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Hätten Sie’s gelesen?

12. April 2007, 12:44

Habe mir kürzlich das „Fernsehlexikon“ zugelegt, nachdem bei bekannten Anbietern der bekannte Preisnachlass (von € 50 auf € 20) gewährt wurde. Ich kann Ihnen nur mein allergrößtes Lob aussprechen. Informativer geht es nun wirklich nicht und es ist verwunderlich, welche Shows überhaupt alle aufgeführt sind (man kennt die Hälfte gar nicht (mehr). Da werden tolle alte Erinnerungen wach und ich konnte das Buch auch erstmal eine ganze Stunde nicht mehr weglegen – auch danach habe ich es immer wieder zur Hand genommen und Sendungen nachgelesen, die mir noch einfielen: Und ich habe alle gefunden. Super. Von Schulnoten her hat es eine klare 1 verdient. Aber eine 1+++++ mit 3000 Sternchen würde es noch kriegen, wenn noch etwas mehr Bilder drin wären. Das ist der einzige Negativpunkt.

Beim Lesen des Artikels über das ARD-60er-Jahre-Quiz Hätten Sie’s gewusst? mit Heinz Maegerlein hat sich aber eine Frage ergeben, die nun der Hauptgrund meiner Mail ist: Welche Quizbücher hat es eigentlich zur Sendung gegeben? Sie erwähnen im Lexikon nur, dass es überhaupt eins gegeben hat – nun habe ich im Netz geforscht und 2 skurrile Sachen festgestellt: Ein Buch ist von Anfang der 60er und hat nur den Titel „Hätten Sie´s gewusst?“, das andere ist von 1969 und heißt „Hätten Sie´s gewusst? – Ein Jugendquiz“. Bitte klären Sie mich auf: Was ist der Unterschied?Gregor


Klar, wir hätten Gregors Mail auch deutlich kürzen können. Aber erstens freuen wir uns über das große Lob, zweitens hätten wir selbst gar nicht besser für unser Buch werben können, und drittens könnte es ja sein, dass sich der Preisnachlass noch nicht überall herumgesprochen hatte. Vielen Dank, Gregor! Auch wir hätten übrigens gern noch mehr Fotos im Buch gehabt, dann wäre es aber noch dicker und schwerer geworden, und ich befürchte, dann hätte es jetzt von einem Ursprungspreis von 200 Euro herabgesetzt werden müssen. Oder so.
Dafür antworten wir jetzt auch ebenso ausführlich. Dabei ist von der Frage gar nicht so viel übrig ist, da Sie das meiste ja schon selbst herausgefunden haben:

1960 erschien das gebundene „Hätten Sie’s gewusst?“ im Limpert-Verlag. In dezentem beige, 138 Seiten dick, davon die ersten 68 Seiten Wissensfragen aus unterschiedlichen Bereichen wie „Pflanzenkunde“, „Sport“, „Oper“ oder „Ernste Musik“ (oh ja, „Oper“ und „Ernste Musik“ sind ja zwei völlig unterschiedliche Dinge!), und dann die gesammelten Antworten. Die Fragen in jedem Bereich sind wiederum in zehn Schwierigkeitsgrade unterteilt. Grad 1 wäre zum Beispiel: „Wer schrieb die Tragödie der schlesischen Weber ‚Die Weber‘?“ oder „Ist Manfred Germar ein Kurzstrecken- oder ein Langstreckenläufer?“. Und Grad 10: „Wann erschien die erste Briefmarke in Deutschland und welchen Wert hatte sie?“ oder „Welche Staaten gehören zur Arabischen Liga und wann wurde sie gegründet?“

Neun Jahre später erschien das labberige Heftchen „Hätten Sie’s gewusst? — Ein Jugendquiz mit Heinz Maegerlein“ im Verlag Das Beste. 62 Seiten dünn und genauso aufgebaut und illustriert, aber mit leichteren Fragen, weil für Jugendliche. Zumindest glaubte Heinz Maegerlein, diese Frage sei leichter: „Ein Ort ist schon mehrfach Austragungsort Olympischer Winterspiele gewesen. Welcher?“ (Schwierigkeitsgrad 10). Grad 1 waren aber tatsächlich Fragen wie: „Wie viele Spieler stehen im Fußball bei einer vollständigen Mannschaft gleichzeitig auf dem Platz?“ und „Was bedeutet ‚Reklame'“?

Das waren alle Bücher, die es zur Sendung auf den Markt kamen, außerdem 1965 ein Brettspiel.

Später erschienen noch einige Bücher, die sich lediglich des populären Titels bedienten. Das Buch von Gerd Hallenberger und Joachim Kaps (Jonas Verlag, 1996) beschäftigt sich immerhin mit den „Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens“ und trägt den Titel deshalb einigermaßen zu Recht, „Hätten Sie’s gewusst? – 100 Antworten auf Glaubensfragen für eilige Zeitgenossen“ von Jörg Müller (Steinkopf, 2000) hat dagegen gar nichts mehr mit Heinz Maegerleins Show zu tun.

Und hier noch die anderen Antworten:
– Gerhart Hauptmann
– Kurzstreckenläufer
1949 1849, ein Kreuzer
– Ägypten, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Saudisch-Arabien, Syrien, Libyen, Sudan (Stand 1960). Die Antwort auf die Teilfrage nach dem Gründungsjahr wurde interessanterweise im Auflösungsteil des Buches vergessen. War aber 1945.
– St., Moritz, 1928 und 1948.
– Elf
– Werbung.

Michael in Antworten.

3 Kommentare


  1. 1849!

  2. Unter „bekannten Anbietern“ verstehe ich nicht nur Amazon, sondern auch Bücher.de oder lesen.de ! 😉

    Habe das Lexikon jetzt Speziell bei Bücher.de bestellt, da die keine Rechnungsgebühren nehmen, wie Amazon.

  3. @ Gregor: Na also, wenn diese Anbieter schon bekannt sind, müssen wir sie ja nicht verlinken… 🙂

    @ Ulrich: Danke für den Hinweis. Ist korrigiert.



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