Tausend Meilen Staub
1991–1993 (ProSieben). 216-tlg. US-Westernserie von Charles Marquis Warren („Rawhide“; 1959–1966).
1866, kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges: Cowboys treiben gewaltige Rinderherden durch den Wilden Westen. Der harte Gil Favor (Eric Fleming) ist der Anführer, der junge Draufgänger Rowdy Yates (Clint Eastwood) seine rechte Hand. Sie stehen im Mittelpunkt des Geschehens, außer ihnen gibt es nur wenige Nebenfiguren, die über längere Zeit dabei sind, darunter Harkness „Mushy“ Mushgrove (Jim Murdock), der Koch Wishbone (Paul Brinegar), Jim Quince (Steve Raines), Joe Scarlett (Rocky Shahan), der Fährtensucher Pete Nolan (Sheb Wooley) und Hey Soos Patines (Robert Cabal).
Der letzte Treck kam nie an. In der letzten Staffel, die als einzige in Farbe gedreht wurde, übernahm Yates den Job des Anführers; Eric Fleming war aus der Serie ausgestiegen (und starb wenig später). Doch die Quoten sanken, und Tausend Meilen Staub wurde vorzeitig abgesetzt.
Die Serie versuchte, das harte Leben der Viehtreiber möglichst authentisch darzustellen. Sie bildete damit die große Ausnahme im Westerngenre, das sonst romantisch verklärte Geschichten über Siedlertrecks oder das vergleichsweise luxuriöse Leben der Rancher zeigte, für deren Gewinn sich die Viehtreiber als Lohnsklaven abrackern mussten. Gedreht wurde häufig an Originalschauplätzen. Grundlage für die Drehbücher waren alte Dokumente, vor allem das Tagebuch des Viehtreibers George C. Duffield. Oft waren die erzählten Geschichten von großer Brutalität. Der Schutz des Viehs hatte immer Vorrang: Wenn die Indianer zehn Rinder als Preis für die Durchquerung ihres Landes wollten, gab Favor sie ihnen, holte sie sich aber in der Nacht zurück und erschoss die Indianer. Der junge Clint Eastwood schaffte mit seiner Rolle zwar noch nicht den ganz großen Durchbruch, knüpfte aber Kontakte und lernte viel, was ihn auf seine späteren Kinorollen vorbereitete. Der Erfinder und erste Produzent der Serie Charles Marquis Warren hatte bereits mit Rauchende Colts den „Adult Western“ ins Fernsehen gebracht.
Die Folgen waren 45 Minuten lang. 1965–1967 hatte die ARD bereits 13 von ihnen unter dem Titel Cowboys gesendet, die von Pro Sieben bei der Wiederholung neu synchronisiert wurden. Der Sender versteckte die herausragende Serie jedoch meistens tief in der Nacht oder am frühen Vormittag.
28. Dezember 2007 um 21:52
[…] In Amerika hatte die Serie 217 Folgen. Die ARD zeigte nur 13 davon sonntags in loser Folge. Mehr als 200 weitere Folgen brachte Pro Sieben etwa ein Vierteljahrhundert später unter dem Titel Tausend Meilen Staub (ausführliche Infos dort). […]