Skippy, das Buschkänguruh
1969-1975 (ARD); 2002-2003 (Kabel 1). 91-tlg. austral. Abenteuerserie von Lee Robinson und Dennis Hill („Skippy, The Bush Kangaroo“; 1968-1970).
Sonny (Gary Pankhurst), der jüngere Sohn des Wildhüters Matt Hammond (Ed Deveraux), hat das Känguru Skippy nach einer schweren Verletzung gepflegt und aufgezogen und betrachtet es nun als seinen besten Freund. Sonny lebt mit seinem Vater und seinem älterem Bruder Mark (Ken James), und wie in Tierserien für Kinder üblich ohne weibliche Familienmitglieder, im abgelegenen Waratah Nationalpark in Australien. Unterrichtet wird er durch die Fernschule, die die Unterrichtsstunden im Radio überträgt; seine Schularbeiten muss er einschicken.
Im Nationalpark arbeitet auch der Pilot Jerry King (Tony Bonner), dessen Hubschrauber die schnellste Verbindung in die nächste Stadt ist. Nach ein paar Folgen zieht außerdem Clarissa „Clancy“ Merrick (Liza Goddard) bei der Familie ein. Sie ist die Tochter eines Bekannten, der in die Ferne vesetzt wurde und dem Matt Hammond versprochen hat, sich um Clancy zu kümmern, solange sie studiert. Bevor sie ein akzeptiertes Familienmitglied und Marks beste Freundin wird, ist sie bei den Hammond-Söhnen zunächst unwillkommen. Sie merkt das und läuft davon, kann dank Skippy jedoch gefunden werden.
Überhaupt ist das Känguru ein mutiger und kluger Allzweckheld. Es versteht Sonny, warnt ihn vor Gefahren, zeigt ihm, wo sich Wilddiebe herumtreiben, befreit gefangene Tiere aus Käfigen, findet verschwundene Kinder, hilft Verletzten, reißt aus dem Zoo aus, um zu Sonny zurückzukommen, und backt köstliche Apfelstrudel – halt, nein, das doch nicht. Dr. Alexander Stark (Frank Thring) ist der fiese Zoodirektor.
Wie klingt eigentlich ein Känguru? Bei anderen heldenhaften Fernsehtieren wie Lassie oder Fury war es einfach: Hunde bellen, Pferde wiehern. Und Kängurus klingen eben wie eine Mischung aus Zungenschnalzen und dem Klappern von Nussschalen. Zumindest dieses Känguru. Die Geräusche wurden nachträglich in die Aufnahmen hineinsynchronisiert. Skippy war ein Weibchen, was unschwer an ihrem Beutel zu erkennen war, denn männliche Kängurus haben keinen. Drei verschiedene lebende Kängurus stellten Skippy dar, außerdem ein ausgestopftes und ein Flaschenöffner. Das ausgestopfte wurde benutzt, wenn Skippy nur still sitzend von hinten zu sehen war, der Flaschenöffner in der Form einer Kängurupfote für Nahaufnahmen, die zeigten, wie Skippy feinmotorische Dinge leistet wie Türen oder Schränke öffnen. Oder eben Flaschen.
Die ersten beiden Staffeln mit 25-minütigen Folgen liefen in der ARD, der Rest zuerst bei DFF 1, das auch die ARD-Folgen neu synchronisierte. Kabel 1 zeigte sämtliche drei Staffeln als Free-TV-Premiere erstmals ab 2002 sehr früh morgens. Mit der gleichen Besetzung entstand auch der Spielfilm „Skippy und die Schatzsucher“. Mehr als 20 Jahre später wurde die Fortsetzung Skippy gedreht, die in Deutschland bei Premiere und Super RTL lief.