Vier Sofortmaßnahmen zur Rettung von „Gottschalk live“

Gut, die Prämisse hinkt natürlich, denn sie setzt ein Zuschauerinteresse voraus, die Sendung Gottschalk live im Programm zu halten. Aber Dutzende und Aberdutzende von Fans würden Gottschalk vielleicht wirklich vermissen. Gestern hatte seine Sendung vor der Tagesschau immerhin fast halb so viele Zuschauer wie Sturm der Liebe um 15.10 Uhr.

Also:

1. Studiopublikum rein! Sofort! Gottschalk braucht einen Saal voller Zuschauer. Die selbstbezogene Rampensau in Abwesenheit eines Publikums zu geben, ist Quatsch. Da müssen Leute sitzen, die ihn anhimmeln (also abgesehen von ihm selbst), und sie müssen lachen und klatschen, wenn es einen Anlass dazu gibt. Denn es ist ja nicht so, dass Gottschalk und seine Sendung keine lustigen Momente haben. Am Mittwochabend gab es einen ganz netten Film, in dem ein schmieriger Mario Adorf aus Kir Royal dem Noch-Bundespräsidenten Christian Wulff gegenübergeschnitten wurde und ihn mit Geld und Autos in Versuchung zu führen versucht (zu sehen in der ARD-Mediathek nach ca. drei Minuten). Leider stirbt in einem solchen Late-Night-ähnlichen Sendeformat jeder Gag einen qualvollen, mitleiderregenden Tod, wenn niemand lacht. Lachen ist ansteckend. Wenn die Zuschauer, die am Vorabend den Fernseher nebenbei laufen lassen, im Hintergrund jemanden lachen hören, merken sie eher, dass da etwas lustig ist. Und schenken der Show vielleicht doch noch ihre Aufmerksamkeit.

2. Sendeplatz verlegen! Nur ein bisschen. Auf 18.30 Uhr. Denn auch wenn keine andere Sendung im ARD-Vorabend so schwache Quoten hat wie Gottschalk, leiden vor allem die Krimiserien vorher durch die direkte Konkurrenz zu den SOKOs im ZDF. Diese könnten im Falle einer Vorverlegung von Gottschalk live wieder gegen 19.00 Uhr beginnen, würden sich nicht mehr mit den SOKOs überschneiden und könnten sogar ein paar Zuchauer abgreifen, die nach deren Ende umschalten. Gleichzeitig wäre Gottschalk live auf dem früheren Sendeplatz eine echte Alternative für ZDF-Zuschauer, die vielleicht nicht jeden Tag einen Krimi sehen wollen. Dort könnte man der Show die zeit geben, ein Publikum zu finden, ohne dass auch alle Sendungen ringsherum in Mitleidenschaft gezogen werden.

3. Fragen optimieren! Gottschalk ist auf dem richtigen Weg. Es gelingt ihm inzwischen in Einzelfällen, seinen Gästen Fragen zu stellen, die nichts mit ihm zu tun haben. Zum Beispiel bei Nina Hagen, die nach der Werbepause ungefragt sofort das Wort an sich riss und erklärte: „Ich wünsche mir so sehr, dass die Automobilindustrie endlich mal zu Potte kommt und uns schöne Elektroautos baut. Solarautos. Dann würde ich mich auch selber mal trauen, (mich) reinzusetzen. Diese ganze Luftverpestung! Die Automobilindustrie, die könnte doch loslegen mit gesunden Autos!“ Gottschalks Anschlussfrage: „Du bist Vegetarierin, richtig?“ Spitze! Wir müssen jetzt nur noch diesen winzigen Schritt tun, dass die Fragen etwas mit dem vorher Gesagten zu tun haben. Oder wenigstens mit dem Gast.

4. Gäste einladen, die Gottschalk kennt! Also besser nicht mehr Nobodys wie „Annette Engelke“ und „Nina von Hagen“, sondern jeden Tag Franz Beckenbauer. Das könnte super werden. Schaumermal.

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Michael, 8. Februar 2012, 23:02.

14 Kommentare


  1. Katschenbeck könnte mal kommen.

  2. GANZ GROSSE MUMPITZ!,

    GANZ GROSSER MUMPITZ!

    Lasst diesen Mann endlich gehen, lasst endlich los von Euren irrigen Projektionen!

