktor Specht)
  • Gerhard Behrendt, 77 (Erfinder des früheren Ost- und heute einzigen Sandmännchens)
  • Bruni Löbel, 85 (Oma Herta im Forsthaus Falkenau, Frau Rabe in Ich heirate eine Familie, Schwester Agatha in Timm Thaler)
  • Hal Lynch, 78 (häufiger Gaststar z.B. in Perry Mason, Bonanza oder Cannon)
  • Frank Beyer, 76 (Regisseur, Das letzte U-Boot, Sie uns er, Abgehauen)
  • Heinz Sielmann, 89 (Tierfilmer, Expeditionen ins Tierreich)
  • Daisy, 13 (Tier, Moshammers Hund, Gaststar in Unter uns)
  • Hans-Peter Minetti, 80 (Kommunist Ernst Demmin in Dr. Schlüter)
  • Jack Palance, 87 (Titelheld als Alex „Bronk“ Bronkow und Zirkusdirektor Johnny Slate)
  • Horst Michael Neutze, 83 (Tatort-Kommissar Schreitle)
  • Robert Altman, 81 (Regissseur des M.A.S.H.-Films, der mit Gun – Kaliber 45 einen kurzen Abstecher zum Fernsehen machte)
  • Heinrich Riethmüller, 84 (Musikalischer Leiter von Dalli Dalli und Rate mal mit Rosenthal)
  • Peter Boyle, 71 (Vater Frank Barone in Alle lieben Raymond)
  • Joseph Barbera, 95 (Miterfinder von Tom & Jerry, Familie Feuerstein, den Jetsons, Yogi Bär und Fenn – Hong Kong Pfui)
  • James Brown, 73 (Soullegende, Filmkomponist, Gelegenheitsgaststar, Sexmaschine)
  • Gerald Ford, 93 (ehemaliger US-Präsident und einmaliger Gaststar im Denver-Clan)

2006: Niggemeiers Top 5

Die besten Fernsehsendungen des Jahres:

1. Six Feet Under
Die berührendste, beklemmendste, wahrste, am glücklichsten und traurigsten machende Fernsehserie der Welt. Die fünfte und letzte Staffel fing etwas zäh an, steigerte sich aber und endete mit einem sensationellen Finale, bei dem ich Schnotten und Rotz heulte.
Lief bislang nur bei Premiere, Vox versteckt die letzte Staffel vom 7. Januar an samstags nach Mitternacht.

2. Die Familienanwältin
Wer sich vom RTL-Standardtitel nicht abschrecken ließ, entdeckte erstaunlich düster-realistische Dramen mit einer noch erstaunlicheren Mariele Millowitsch.
Lief dienstags um 21.15 auf RTL, wird 2007 fortgesetzt.

3. Harald Schmidt spezial: Was tun, Herr Beckenbauer?
Franz Beckenbauer hätte noch am Tag der Ausstrahlung zurücktreten müssen. So gut wie Olli Dittrich ist er als Franz Beckenbauer einfach nicht. Wer’s verpasst hat: Hier angucken. Und 2007 gibt’s eine XXL-Version als DVD.
Lief am 21.12. um 22.50 Uhr im Ersten.

4. Malcolm mittendrin
Wahrscheinlich die schnellste Sitcom aller Zeiten. In den USA war in diesem Jahr mit der siebten Staffel endgültig Schluss. ProSieben zeigte 2006 die fünfte, hat die Serie aber nicht einmal mehr in seinem „A-Z“ auf der Homepage. Korrektur: ProSieben zeigte 2006 die sechste und siebte Staffel, hat dafür aber nicht einmal mehr seine Internetseiten aktualisiert. Eine Schande.
Lief samstags nachmittags auf ProSieben.

5. King Of Queens
Die Sitcom um einen Paketausfahrer, seine Frau und ihren leider bei ihnen lebenden Vater funktioniert auch in der 700. Wiederholung (obwohl in der achten Staffel die wunderbare Holly fehlt). So muss Alltagsfernsehen sein.
Werktags um 18.15 und 18.45 Uhr, montags auch um 21.15 und 21.40 Uhr auf Kabel 1.

2006: Reufstecks Top 5

Die besten Fernsehsendungen des Jahres.

1. Boston Legal
Wachrüttelnd gesellschaftskritisch, herzerweichend sentimental, subtil witzig und unfassbar albern – alles in einer Serie. Und William Shatner ist der Allergrößte. Wer hätte gedacht, dass dieser letzte Satz jemals in unserer Sprache Verwendung finden würde.
Mittwochs um 22.05 Uhr bei Vox.

2. Dr. House
Krimi mit Krankheiten. Der köstlich unausstehliche Dr. House und sein Team fahnden nach bösen Erregern. Animierte Kamerafahrten gehen tief ins Körperinnere. Im Gegensatz zu den ähnlich aufgebauten CSI-Krimis gehen aber auch die Charaktere in die Tiefe.
Dienstags um 21.15 Uhr bei RTL.

