Podcast: Gregor Weber

Vor gut zwei Monaten erfuhren die Saarbrücker Tatort-Hauptdarsteller Maximilian Brückner und Gregor Weber, dass ihr jüngster und bereits abgedrehter Tatort ihr letzter gewesen sei. Gregor Weber hatte die Rolle des Stefan Deininger seit 2001 gespielt, 2006 war Brückner als Franz Kappl dazugekommen. „Die Story dieses ungleichen Paares ist aber aus unserer Sicht jetzt zu Ende erzählt“, erklärte der Saarländische Rundfunk, und das ist es ja, worauf es in Krimis ankommt. Zu blöd, dass man nicht einfach einen Mord ins Drehbuch schreiben und so eine Geschichte erzeugen kann.


Bild: SR/Manuela Meyer

Diesen Sonntag zeigt Das Erste den letzten Saarbrücker Tatort „Verschleppt“ mit Kappl und Deininger, die in der Beliebtheitsskala der Tatort-Ermittler, gemessen an Einschaltzahlen, zuletzt auf Platz 7 von 16 lagen. Für ein Team, das nur einmal im Jahr im Fernsehen ist, ist das beachtlich.

Im neuen Fernsehlexikon-Podcast von der Dateigröße des Saarlands spreche ich mit Gregor Weber darüber, wie er abserviert wurde, was er jetzt macht und was er als Zuschauer am Fernsehen mag und was nicht, genauer gesagt über Schlag den Raab, Breaking Bad und Hühner.

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Und hier ist Gregor Webers Linktipp:
John Lasseters sieben Kreativregeln.

Polyesther? Polykatrin!

Wir hatten ja vor einiger Zeit versprochen, Bescheid zu sagen, wenn Katrin Bauerfeind ihre eigene Fernsehsendung bekommt. Jetzt ist es fast soweit. Nachdem Katrin Bauerfeind aus der Internetsendung „Ehrensenf“ ausgestiegen ist, und Tita von Hardenberg am 13. September in ihre dritte Babypause gehen wird, hat Polylux zumindest vorübergehend ein Plätzchen für Katrin. Die Nachricht ist nicht mehr ganz neu, aber wie gesagt: Wir hatten es ja versprochen.

So ist es richtig, so geht Karriereplanung! Polylux ist ohnehin schon eng mit dem Internet verzahnt und besitzt mit Polylog ein eigenes Blog und eine Diskussionsplattform. Und was kann es für eine junge Moderatorin Schöneres geben, als sich erst mal in einem bekannten Format zu bewähren. Was passiert, wenn neue Gesichter neue Formate moderieren, haben wir ja alle schon mal gesehen.

Glückwunsch, Katrin!

Post geht ab

Na also. Eine deutsche Serie muss nur amerikanisch genug aussehen, dann hat sie auch Erfolg. Die Premiere von Post Mortem mit Hannes Jaenicke hatte gestern 5,72 Millionen Zuschauer – mehr als alle US-Serien in der ganzen Woche.

Wie man das macht, hat uns Hannes Jaenicke ja schon vorher im Interview erklärt.

Postmortaler Aufschwung

Jetzt ist es vermutlich auch zu spät, aber in der gestern gezeigten letzten Folge der ersten Staffel von Post Mortem wurde zum ersten Mal die Zuschauerzahl der Vorwoche nicht unterboten. Kann man das vielleicht irgendwie als Erfolg werten?

Bis vergangenen Donnerstag hatte die so ambitionierte und triumphal gestartete Serie mehr als die Hälfte ihrer Zuschauer verloren, und vor allem die offenbar von einem Wackeldackel geführte Kamera wurde oft kritisiert. Auch war zu hören, der zweite der zwei Fälle pro Folge spiele eine zu kleine Rolle. Im Finale war das vielleicht besser so. Fall 1: Dr. Koch muss einen entführten Mörder auftreiben. Fall 2: Dr. Kochs Tochter hat Zahnweh. Sicher, man hätte sich einen spektakuläreren zweiten Fall vorstellen können, aber eigentlich gab es ja ohnehin nur den einen Fall, Fall 1, der spektakulär genug war, und letztlich führte ja doch beides zusammen.

Die Kritik und die zuletzt schwachen Marktanteile ändern nichts an meiner hohen Meinung von Post Mortem und der Anerkennung für den Versuch, eine Serie im Stil der Amerikaner zu produzieren, der doch so populär ist. Das spektakuläre Scheitern anderer hochwertiger RTL-Serien und der gleichermaßen überraschende Quotenverfall des früheren Konkurrenten-Angstgegners und Allseits-Vorbilds CSI, dessen Zuschauerzahlen bei RTL derzeit regelmäßig unter denen liegen, die die Serie zuletzt bei Vox erreichte, zeigen, dass es nicht nur an Post Mortem selbst liegen kann, dass es nicht so rund lief.
Ich plädiere deshalb für eine Fortsetzung.