    „Berühmt bin ich, reich bin ich – also mehr brauche ich nicht.“

    Das gab Thomas Gottschalk, früher auch als „Thommy“ bekannt, schon vor zwei Tagen zu Protokoll. Und auch:

    „(Ich) bin (…) einer der wenigen, die es sich leisten können, guten Mutes ins Exil zu gehen.“

    Trotzdem macht sich eine ganze Nation immer noch weiter Gedanken darüber, wie man eine harmlose (und nebenbei bemerkt einzigartig unprofessionell ins Leben geknallte) ARD-Sendung irgendiwe noch zu einer machen könnte?- Mit den Verbesserungsvorschlägen der Millionen Fernsehmacher ist es schon heute schlimmer als mit all den heimlichen BundestrainerInnen einer Fußball-WM!

    Gut, die ARD hat es provoziert, bis jetzt, aber die Lage hat sich längst verändert:

    Lasst den Mann jetzt endlich in Ruhe gehen, lasst endlich los, lasst ihn gehen!

  3. 5. Thomas Gottschalk durch Götz Alsmann ersetzen.

    6. Statt 18:30 oder 19:30 wäre vielleicht 23:15 ein angemessener Sendeplatz.

    7. Ausdehnung der Show auf 1 Stunde, Erweiterung um Stand-Up-Comedy und Musikgigs. Gerne auch mal Jazz.

    8. Ein fester Sidekick statt den bisherigen Showpraktikantinnen.

    9. Filmbeiträge, die den Moderator richtig zur Geltung kommen lassen.

    10. Statt „Das Erste“ vielleicht ein Sender, den die Zielgruppe tatsächlich schaut. Wird auf Sat.1 nicht demnächst die 23:15-Uhr-Schiene frei?

  4. GANZ GROSSE MUMPITZ!,

    Lieber Thommy,

    zum Abschied (alles Gute!) noch ein kleines Anliegen in übergeordneter Angelegenheit:

    Könntest Du wohl bitte die gesamte verantwortliche Führungsriege der ARD ins Exil (oder gern auch woandershin, nur ganz weit weg) mitnehmen?-

    Das wär‘ wirklich das allergrößte Verdienst dieses ganz einzigartigen Experiments!

    Dank‘ Dir schön, man würde es Dir nicht vergessen,-

    ganz großes Ehrenwort!

  5. Ich seh’s positiv: Ändert sich nichts ist er bald wieder arbeitslos und kann sein „Wetten dass“ Comeback vorbereiten…

  6. Ob irgendeine „Sofortmaßnahme“ der Sendung wirklich helfen kann?

    Gottschalk wird doch wohl immer noch Gottschalk bleiben. In der „Früher war alles besser (und besonders ich)“-Schleife hängt er doch schon seit Ende der 80er fest.

  7. @freiwild
    Bitte nicht Götz Alsmann im Vorabendprogramm verheizen, das hätte er nicht verdient.

  8. Dein Artikel zeigt es eigentlich drastisch: Thomas Gottschalk ist ein Blender, der nur unter optimalen Bedingungen seine Unfähigkeit überspielen kann.
    Mit „Wetten, dass…?“ hatte er ein Format, das groß genug war, ihn zu tragen, in dieser kleinen, aufs Wesentliche konzentrierten Show jedoch wird deutlich, dass er wenig bis gar nichts kann außer unerträglich seicht und unbeholfen zu sein.

  9. fesseln, knebeln und unter den baum hängen. am besten gleich neben harald schmidt.

  10. Aberdutzende von Fans 🙂 hahaha

  11. 18.30 wäre auch zu früh.
    Besser wäre: Abschaffen der 18.30-Krimis, stattdessen wieder das alte Schema:
    17.15 Uhr Brisant
    18 Uhr Verbotene Liebe
    18.55 Uhr ein 25-min-Format
    19.20 Uhr Gottschalk (mit Wetter)
    KEINE Börse, Gottschalk bis kurz vor die Tagesschau.
    Freitags wäre dann auch Platz fürs Großstadtrevier um 19 Uhr.

  12. Ich fühle mich bestätigt in meiner Annahme dass die Show floppen MUSSTE!

    Dennoch tut es mir leid für die Legende Tommy. Aber es war abzusehn…

  13. Nur ein Pfeil, der lange fliegt kann erreichen sein Ziel .

    Huughhhh !

  14. Gottschalk ist sicherlich nach wie vor ein guter Moderator, aber anders als etwa Jauch ist er eben nicht immer und überall gut, sondern nur, wenn man ihm das richtige Format schafft, so wie es „Wetten Dass“ sicher war, auch wenn er dort seine besten zeiten natürlich auch längst hinter sich hatte. Aber Talk bzw Latenight-Show liegt ihm einfach nicht so wirklich, zumal es nicht das erste mal ist, dass er damit qualitativ wie quotenmäßig baden geht, ich sage nur“Gottschalk Late Night“.



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