Buffy — Im Bann der Dämonen
1998–2003 (ProSieben). 144-tlg. US-Fantasyserie von Joss Whedon („Buffy The Vampire Slayer“; 1997–2003).
Beim ersten Hören weckt der Name Buffy – im Bann der Dämonen eher Assoziationen an eine Mischung aus den Looney Tunes und Graf Duckula, aber tatsächlich ist Buffy nichts von alledem. Die 16-jährige Buffy Anne Summers (Sarah Michelle Gellar) führt ein Doppelleben: Tagsüber hat sie es mit den üblichen Schwierigkeiten aller Schüler zu tun, in der Nacht jagt sie Vampire und andere Finsterlinge. Ihre Freunde Xander Harris (Nicholas Brendon), Willow Rosenberg (Alyson Hannigan) und Cordelia Chase (Charisma Carpenter) unterstützen Buffy, Letztere eher widerwillig. In der fünften Staffel taucht Buffys bisher unbekannte Schwester Dawn (Michelle Trachtenberg) auf, was Buffy und ihre Mutter Joyce (Kristine Sutherland) ohne mit der Wimper zu zucken hinnehmen. Die Jugendlichen besuchen die Highschool im kalifornischen Sunnydale, das bedauerlicherweise das Tor zur Hölle ist, der Höllenschlund, wo es deshalb nur so von Untoten, Monstern und Dämonen wimmelt und alle naselang die Apokalypse droht. Die Erwachsenen im Ort ahnen nichts und halten Buffy wegen ihrer häufigen Verwicklungen in nie aufgeklärte, aber eindeutige Fälle der Zerstörung von Schuleigentum oder Bausubstanz für eine Unruhestifterin. Nur noch der Bibliothekar Rupert Giles (Anthony Stewart Head) weiß von Buffys ungewöhnlicher Berufung zur Jägerin, wodurch sie als einziger Mensch in Sunnydale die Fähigkeiten besitzt, gegen Vampire und Dämonen zu kämpfen. Giles unterstützt Buffy und ist ihr „Wächter“, eine Doppelfunktion als Mentor und Trainer.
Buffy stirbt bereits in der ersten Staffel zum ersten Mal, wird nach kurzer Zeit aber wieder zum Leben erweckt. In der zweiten Staffel taucht mit Kendra (Bianca Lawson) eine weitere Vampirjägerin auf, die gerufen wurde, als Buffy für einige Minuten nicht mehr unter den Lebenden weilte. Kendra stirbt relativ bald und macht Platz für Faith (Eliza Dushku), noch eine Jägerin, die allerdings den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht vollständig verinnerlicht hat und so für jede Menge Ärger sorgt.
Ausgerechnet der 200 Jahre alte Vampir Angel (David Boreanaz) verliebt sich in Buffy. Er war früher böse, hat aber inzwischen die Seiten gewechselt und wieder eine Seele. Allerdings kommt es zu leichten Komplikationen, nachdem Buffy und Angel sich ihrer Leidenschaft hingegeben haben. Auf dem Vampir liegt nämlich ein Fluch, der ihn wieder böse werden lässt, sobald er glücklich ist. Eine Reihe unschuldiger Menschen fällt Angel zum Opfer, bis diese Störung behoben werden kann. Angel verlässt Sunnydale im Finale der dritten Staffel in Richtung Los Angeles, als die Clique die Highschool abschließt, hat aber noch Gastauftritte bis zum Ende der Serie (Boreanaz bekam seine eigene Serie, Angel – Jäger der Finsternis). Die freigewordene Stelle des vertrauenswürdigen Vampirs nimmt Spike (James Marsters) ein. Doch Spike ist nicht aus freien Stücken menschenfreundlich, sondern durch einen Chip in seinem Kopf, der ihm unerträgliche Schmerzen zufügt, sobald er Unschuldige angreift. Ihn und Buffy verbindet eine Art Hassliebe.
Willow ist zunächst mit Oz (Seth Green) zusammen, der bei Vollmond zum Werwolf wird, entdeckt aber im Laufe der Serie, dass sie zum einen eine mächtige Hexe und zum anderen lesbisch ist – eine Sensation in einer US-Teenieserie. Nach der Ermordung ihrer Geliebten Tara (Amber Benson) in der sechsten Staffel zerstört Willow beinahe die Welt, besinnt sich aber noch rechtzeitig eines Besseren.
