Witze, bei denen man sich nassmacht

Heinz Erhardt, einer der größten Humoristen Deutschlands, der viele flache und einige gute Filme drehte, aber noch mehr ebenso witzige wie clevere Gedichte schrieb, wäre heute 100 Jahre alt geworden. Zum Glück ist er schon tot und musste sich nicht ansehen, wie Das Erste gestern seinen Geburtstag zerredete. Immerhin wurden in der großen Geburtstagsgala zwischendurch auch versehentlich ein paar Ausschnitte aus alten Sketchen gezeigt.

Die treffendste und zugleich Heinz Erhardt würdigste Kritik zur ARD-Sendung schrieb Kaschi bei tvforen.de:

Sehe grade
das war fade
Schade.

Einen der bekanntesten Skteche mit Heinz Erhardt zeigen wir hier auch noch mal, und zwar ungekürzt. Er stammt aus der alten Rudi-Carrell-Show von 1968 und zeigt, wie wenig Probleme der Star Erhardt damit hatte, nicht nur die Menschen zum Lachen zu bringen, sondern auch die Lachnummer zu sein.

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Michael, 20. Februar 2009, 08:45.

9 Kommentare


  1. Heinz Erhardt war großartig.
    Er konnte nämlich einerseits grandios die deutsche Sprache verwenden und sie zu humoristischen Zwecken beugen, was heute nur noch wenige „Comedians“ können. Ausnahmen gibt es natürlich.
    Andererseits war er sich nicht zu schade, sich selbst auch schon mal zum Deppen zu machen, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Diese Fähigkeit der Selbstironie fehlt aber ganz vielen „lustigen“ Medienclowns heute. Wenn die mal über sich selbst lachen, dann nur, weil sie gerade ganz stolz sind, was sie für einen lustigen Spaß gemacht haben.

    Spaß gemacht hat mir die Sendung gestern übrigens nur halb.
    Wenn die Ausschnitte von Heinz Erhardt gezeigt wurden, habe ich mich sehr amüsiert. Leider wurde dieses Amüsement getrübt, weil natürlich wieder Hinz und Kunz vor einem Bluescreen seinen Senf zu den Sketchen abgeben musste. Wegen dieses Zwischengelabers konnte man die Sprache Erhardts nur halb genießen.
    Und leider saßen auf der Panelcouch mal wieder nur Selbstdarsteller, auf die man auch hätte verzichten können.

  2. Schade, dass die ARD es mit einem Showkonzept versucht hat, welches bei den Privaten schon vor drei bis vier Jahren ausgeleiert war. Und Markus Lanz schafft es sogar, in einer gewollt (und nur mäßig gekonnt) lustigen Show unsymphatisch zu erscheinen.

  3. Na, da habe ich ja glücklicherweise nichts verpasst. Schon traurig, dass die ARD es offenbar nicht geschafft hat,einen der besten deutschen Komiker aller Zeiten anständig in Szene zu setzen. Dabei hat man es vor ein paar Monaten bei Loriot doch recht gut gemacht, eben weil man ihn und seine Werke für sich sprechen ließ und nicht die üblichen verdächtigen B- und C-Promis ihren Senf dazugegeben haben.

  4. Ich bin ein wenig zwiegespalten. Einiges an der Sendung fand ich wirklich gelungen. Ich mochte Ina Müller als Moderatorin sehr gerne und fand auch Ralf Schmitz und Hugo Egon Balder über weite Strecken sehr gut.

    Aber dann gab es da halt Stellen, die kaum zu ertragen waren und am Schlimmsten war diese von RTL abgeguckte Masche, Leute in die Ausschnitte reinquatschen zu lassen. Das hat wirklich nichts mit Respekt vor dem Künstler zu tun.

    Solche Jubiläums-Shows sind immer hart an der Grenze, wirklich mieser Trash zu sein. Ich fand, mit Ausnahme der verpfuschten Ausschnitte hat die ARD das einigermaßen gut hinbekommen.

  5. Die „würdige Genialität“ des grade-fade-Schade-Schüttelreims ist natürlich auch bei Erhardt gekl^Wentliehen (aus „Die Made“), insofern nicht ganz so originell wie beim Original selbst.

    Die haben ernsthaft zu Heinz Erhardt eine Sendung mit diesem grottig dämlichen „vermeintliche ‚Promis‘ sitzen rum und labern uninteressanten Unfug zu Clip/Lied/Video“ gemacht? Danke für den Hinweis, dann habe ich da ja nichts verpasst. Das ist ja so unwürdig dass es schon ärgerlich ist.

  6. „Ich habe Humor, ich hab sogar trockenen Humor. Aber nicht in ner nassen Hose“

    Das ist doch genial;)

    Aber bei der ARD-Entwürdigung hätte er sicher keinen Humor gehabt, weder trocken noch feucht-fröhlich. Bei welchem Aggregatzustand der Hose auch immer.

  7. der zdf theaterkanal hat die gala zum „85. geburtstag“ wiederholt. war nett 🙂

  8. Ich kann den momentanen Jubel über Heinz Erhardt nicht nachvollziehen. Ich fand den schon als Kind – also zu Erhards großer Zeit – zwar sympathisch, aber als Humorist gerade mal mittelmäßig.
    Meinen Geschmack trifft er heute erst recht nicht. Mag sein, dass seine Filme bei meiner Beurteilung eine nicht geringe Rolle spielen, aber die waren doch alle (!) recht schlicht, oder sagen wir’s offen: die waren einfach doof.
    Wird demnächst Grethe Weiser heilig gespochen?

  9. Bauer und Knecht sind draußen auf dem Feld bei der Arbeit. Plötzlich zieht sich der Himmel zu und es sieht nach Regen aus. Darauf der Knecht zum Bauern: „Wenn wir uns jetzt nicht beeilen, werden wir hier pitsche patsche nass.“ Darauf der Bauer zum Knecht: „Dann geh mal ins Haus und hol mir meine Gummistiefel!“ Sagt der Knecht: „Wieso denn ich? Hol dir deine Gummistiefel doch selber!“ Der Bauer schaut den Knecht böse an und fragt: „Bin ich hier der Bauer oder bist du das?“ Darauf geht der Knecht wutentbrannt ins Haus. Dort sitzen die Bäuerin und deren hübsche Tochter am Küchentisch. Sagt der Knecht zu den beiden: „Der Bauer sagt, ihr beide sollt euch nackig machen und ich soll euch mal so richtig rannehmen.“ Die beiden Frauen schauen sich an. Die Bäuerin verwundert: „Nee, das glaub ich dir nicht. So was würde der Bauer niemals sagen, oder?“ „Doch“, sagt der Knecht. „Aber ich kann ja vorsichtshalber noch mal fragen.“
    Er geht zum Küchenfenster und öffnet es. Die Bäuerin folgt ihm und steht daneben. Der Knecht schreit aufs Feld: „Bauer, beide?“ Der Bauer schaut zum Fenster und brüllt zurück: „Natürlich beide, du Idiot!“



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