Es sah außerdem so aus, als hätte niemand der Beteiligten ernsthaft mit einem Misserfolg gerechnet. Also so ähnlich wie Monrose beim Grand-Prix-Vorentscheid. Sonst wäre die womöglich letzte Folge bestimmt nicht offen mit einem Cliffhanger zu Ende gegangen. Und damit meine ich nicht die unbeantwortete Frage, ob Dr. Kochs Tochter von ihren Zahnschmerzen befreit wird. Insofern gab es sogar zwei Cliffhanger.

Potzblitz!

Quotenmeter.de am 29.02.2008

Ei der Daus.

Aber warten Sie, irgendwo habe ich schon mal so was Ähnliches gelesen…

Hmmm…

Ach ja, richtig:

Titanic-Cover im Juli 2002

Praxisorientierte Comedy

Für einen Moment habe ich überlegt, ob ich überhaupt etwas zum Start von Out Of Practice – Doktor, single sucht… schreiben sollte. Immerhin startet die Serie auf Comedy Central, und worin liegt der Sinn, über etwas zu schreiben, das sowieso niemand sieht. Andererseits schrieb ich auch über Alles Betty und Dr. Psycho. Also dann.

Out Of Practice ist eine altmodische Sitcom, ohne bemüht absurden Dreh oder visuelle Sperenzchen, ganz klassisch mit mehreren Kameras auf einer Bühne vor Publikum gedreht, wie weiland Cheers, Seinfeld und Frasier. Für Frasier hatten ihre beiden Erfinder Christopher Lloyd und Joe Keenan viele Jahre gearbeitet, waren Autoren und Executive Producer, und Frasier-Star Kelsey Grammer konnten sie als Regisseur der Pilotfolge gewinnen. An vielen Stellen schimmert die Genialität alter Frasier-Folgen durch, der intelligente Witz, die subtile Pointe, die Slapstickeinlage mit Würde. Hätte man der Serie die Zeit gegeben, hätte auch sie in der zweiten Staffel richtig genial werden können, doch die Zeit erhielt sie nicht. Out Of Practice scheiterte nicht an Erfolglosigkeit, sondern am Erfolg des ausstrahlenden Senders CBS, der im Frühling 2006 mehr populäre Comedys als Sendeplätze hatte und sich deshalb von gleich mehreren vielversprechenden Exemplaren trennte. Von den 22 gedrehten Folgen wurden die letzten acht in den USA nie ausgestrahlt.

Für Ben-Darsteller Christopher Gorham war Out Of Practice nach Jake 2.0 und Medical Investigation die dritte gescheiterte Serie in drei Jahren. Sehenswert ist sie trotzdem. Außerdem schenkt sie uns ein Wiedersehen mit Fonzie aus Happy Days. Oder besser: Mit seinem Darsteller Henry Winkler, dessen neue Rolle als Stewart Barnes mit der alten nichts gemeinsam hat. Nicht nur ist er 30 Jahre älter, auch spielt er nicht mehr den coolen Obermacho, sondern im Gegenteil einen leicht verwirrten, überforderten Familienvater, der noch genauso bei seiner Ex-Frau wie bei seiner jetzigen unter dem Pantoffel steht. Und in dieser Rolle ist er brillant.

Out Of Practice – Doktor, single sucht…, mittwochs ab 21.15 Uhr bei Comedy Central (jeweils 2 Folgen).

Pressestelle auch schon abgesetzt?

Ich gebe zu, dass der Versuch naiv war, über das lange Karnevalswochenende Menschen bei einem Marktführer erreichen zu wollen, der seinen Sitz in Köln hat.

Die erste Mailanfrage generierte diese automatische Antwort:

Sehr geehrte(r) Mailer(in), ich bin am 11.02.08. wieder im Haus.
Bitte wenden Sie sich per Mail an:  (XY)
Diese Mail wird nicht weitergeleitet.

Und auch von der genannten Person (XY) kam schon nach wenigen Sekunden eine Antwort.

Sehr geehrte(r) Mailer(in), ich bin am Dienstag, 05.02.2008, wieder im Haus. Bitte wenden Sie sich an meine Kollegin (XYZ). Diese Mail wird nicht weitergeleitet.

An dieser Stelle habe ich die Schnitzeljagd beendet. So wichtig war’s dann auch wieder nicht. Zumindest gibt das Hoffnung, dass RTL bis nach Karneval nichts mehr absetzen wird.

Pro Erfolg sieben Flops (kurz: ProSieben)

Als ProSieben bei seiner Programmpräsentation vergangene Woche ankündigte, „mehr Serien“ zu zeigen, dachte ich kurz nach, ob ich mich darüber lustig machen solle. So im Sinne von: „Haha, eher mehr Serienanfänge, was? Zu Ende gezeigt werden Serien bei ProSieben doch eh nie!“ Dann sah ich davon ab, denn immerhin hatte Pro Sieben schon seit Wochen keine Serie mehr vorzeitig abgesetzt. Von Primeval zum Beispiel wurde tapfer die ganze erste Staffel mit allen sechs Folgen gesendet!

