Survivor ist tot

Die sauteure ProSieben-Abenteuerspielshow Survivor hat auch den späteren Alternativsendeplatz nicht überlebt. Sieben einstündige Nachrufe gibt es in Zukunft samstags morgens um acht.

Vielleicht hören deutsche Sender ja jetzt endlich auf, Menschen auf Inseln oder in sonstiges Gestrüpp zu verfrachten. Oder wie viele erfolglose Adaptionen der gleichen Show benötigen wir noch?

Susan Goes To Hollywood

Erinnern Sie sich an die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Susan Stahnke, die groß getönt hatte, Hollywood-Karriere machen zu wollen? Nun, heute können sie diese Hollywood-Karriere noch einmal im Fernsehen sehen. In der Folge „Der Liebesbote“ aus der Serie Law & Order: New York spielte sie 2001 eine Hotelmanagerin. RTL2 zeigt diese Folge um 0.25 Uhr.

Lustig am Rande: Ihre einzige Rolle in einer US-Produktion wurde nicht einmal in Hollywood, sondern in New York gedreht.

Switch verspiegelt

Ich bin mir nicht sicher. Weiß jemand, ob es sich bei diesem Trailer für Spiegel TV um eine Parodie handelt oder nicht?

Tägliche Show endlich wöchentlich!


Plakat an der Fassade von Jon Stewarts Studio in New York

Hier. Oder hier. Oder zur Oscar-Verleihung.  Oder danach. Was ich damit sagen will: Über Jon Stewart wurde wirklich schon oft geschrieben, dessen amerikanische Daily Show with Jon Stewart online auf www.thedailyshow.com oder jedes Wochenende als „Global Edition“ auch hierzulande mehrfach bei CNN zu sehen ist. Die einzige Ausrede, sich das nicht anzuschauen, mag bisher die Sprachbarriere gewesen sein. Damit ist jetzt Schluss.

Endlich hat Comedy Central auch ein deutsches Nachrichtenquartier. Ab heute zeigt der gleichnamige deutsche Sender jeden Dienstag die Daily Show with Jon Stewart – Global Edition mit deutschen Untertiteln, einen Best-of-Zusammenschnitt der vier Ausgaben, die in der Vorwoche in den USA gezeigt wurden. Und zwar im Fernsehen!

The Daily Show with Jon Stewart (Global Edition) – dienstags um 23.30 Uhr bei Comedy Central.

Tödliche Cliffhanger

Es war nicht so, dass Fallon Carrington Colby nicht schon genug durchgemacht hatte. Sie hatte eine Affäre mit dem Ex-Mann ihrer Stiefmutter angefangen, der gleichzeitig mit ihrer Mutter ins Bett ging, war nach einem Autounfall gelähmt, bis sie aufspringen musste, um ihren Sohn vom Rand eines Schwimmbeckens zu retten, flüchtete am Vorabend ihrer zweiten Hochzeit vor ihrer zweiten Hochzeit, hatte noch einen Autounfall, wurde für tot gehalten, verlor ihr Gedächtnis und ihr Aussehen (weil sie die Darstellerin wechselte), heiratete den Cousin ihres ersten Ehemannes, wurde von ihm vergewaltigt usw. usf.

Aber all das war nichts verglichen mit dem, was sich die Drehbuchautoren 1987 für sie ausgedacht hatten, um die zweite Staffel der Colbys — den Serienableger des Denver-Clan, in den sie mit Jeff gezogen war — mit einem spektakulären Cliffhanger zu beenden:

Die Folge war die meistgesehene in der kurzen, erfolglosen Geschichte der Colbys, aber all die Aufmerksamkeit war nicht genug. Der Cliffhanger war gleichzeitig das Ende der Serie.

Der sympathische Außerirdische ward nicht mehr gesehen, Fallon war — glücklicherweise — auch nicht von ihm schwanger oder musste über Spätfolgen irgendwelcher Rektaluntersuchungen klagen. Sie kehrte einfach in den Denver-Clan zurück und litt darunter, dass ihr niemand glaubte, was sie (und Millionen Zuschauern) doch mit eigenen Augen gesehen hatten.