3. Pastewka
Loriot hält Bastian Pastewka für einen der besten deutschen Komiker. Und Loriot widerspricht man in dieser Hinsicht nicht. Es gibt aber auch keinen Grund.
Lief freitags abends und wird ab Januar sonntags um 19.45 Uhr wiederholt.

4. The Daily Show with Jon Stewart
Brillante Polit- und Mediensatire, die offiziell als Comedyshow firmiert, aber mittlerweile auch als einflussreiche Politsendung gilt. Der Informationsgehalt übersteigt jedenfalls den mancher Nachrichtensendungen.
Zu verschiedenen Sendezeiten am Wochenende bei CNN.

5. Wer wird Millionär?
Klassiker. Hunderte Male gesehen, immer noch höchst unterhaltsam.
Montags und freitags um 20.15 Uhr bei RTL.

2007: In Memoriam

Wieder ein schlimmes Jahr für die Schwarzwaldklinik. Nach Oberschwester Hildegard, Verwaltungsdirektor Mühlmann und Nachbar Pohl im Jahr 2006 traf es 2007 Frau Michaelis und Professor Brinkmann.

Diese Menschen werden uns ab 2008 leider allenfalls in Wiederholungen begegnen:
 

2007: Reißender Absatz

Einen Monat nach dem ZDF halten wir die Zeit nun endlich für gekommen, auf das Jahr zurückzublicken.
Wir mussten (oder durften) uns in diesem Jahr von vielen Sendungen und Stars verabschieden, die uns viele Jahre begleitet hatten, die wir lieb gewonnen oder an die wir uns zumindest gewöhnt hatten. Einige erreichten ein natürliches Ende ihrer Laufzeit oder traten freiwillig ab, andere fielen höherer Sender- oder Naturgewalt zum Opfer.

Als da waren:

Darüber hinaus verschwanden in diesem Jahr unzählige Reihen vom Bildschirm, die erst kurz vorher auf Sendung gegangen waren. DWDL.de hat die lange Liste im großen Flop-Rückblick zusammengestellt.

2008: In Memoriam

Der Sensenmann legte 2008 einen ansehnlichen Endspurt hin und raffte in den letzten Dezember-Wochen noch mehrere große TV-Stars dahin, nachdem überall die Jahresrückblicke schon vorbei waren, wie Katharina in den Kommentaren zum Tod von Tana Schanzara richtig bemerkte.

Von diesen Fernsehschaffenden verabschiedeten wir uns 2008.

2008: Reißender Absatz

Mehr neue als langjährige Sendungen verschwanden in diesem Jahr aus dem Fernsehen. Die folgende Liste mag unvollständig sein, denn wer kann schon den Überblick behalten? Im Gegenzug könnten aber einige Sendungen auf der Liste stehen, die in Wirklichkeit doch noch fortgeführt werden. Denn da die Sender ihre Unart weiter verstärken, Sendungen möglichst unauffällig aus dem Programm verschwinden zu lassen, gibt es für einige der Einstellungen keine offizielle Bestätigung. Wir bauen aber darauf, dass, nachdem es ja hier stand, sich niemand mehr traut, doch noch weiterzumachen.

Adieu:

Und freuen Sie sich schon auf diese Abschiede im Jahr 2009:

Ungewiss sind die Termine für die bevorstehenden endgültigen Abschiede von einigen Serien, die de facto zu Ende sind, aber von denen noch ein paar ungesendete Folgen herumliegen, z.B. Dr. Molly & Karl, Plötzlich Papa: Einspruch abgelehnt, Im Namen des Gesetzes, Abschnitt 40, Mein Leben & ich und Boston Legal.

23

Wer hätte gedacht…

  • …dass die zuschauerarme Sat.1-Reihe Sketch For Fun, in der u.a. „No Angel“ Sandy Mölling mitspielt, einmal als der größere aktuelle Erfolg in ihrer Karriere gelten würde?
  • … dass ich den Song des neuen RTL-DSDS-Gewinners Thomas Gedöns, der übernächste Woche ein Nr.-1-Hit sein wird, ausgerechnet in einer Sendung der ARD zum ersten Mal hören würde, wo Produkte privater Konkurrenten doch sonst eher wenig unterstützt werden?
  • … dass das Wort zum Sonntag, diesmal live vor großem Publikum auf dem Katholikentag in Osnabrück und mit Unterstützung eines Reggaesängers in die Welt geschrieen, einmal den Ausruf „Partyyyyyyy People!!!!!“ enthalten würde?
  • … dass der Grand-Prix-Abend doch noch so viele, nämlich diese, Überraschungen birgt?

24 für ’13: Türchen Nr. 1

Pust… Hust… Mann, ist das staubig hier.

Falls noch jemand hier ist: Dies ist die Adventsüberraschung 2013! Es gibt wieder 24 Türchen bis Heiligabend. Jeden Tag eine neue Tür, die man mal im Fernsehen gesehen hat, und immer am nächsten Tag der Link zur Auflösung, bei welcher Gelegenheit das denn nun war.

Also: Wo haben wir diese Tür schon mal gesehen?

Blättern:  1 2 3 4 5 6 ... 149


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links