Die Bösen von Boston
Für die Sender, deren Serienprofile in den vergangenen Jahren überwiegend auf US-Krimis ausgerichtet waren, wird allmählich die Luft dünn. Die alteingesessenen Serien verlieren Zuschauer und werden nach und nach eingestellt, und die Zahl erfolgreicher Neustarts ist ebenfalls zurückgegangen, während in den USA Sitcoms wieder die Oberhand gewinnen.
Noch ist die Quelle aber nicht ganz versiegt, und so kann Vox heute um 20.15 Uhr Rizzoli & Isles an den Start schicken, eine Serie über eine Welt, in der verurteilte Schwerverbrecher grundsätzlich persönliche Rechnungen mit den Polizisten offen haben, die sie einst überführt hatten. Oder in diesem Fall: Polizistinnen.
Rizzoli und Isles kriegen kalte Füße.
Foto: VOX/Warner Bros.
Ort der Handlung ist Boston, ein Boston außerhalb David E. Kelleys Universum und deshalb frei von Anwälten, was irgendwie komisch wirkt. Die Mordfälle sind einigermaßen originell und die stete Furcht der Protagonistinnen vor dem jeweiligen Hannibal Lecter der Woche durchaus spannend, weshalb sich Rizzoli & Isles prima ins Vox-Portfolio solider Krimis einreiht, bei denen man es bisher selten bereuen musste, eine Stunde mit ihnen verbracht zu haben.
Diese Quelle allerdings, die Vox für die neue Serie anzapft, ist keins der großen US-Networks, sondern der Kabelsender TNT. Das ist für uns Zuschauer zunächst mal egal, Erfolgserien wie Monk oder The Closer (deren letzte Staffel heute Abend im Anschluss beginnt), kamen auch aus dem US-Kabelfernsehen zu uns. Für Vox ist das aber unpraktisch, denn im Kabelfernsehen sind aus wirtschaftlichen Gründen die Staffeln deutlich kürzer. Sprich: Nicht nur der Nachschub an Serien insgesamt wird knapper, sondern auch der Nachschub an Episoden innerhalb der Serie.
Schon allein deshalb sollten wir uns über Serien wie Rizzoli & Isles freuen, solange sie noch produziert werden, auch wenn sie nicht die Neuerfindung des Fernsehens darstellen. Denn nur so lange können wir sicher sein, dass auf diesem Sendeplatz kein Model-Casting stattfindet.
14. März 2012 um 10:07
Eine gute Serien mit zwei guten Schauspielerinnen.
Wir können wirklich nur hoffen das solche Serien weiterhin produziert werden damit der gute Krimi nicht von der Comedy verdrängt wird.
14. März 2012 um 10:27
Jetzt muss ich wirklich mal allen Fans von diesen RaubMordTotschießKnochenjägerDingsbumsserien meinen Respekt zollen. Ich finde ja, dass dieses Amerika irgendwie ein total gefährliches Pflaster ist.
Wenn man sich mal alleine anschaut, was da so an Morden passiert. Also dahin in den Urlaub zu fahren, da gehört schon eine Menge Mut dazu.
Und wenn dann noch ein Vulkan ausbricht steht man dann da….mit seinem Akkurasierer ohne Ladekabel. 😉
Zum einen gibt es da die Zahl der Fälle und dann zum anderen die Art und Weise, wie man da stirbt. Erschreckend. Vor allem Freitags und Samstags haben die Ermittler-Teams in den USA ja alle Hände voll zu tun….wenn man das im Fernsehen so sieht.
Gut, hier in der Heimat ist es auch nicht ganz ungefährlich…vor allem sonntags abends.
Da bin ich doch froh zu lesen, dass sich jetzt der Wind wieder dreht, und Sitcoms wieder auf dem Vormarsch sind….und dann könnte man ja mal mit dem Gedanken spielen…..da in den Urlaub hin zu fahren.
14. März 2012 um 10:37
Die Werbetrailer, die ich bis anhin gesehen habe, lassen nicht viel Gutes erwarten. Dies mag aber auch an der Synchronisation liegen, die vielleicht schlechte Witze setzt, wo im Original Subtiles gewählt wurde. Letztlich egal – noch eine weitere Ami-Krimiserie brauche ich vermutlich sowieso nicht. (Erstaunlicherweise gefällt mit „Bones“ allerdings ausserordentlich gut. Auf Englisch.)
15. März 2012 um 09:22
@Mickey
Die Situationen, in die bei „Bones“ die Hauptdarstellerin durch ihr, nennen wir es: nicht vorhandenens Sozialverhalten immer wieder gerät, würden ja auch gut in eine Sitcom passen. Das ist auch IMHO der Reiz der Serie: irgendwelche teilweise mega-eklig verwesten Leichen und dazu dann aber diese Comedy-Aspekte.
21. März 2012 um 00:59
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27. März 2012 um 13:13
Ich hab in die Serie mal kurz rein geguckt, aber wirklich fesselnd fand ich sie nicht. Irgendwie ist das wie all die anderen Krimiserien vorher auch und kein bisschen neu. Da habt ihr recht, das Bones um einiges witziger ist, weil es seine ganz besonderen Eigenheiten hat. Ich würde mich freuen, wenn noch mal so eine Krimiserie kommt, die ihren ganz einen Charm entwickeln kann.
25. Mai 2012 um 00:41
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