Immerhin schrieb sie mit der UFO-Begegnung Fernsehgeschichte. Und immerhin hat sie das UFO wenigstens mitgenommen…

Drei Jahre nach Fallon stand der außerirdische Fellzottel ALF nach vier Staffeln und 102 Folgen auf einem Feld, um von seinem alten Freund Skip und Rhonda, der Liebe seines Lebens, abgeholt zu werden. Die beiden hatten einen Ersatzplaneten für ihre Heimat Melmac gekauft, wollen ihn abholen — und er hatte sich entschlossen, die Tanners zu verlassen. Und dann passierte dies:

Bei der Erstaustrahlung war am Ende noch „To Be Continued…“ eingeblendet, weil es sich nur um einen Cliffhanger handeln sollte, aber zu einer Fortsetzung kam es nie. Der Sender NBC entschied, ALF einzustellen. Auch eine angeblich der Produktionsfirma versprochene einzige Folge, in der die Situation aufgelöst wird, wurde nicht mehr gedreht.

(Wird fortgesetzt.)

Tach!

Das ist Jochen. Sag hallo, Jochen.

Hallo.
Ich bin Jochen.

Jochen schreibt jetzt auch hier.

Tach, der TV-Tester

Nachdem nun auch Rach, der Restauranttester erfolgreich in die Primetime verlegt wurde, ist ein Ende der Coaching-Welle im Fernsehen erst recht nicht mehr abzusehen. Ein anonymer Privatsender pilotierte gerade ein weiteres Format, das uns auf dubiosen Wegen zugespielt wurde. Aus Angst vor einer Klage können wir leider kein Video zeigen, veröffentlichen aber eine Abschrift.

Tach, der TV-Tester

Tag 1

TV-Tester: „Tach, ich bin Christian Tach, ich bin TV-Tester.“

Off-Sprecher: „Christian Tach ist TV-Tester. Als Sternegucker in verschiedenen Städten Deutschlands und Europas hat er schon so manches gesehen. Seine langjährige Erfahrung zu teilen, ist sein Job. (Im Hintergrund hört man Nina Hagens „Ich glotz TV“.) Ein großer Sender ist heute das Ziel von Christian Tach. Mitarbeiter haben ihn alarmiert, aus Sorge, die Zuschauer könnten in noch größeren Mengen davonlaufen. Doch die Chefin zeigt sich uneinsichtig. (Im Hintergrund hört man Shakespeare’s Sister mit „I Don’t Care“.)

Chefin: „Uns geht’s super, wir sind immerhin Marktführer.“

TV-Tester: „Und dass ihr in den vergangenen 15 Jahren ein Drittel eurer Zuschauer verloren habt, wurmt euch nicht?“

Off-Sprecher: „Christian Tach kann sich nur wundern. (Im Hintergrund ertönt „So a Wunder“ von Nicki.) Zuerst inspiziert er die Programmplanung. Sie ist mit kleinen Täfelchen auf einer alten, schäbigen Magnetwand zusammengestellt.“

TV-Tester: „Wie sieht das denn hier aus? Das ist doch kein modernes Unternehmen!“

(Im Hintergrund läuft „In 100 Years“ von Modern Talking.)

Chefin: „Wenn man immer erst einen Rechner hochfahren müsste, um eine Sendung zu löschen, könnten wir manches gar nicht so schnell absetzen oder verschieben. Hier, guck doch mal, wie schnell sich so ein Magnettäfelchen lösen lässt.“

(Im Hintergrund hört man Kid Rocks „All Summer Long“.)

Tag 2

Off-Sprecher: „TV-Tester und Sternegucker Christian Tach hat es nicht leicht. Mitarbeiter eines großen Fernsehsenders hatten ihn alarmiert, weil sie fürchteten, die restlichen Zuschauer könnten ihnen davonlaufen. Ein unzuverlässiges Programm und eine uneinsichtige Chefin machen ihm zu schaffen. Christian Tach muss sich erst mal setzen. Er nimmt auf einer Couch Platz und lässt sich ein wenig Fernsehprogramm zeigen. Er ist entsetzt und atmet tief durch.“

TV-Tester (atmet tief durch. Im Hintergrund läuft „How Can I Fall“ von Breathe): „Das ist ja entsetzlich. Ich muss mich erst mal setzen. Hier, wie sieht das denn aus? Macht das Spaß? Mal ehrlich: Macht dir das Spaß? Das macht doch keinen Spaß!“

Off-Sprecher: „Christian Tach deutet auf einen rüde mitten in eine Szene eingeblendeten Werbeblock und eine Werbeeinblendung während einer späteren Szene, die die Stirn des Hauptdarstellers verdeckt.“

(Es ertönen die ersten Sekunden des Kuschel-Songs von Schnuffel, bevor rüde eine Werbepause ins Bild knallt.)