Schon in Folge 100, dem Finale der fünften Staffel, droht eine weitere Apokalypse, nach Giles‘ Zählung „mindestens die sechste“. Um die Welt und ihre Schwester zu retten, opfert sich Buffy und bleibt diesmal sogar über das Staffelende und eine mehrere Monate lange Pause hinaus tot. Ihre Freunde erwecken sie zu Beginn der sechsten Staffel durch einen Zauber zum Leben. Als die Clique am Ende der letzten Folge die Welt noch einmal erfolgreich vor dem Untergang bewahrt hat, stirbt Spike (umso überraschender wird er in der fünften Staffel von Angel wieder auftauchen, was deutschen Zuschauern jedoch noch für lange Zeit vorenthalten bleiben könnte, da Pro Sieben im Gegensatz zu Buffy mit der Ausstrahlung des Spin-offs sehr stiefmütterlich umgeht).
Die Serie zeichnete sich aus durch eine gelungene Mischung aus Mystery mit einem Schuss Highschool-Soap, Comedy-Elementen und einem reichen Fundus an Figuren, die vermutlich zu grausig für einen Auftritt in der Muppet Show waren. Darüber hinaus gab es einige herausragende Folgen, wie die Episode „Das große Schweigen“ aus der vierten Staffel, in der die meiste Zeit kein einziges Wort gesprochen wird, oder „Tod einer Mutter“ aus der fünften Staffel, eine tiefernste Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben, die als filmisches Mittel u. a. völlig auf den Einsatz von Musik verzichtet. In der sechsten Staffel gibt es umso mehr Musik in der fast vollständig gesungenen Musical-Episode „Noch einmal mit Gefühl“, die dem Zuschauer jede Menge Respekt vor Sarah Michelle Gellar abnötigt, denn sie mag viele Talente haben, aber Singen gehört ganz bestimmt nicht dazu.
Die hohe Qualität der Serie war eine Überraschung, wenn man in Betracht zieht, dass sie auf dem dämlichen Kinofilm „Buffy, der Vampirkiller“ (1992) mit Kristy Swanson basiert. Die Regel ist eher, dass nach hochwertigen Filmen beknackte Serien gedreht werden. Die einstündigen Buffy-Folgen liefen zunächst am Samstagnachmittag; mit Beginn der vierten Staffel im Januar 2001 verlegte Pro Sieben sie in die Primetime am Mittwoch und zeigte sie oft im Doppelpack mit ihrem Spin-off Angel unter der Dachmarke „Scary Night“.
25. September 2007 um 12:35
[…] 2001 – 2005 (ProSieben), ab 22. Oktober 2007 (Kabel 1). 110‑tlg. US‑Fantasyserie von Joss Whedon („Angel“; 1999–2004). Spin-off von Buffy – Im Bann der Dämonen. […]
2. April 2008 um 14:33
Ich würde mich freuen, wenn der obige Text ergänzt werden würde. Schließlich ist die achte Staffel erstaunlicherweise als Comicserie erschienen und in den USA sehr erfolgreich. Mittlerweile gibt es auch deutsche Hefte.
12. September 2008 um 20:35
Der Text sollte ergänzt werden. Aber er ist gut. Es soll auch Spanking- und Sado-Maso-Szenen mit Spike, Buffy usw. geben. Die wurden – zumindest in Deutschland – nie gezeigt.
17. Dezember 2008 um 13:20
Klar gab es Spanking-Szenen. Spike und Buffy haben sich doch in so ziemlich jeder gemeinsamen Szene verdroschen. Und beim Rummachen ein Haus zum Einsturz zu bringen, darf man durchaus als SM gelten lassen, denn Holz- und Betonsplitter können an empfindlichen Körperstellen durchaus wehtun. Aber ich kann Dir versichern, dass das alles für die deutsche Ausgabe dringelassen wurde. Und auch mit viel Fantasie kann ich mir keine Sexszenen vorstellen, die in Amerika im TV laufen dürften, aber für Deutschland geschnitten werden müssten. Pro Sieben hat in der Prime Time-Austrahlung den ein oder anderen Gewaltschnitt vorgenommen. Darüberhinausgehende Zensuren halte ich, bis mir einer das Gegenteil beweisen kann für reines Wunschdenken. Wer nachts geguckt hat oder die DVDs besitzt, hat alles gesehen.
10. September 2010 um 13:09
[…] sich nun auch die Musik aus der Serie Buffy. Buffy – Im Bann der Dämonen ist eine von Kritikern hoch gelobte Fernsehserie. Angeblich soll sie sich sogar dafür eigenen, komplizierte Eigenarten der USA […]