Mord, Lügen und Fernsehen


Tim Roth als Dr. Cal Lightman in Lie To Me.
Foto: Vox

Ein bisschen Mitleid mit Vox muss man schon haben. Seit RTL sich die dauerbrennenden CSI-Krimiserien gekrallt hat, scheinen bei Vox fast nur noch kurzlebige Krimis zu landen, die die Sendeplätze nur vorübergehend füllen. Shark, Standoff, Life, und jetzt Lie To Me.

Lie To Me läuft in den USA zwar noch, die Quoten sind aber rückläufig, was nie ein gutes Zeichen ist. Das heißt aber nicht, dass man gleich die Finger von der Serie lassen sollte; eher, dass man sie genießen sollte, so lange sie anhält.

Im Grunde ist Lie To Me eine ganz konventionelle Krimiserie mit Verbrechen, Ermittlung und Lösung in dieser Reihenfolge. Ein Extra-Gimmick braucht aber heute jeder Krimi, und hier ist es der lebende Lügendetektor Tim Roth, der nicht mal teure Technik benötigt, sondern nur Gesichter zum Reingucken. Und schon sieht er, wann jemand lügt. Lustig wird’s, wenn er diese Fähigkeit auch im Alltag anwendet und dann Parkplatzrüpeln eins auswischt oder er es nicht lassen kann, Passanten zu belehren, was er im Vorbeigehen aufgeschnappt hat.

Das klingt in der Theorie vielleicht nur mittelprächtig, ist aber in der Umsetzung sehr ansehnlich und bekommt deshalb mein Guckmal-Gütesiegel.

Lie To Me, mittwochs um 21.15 Uhr bei Vox.

Michael, 10. März 2010, 05:52.

7 Kommentare


  1. Hört sich irgendwie an wie „The Mentalist“ in grün und zumindest die Plakatwerbung ist eher abschreckend.

  2. Die ersten Folgen sind ok … dann geht’s rapide bergab.

  3. Ich dachte in der zweiten Staffel hätte der Showrunner gewechselt und die Serie sei besser geworden? (Übrigens: hab ich das geträumt oder läuft heute auf rtl2 die vierte Staffel von Battlestar an? Wow. Vielleicht stolpert ja der/die ein oder andere drüber und entdeckt diese vorzügliche Serie…)

  4. In der zweiten Staffel gibt’s mit Mekhi Phifer ein neues Cast-Mitglied, aber auch das hilft nicht weiter, die gebetsmühlartig runtergespulten Geschichten voranzubringen.

    Die Macher versäumen es einfach, einen fesselnden Handlungsstrang zu entwickeln, der sich durch die Episoden zieht.

    Mit viel Glück gibt’s noch ne dritte Staffel … dann ist mit Sicherheit schluss.

    Erschreckend ist, dass selbst so eine schwache FOX-Show immer noch besser ist als das, was bei uns in Sachen „Krimi“ produziert wird. Demnach kann ich die Begeisterung bei so manchem TV-Kritiker wie dem Herrn Haas von SPON verstehen.

  5. @Densemann:
    Der extreme Qualitätsrückstand bei deutschen Serien gegenüber den US-Pendants existiert eigentlich in sämtlichen Genres, nicht nur im Krimibereich. Und solange deutsche Sender die US-Produkte nicht untertiteln, sondern (z.T. unfassbar schlecht) synchronisieren schaue ich mir diese noch nicht mal im TV an (Ausnahme: Cartoons).

  6. „Eine Frage hätte ich da noch ...“,

    Hallo an alle Experten und Danke im Voraus 🙂

    Kann mir einer von Euch bitte verraten, wer als deutsches Pendant zu Inspektor Columbo gilt ?!
    Zu berücksichtigen wären die Begriffe „Serie + Ermittler + Zigarre“ (ganz wichtig!)

  7. […] Trotz Empfehlung von Fernsehlexikon und Not Quite Like Beethoven wird es für mich bei der ersten Folge “Lie to me” […]



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