TV-Tester: „Diese Schnitte! Das ist doch nicht sauber! Spaß kann das doch keinen machen. Sag mal ehrlich.“

Off-Sprecher: „Vor allem unsaubere Schnitte und unsensible Werbeeinblendungen stören den TV-Tester. (Im Hintergrund singt Bryan Adams „Cuts Like A Knife“.) Doch noch etwas stößt Christian Tach übel auf: Er vermisst die Höhepunkte. Er vermisst etwas, das das Programm auszeichnet.“

TV-Tester: „Und überhaupt: Wo sind denn die Höhepunkte, wo ist denn das, was euch auszeichnet?“

Chefin: „Wir haben hier diese hochwertige, intelligente Serie aus den USA, die tausend Preise gewonnen hat.“

TV-Tester: „Das kann ja keiner wissen. Wann kommt die denn?“

Chefin: „Freitags nach Mitternacht zwischen Die 10 besten Tittenwitze und einer Extra-Spezial-Sonderwiederholung über Madenbefall in südossetischen Restaurants.“

(Im Hintergrund hört man „Hide & Seek“ von Sasha.)

TV-Tester: „Wisst ihr, was ihr braucht? Ihr braucht einen kompetenten Berater. Ich telefonier mal rum und guck mal, was ich da machen kann.“

Tag 3

Off-Sprecher: „TV-Tester und Sternegucker Christian Tach verzwifelt an einem unzuverlässigen Privatsender mit uneinsichtiger Chefin. Doch heute kommt er mit guten Nachrichten.“

TV-Tester: „Gute Nachrichten. Ich hab mal rumtelefoniert und jemanden gefunden, der euch helfen kann.“

(Im Hintergrund hört man „Help!“ von den Beatles, bis es vom Eagles-Hit „New Kid In Town“ überlagert wird.)

(Ein 17-jähriger betritt den Saal.)

TV-Tester: „Das ist der Jonas-Rasmus. Der hat schon mal Alarm für Cobra 11 gesehen. Eine ganze Staffel auf DVD, ohne vorher abzubrechen. Der kennt sich also mit Geduld und Qualität aus. Den schenk ich euch, damit er euer Programm mal aufmöbeln kann.“

(Im Hintergrund hört man die Titelmusik von Tutti Frutti„.)

Off-Sprecher: „Keine leichte Aufgabe für Jonas-Rasmus. Zwar hat er schon mal Alarm für Cobra 11 gesehen, doch es klemmt an allen Ecken und Enden. Zu allem Überfluss zeigt sich die Chefin uneinsichtig.

Tag 4

Off-Sprecher: „TV-Tester Christian Tach hat den Experten Jonas-Rasmus ins Spiel gebracht, um einem unbeholfenen Fernsehsender zurück auf die Beine zu helfen, der ohne ihn aufgeschmissen war. Jonas-Rasmus, ein erfahrener Medienberater, hat sich mächtig ins Zeug gelegt und auf Anhieb 45 neue Qualitätsserien ins Programm gehoben. Doch die Chefin zeigt sich uneinsichtig.“

(Im Hintergrund läuft ein Musikstück, das ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört habe.)