Nun denn, heute stellt sich raus: Alles ist wie immer, ProSieben wirft Jericho vorzeitig aus dem Programm, wie bereits zum Sendestart vorhergesagt. Übrigens dasselbe ProSieben, das vor einem Monat die US-Absetzung derselben Serie als „unerklärlich“ bezeichnete.

Man sollte einfach nie auf das Gute in Programmplanern vertrauen und stattdessen alte Klischees pflegen.

Oder ist das vielleicht eine neue Strategie, DVD-Verkäufe anzukurbeln? Nur noch kurze Pröbchen zeigen, und wer mehr will, muss es sich eben kaufen? Dann wäre nämlich damit zu rechnen, dass PröbchenSieben bald auch nur noch das jeweils erste Viertel seiner Sonntags-Blockbuster zeigt und spätestens ab 20.45 Uhr Wiederholungen der Märchenstunde kommen.

Promis gehen stempeln

Das große Promi-Pilgern hat begonnen. Der spannendste Wettstreit könnte der zwischen der Off-Sprecherin und Katy Karrenbauer um die tiefste Stimme werden. Claude-Oliver Rudolph und Oli Petszokat können da jedenfalls nicht mithalten. Rudolph scheint ähnliche Vorstellungen vom Konzept der Reihe zu haben wie ich und schreibt zu Beginn der Strecke in der ersten von vielen Pilgerstation, in denen die Teilnehmer sich Stempel abholen müssen, in ein Gästebuch: „Quatsch mit Soße.“

Das große Promi-Pilgern war mit viel Vorschusshohn bedacht worden. Dass ProSieben es für angemessen hielt, ein paar der üblichen Fernsehprominenten für vier Stunden Abendprogramm auf einem Pilgerweg in Szene zu setzen, der für die meisten Menschen Einkehr, Selbstfindung, Besinnung oder eine Glaubenserfahrung bedeuten, legte den Rat nahe, die Verzapfer dieser Idee mögen den Weg doch mal selbst gehen, um zur Besinnung zu kommen. Ich möchte nicht verheimlichen, dass ich mich entsprechend darauf gefreut hatte, die Sendung hier gehörig zu verspotten. Dann wurde ich überrascht.

Gut, wenn schon die Erwartung in der untersten Schublade liegt, sind die Möglichkeiten gering, sie noch zu unterbieten. Letztlich aber war das, was ProSieben da heute Abend zeigte, sogar eine einigermaßen interessante Dokumentation über fünf unterschiedliche Leute, die eine körperliche Herausforderung annehmen, und darüber, aus welchen verschiedenen Beweggründen sie das tun und wie sie sie bewältigen. Dass die fünf zufällig prominent sind – geschenkt.

Natürlich gab es Momente, die auf dem erwarteten Niveau stattfanden. Warum hält ProSieben ausgerechnet diese Sendung für den richtigen Platz, um zwischendurch alte Nacktaufnahmen der Teilnehmerin Charlotte Engelhardt zu zeigen? Dafür gibt’s doch die „Magazine“. Und war es Absicht oder Unvermögen, dass die Off-Stimme just in dem Moment, als Oliver Petszokat und Charlotte Engelhardt zu sehen sind, den Satz sagt: „Die beiden Damen lassen es gemächlich angehen“?

Auch ein bisschen mehr Weg und ein bisschen weniger Promi-Statements wäre sicher eine gehaltvollere Mischung gewesen, doch insgesamt war dieser erste von vier Teilen angenehm zurückhaltend und sogar ein bisschen informativ.

Zumindest bis kurz vor Schluss, als die Off-Stimme in der Vorschau für die nächste Woche reißerisch eine Feindschaft zwischen den Teilnehmern Ingo Naujoks und Claude-Oliver Rudolph inszenierte und suggerierte, Charlotte Engelhardt und den verheirateten Oliver Petszokat verbinde womöglich mehr als eine Freundschaft. Vielleicht will ProSieben ab nächster Woche doch noch die Erwartungen erfüllen.

ProSieben pocht auf Spocht

ProSiebenSat.1, Spartensendergruppe für alles, hat sich wieder was Neues ausgedacht: Wie wäre es, die UEFA-Cup-Spiele des FC Bayern München nicht in Sat.1, sondern, jahaha!, bei ProSieben zu zeigen? Damit rechnet doch keiner! Das wird bestimmt ein gigantischer Erfolg!

Immerhin hat ProSieben reichliche Erfahrung mit der Übertragung von Sportgroßveranstaltungen. Zweimal boxte Stefan Raab gegen Regina Halmich, und einmal fuhr die Tour de France im ProSieben-Programm herum und erreichte mindestens vier oder fünf Zuschauer. Der FC Bayern zieht bestimmt noch mehr. Es geht also aufwärts.

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