The Voice of Germany

Seit 2011 (ProSieben/Sat.1). Talentshow auf der Suche nach guten Gesangsstimmen.

Es war nicht unbedingt so, als habe es dem deutschen Fernsehen an Gesangs-Castingshows gemangelt, als The Voice Of Germany Ende 2011 auf Sendung ging. Aber einige Aspekte waren neu: Hier sollte es, zumindest zu Beginn, wirklich nur um die Stimme gehen, und nicht ums gesamte Autreten.

Neu: Während der „Blind Auditions“ hören die Juroren die Kandidaten nur, sehen sie aber nicht. Mit dem Rücken zum ihnen haben sie die Möglichkeit, ihnen ihre Stimme, ihre Zusage fürs Weiterkommen per Knopfdruck zu geben, auf den hin erst sich ihr Sessel zum Sänger dreht. Ebenfalls neu: Die Juroren ergreifen klar Partei für „ihre“ Kandidaten, werden deren Mentor. Auf diese Weise werden die Kandidaten in vier Teams aufgeteilt. Bekommt ein Sänger von mehreren Juroren eine Zusage, darf er sich aussuchen, wessen Team er angehören möchte. In der folgenden „Battle Round“ treten die Kandidaten im Duell als Duett an: Zwei, manchmal auch drei aus einem Team, singen einen Song gemeinsam, aber einer von ihnen fliegt anschließend raus. Die Entscheidung darüber trifft ihr Mentor. Das Votum der Fernsehzuschauer spielt ab der nächsten Runde eine Rolle, gleichzeitig werden die Shows ab diesem Punkt live gesendet. Sowohl Mentoren als auch Publikum dürfen jetzt ihre Favoriten bestimmen, die weiterkommen. Erst im Finale, mit nur noch einem Teilnehmer aus jedem Team, entscheidet das Publikum allein, per Telefonanruf, SMS oder, ebenfalls neu: Download der Songs der Finalisten.

Im Gegensatz zu anderen Shows, bei denen oft nur der Song des Siegers sofort veröffentlicht wird, wurden hier schon während der kompletten Live-Phase die Songs der Kandidaten jede Woche als Downloads veröffentlicht, die in der Folge jede Woche aufs Neue die mittleren Plätze der Charts überschwemmten. Auch der Band The BossHoss, die im Duo als Juroren fungierten, gelang nun ihr erster Top-10-Hit. Die anderen drei, zu Beginn prominenteren, Juroren waren Nena, Xavier Naidoo und Rea „fucking“ Garvey. Stefan Gödde moderierte, Doris Golpashin führte Backstage-Interviews.

Die Sendung startete mit zwei Shows pro Woche um 20.15 Uhr, die donnerstags auf ProSieben und freitags in Sat.1 gezeigt wurden, und war von Beginn an ein großer Erfolg. Dieser flaute zwar etwas ab, als die Reihe in die Live-Phase ging und ab Januar 2012 nur noch freitags Sat.1 übertrug. Zur gleichen Zeit gingen aber auch die Quoten aller anderen Casting-Shows leicht zurück. So zeigte The Voice of Germany einerseits, dass eine Show dieses Genres auch ohne die bei RTL üblichen Demütigungen ein Erfolg werden kann, aber andererseits, dass eine gewisse Sättigung in der Luft lag.

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