Jonas-Rasmus: „Ich hab‘ jetzt mal diese 45 neuen Qualitätsprogramme für heute Abend eingeplant. Das sollte uns die Zuschauer zurückholen. Dafür hab‘ ich mich mächtig ins Zeug gelegt!“

Chefin: „Ich bin mir ja nicht sicher, ob die alle in unser Programmprofil passen… Am Ende mögen unsere Zuschauer das nicht. Wollen wir nicht sicherheitshalber heute Abend 15 Folgen von CSI wiederholen?“

TV-Tester: „Jetzt sei mal nicht so pessimistisch und feige. Was ist denn das für eine Einstellung? Morgen früh wirst du überrascht sein!“

Off-Sprecher: „Christian Tach ermutigt die Chefin, nicht so mutlos zu sein und nicht immer nur schwarz zu sehen. Er ist zuversichtlich. (Im Hintergrund hört man „Won’t Get Fooled Again“ von The Who.) Die 45 neuen Serien werden tatsächlich gesendet. Eine lange Nacht beginnt, das bange Warten auf die Einschaltquote.“

Tag 5

Off-Sprecher: „Nach einer schweren Woche hat TV-Tester Christian Tach mit Unterstützung des Medienmoguls Jonas-Rasmus einem kränkelnden Sender zurück auf die Beine geholfen. (Im Hintergrund singt Rod Stewart „Hot Legs“.)
Die Quoten sind da. Keine der 45 Sendungen hatte weniger als 18 Millionen Zuschauer, der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe betrug im Schnitt 103,6 Prozent. Christian Tach hat seine Aufgabe getan. Er kündigt an, in ein paar Wochen unangekündigt wiederzukommen.“

TV-Tester: „Ich komme in ein paar Wochen unangekündigt wieder, und dann wollen wir doch mal sehen, wie der Laden läuft.

(Im Hintergrund hört man Eric Carmens „All By Myself“.)

Drei Wochen später

Off-Sprecher: „Christian Tach traut seinen Augen nicht. 43 der 45 ins Programm gehobenen Qualitätsserien sind schon wieder abgesetzt und zwei an die ARD verkauft. Die Marktanteile sind wieder gesunken.“

TV-Tester: „Ja, Kinners. Mehr kann ich auch nicht machen. Wer nicht will, der hat schon. Schon der große Kant hat einmal gesagt: Wenn du…“

(Ohrenbetäubender Sponsorenhinweis und Abspann.)

Tag der offenen Türchen

Pssst… Wer beim großartigen TV-Nostalgie-Adventskalender von wunschliste.de, fernsehserien.de und tv-kult.de ein paar alte Fernsehausschnitte verpasst hat, kann ab jetzt die ganze Adventszeit nachholen. Während sich vom 1. bis 24. Dezember immer nur das aktuelle Türchen öffnete, stehen nun bis Silvester alle Türen sperrangelweit offen. So bekommen das Wuslon Zini, der Vorbastler Helmut Scheuer, die 13-jährige Anke Engelke und wer sonst noch so im Adventskalender rumhockt auch besser Luft.

Tagesansicht

Die Tagesschau ist mehr als doppelt so politisch wie RTL aktuell, meldet Wunschliste heute in einer Überschrift und hat bis hierher noch Recht. Erst im detaillierten Fließtext wird die Aussage fraglich: Dort steht, dass der Anteil an politischen Informationen in der ARD-Mitteilungssendung höher sei als auf dem RTL-Servicetainmentboulevard. Und das ist der Punkt: Enthält die Tagesschau wirklich so viele Informationen? Die Einblendung von Parteienlogos ist noch keine Information. Darin wäre die Tagesschau zweifellos unangefochten.

Die Botschaft, dass irgendwer irgendeine Meinung hat, auch nicht unbedingt. Denn an vielen Tagen bestehen die „Nachrichten“ aus der Zusammenfassung von Interviewaussagen, die Politiker gemacht haben, oder aus Redeausschnitten, aufgezeichnet bei davon abgesehen unbedeutenden Veranstaltungen. Guido Westerwelle würde gern die Steuern senken. Toll. Aber stellen Sie sich vor: Kann er gar nicht! SPD-Drittreiher diskutieren über die Kanzlerkandidatur. Es steht aber gar keine Bundestagswahl an! Jemand findet, Kurt Beck hat Recht. Das ist zwar erstaunlich, aber trotzdem egal. Die Information über eine Meinungsäußerung bleibt letztlich eine Meinungsäußerung, und keine Information. Und nur mal so zum Verständnis der Bemessungsgrundlage: Gilt es eigentlich schon als Politik, wenn Angela Merkel ein Band durchschneidet, um eine Messe zu eröffnen?

Viele der so genannten politischen Informationen tragen eher zur Desinformation bei. Da macht einer, der nichts zu bestimmen hat, einen abstrusen Vorschlag, der keine Chance auf Durchsetzung hat, aber trotzdem gemeldet wird, und beim durchschnittlichen Zuschauer bleibt hängen: „Hast du gehört, was die jetzt schon wieder Bescheuertes vorhaben? Die spinnen doch alle!“ Daraus folgt eine Verdrossenheit mit der Politik, die eigentlich eine Verdrossenheit mit dem Meldewesen sein sollte.

Man muss natürlich einräumen, dass die Tagesschau der einzige Platz ist, an dem man nacheinander über die Wahlen in Paraguay, eine Festnahme in Indonesien und Oppositions-Demonstrationen in Indien unterrichtet wird, wenn man nicht den Deutschlandfunk hört, dessen Nachrichten in der Regel frei von Deutschland-Themen sind. Und es behauptet ja auch keiner, dass es bei RTL aktuell mehr Informationen gibt. Da ging es heute zum Beispiel darum, was passiert ist, als bei einem Flugzeug in Amerika der Blitz einschlug (nämlich nichts) und eine ganz allgemeine Panikmache, was alles passieren kann, wenn mal bei einem Flugzeug, in dem wir sitzen, der Blitz einschlägt (nämlich nichts). Aber es gab tolle Bilder vom Blitzeinschlag, und in der Zeit mussten sie schon kein Parteienlogo einblenden.

Man sollte schlicht den tatsächlichen Informationsgehalt der Tagesschau nicht zu hoch einschätzen. Eine Information ist es nur dann, wenn sie auch beim Konsumenten ankommt. Denn amüsieren wir uns nicht alle paar Jahre köstlich über das Umfrageergebnis, dass die Mehrheit der Zuschauer die Tagesschau gar nicht versteht (z.B. 2003 und 2007)?

Anderseits versteht auch niemand Lost, und darüber hat sich noch niemand beklagt.

Talk zum Türmen

Sandra Maischberger ist alt geworden. Und dick. Ich hatte ja angenommen, Erich Böhme verträte sie, aber dann sagt die Moderationsperson: „Meine Damen und Herren, ich bin heute Abend Sandra Maischberger“. So sehr war noch nie jemand von einer Schwangerschaft gezeichnet. Doch die Person fährt fort: „… die am Wochenende von einem Jungen entbunden hat. Wir haben sie damit von der Sendung entbunden. Vorläufig. (…) Bleiben Sie dran, Sie werden bedient.“

Ah, dann doch Böhme. Früher haben die beiden ja mal zusammen moderiert, in der frühen Phase von Talk im Turm, als Böhme noch gut war und Maischberger noch nicht. Heute vertritt er sie bei Menschen bei Maischberger und ist so tief in seinen Sessel gesunken, dass man seinen Hals nicht sähe, selbst wenn er einen hätte.

Man merkt Böhme an, dass ihm mittlerweile die Routine fehlt. Über die gesamte Dauer von 75 Minuten vergisst er, die Brille von der Nase zu nehmen, um damit zu fuchteln. Der selten dämliche Titel der Sendung zum Thema Hooligans, „Saat der Gewalt – Wer schützt uns vor der Jugend?“, wird in dieser konkreten Fragestellung zum Glück gar nicht mehr erwähnt, stattdessen sagt Böhme in den ersten fünf Minuten so oft „Was macht sie ticken?“, als müsse er beweisen, dass das wirklich ein deutscher Satz ist. Dann redeten alle eine Stunde lang wild durcheinander, und am Ende stellte Böhme fest, was ohnehin jeder wusste: „Gelöst hamma’s nicht, das ist klar“.

Und gerade als ich dachte, dass wir mit dem abgewürgten Ende der Diskussion zwar kein Problem weniger hätten, aber wenigstens auch keins mehr, verkündete Böhme im letzten Satz, nächsten Dienstag werde Sandra Maischberger von Jörg Kachelmann vertreten.

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