Podcast: Gregor Weber
Vor gut zwei Monaten erfuhren die Saarbrücker Tatort-Hauptdarsteller Maximilian Brückner und Gregor Weber, dass ihr jüngster und bereits abgedrehter Tatort ihr letzter gewesen sei. Gregor Weber hatte die Rolle des Stefan Deininger seit 2001 gespielt, 2006 war Brückner als Franz Kappl dazugekommen. „Die Story dieses ungleichen Paares ist aber aus unserer Sicht jetzt zu Ende erzählt“, erklärte der Saarländische Rundfunk, und das ist es ja, worauf es in Krimis ankommt. Zu blöd, dass man nicht einfach einen Mord ins Drehbuch schreiben und so eine Geschichte erzeugen kann.
Bild: SR/Manuela Meyer
Diesen Sonntag zeigt Das Erste den letzten Saarbrücker Tatort „Verschleppt“ mit Kappl und Deininger, die in der Beliebtheitsskala der Tatort-Ermittler, gemessen an Einschaltzahlen, zuletzt auf Platz 7 von 16 lagen. Für ein Team, das nur einmal im Jahr im Fernsehen ist, ist das beachtlich.
Im neuen Fernsehlexikon-Podcast von der Dateigröße des Saarlands spreche ich mit Gregor Weber darüber, wie er abserviert wurde, was er jetzt macht und was er als Zuschauer am Fernsehen mag und was nicht, genauer gesagt über Schlag den Raab, Breaking Bad und Hühner.
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Und hier ist Gregor Webers Linktipp:
John Lasseters sieben Kreativregeln.
18. Januar 2012 um 08:12
Wie ein Tatort funktioniert, kann man doch sehr schön hier sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=9QENcN-srE0
18. Januar 2012 um 11:41
Dafür, dass er angeblich kaum fernsieht, kennt er sich aber recht gut aus.
18. Januar 2012 um 12:54
Am liebsten würde ich ja einen Eimer Dreck über dieser *Personalie* ausleeren. Ich glaube, das mach ich auch.
Immer und ständig wird alles mit dieser Drecksquote begründet. Dieser 7te Platz in der Zuschauergunst ist doch ganz ordentlich. Aber nein. Nur wenn man Furtwängler heißt, oder so fest wie Herr Raacke und Herr Aljinovic oder Herr Wachtweitl und Herr Nemec im Sattel sitzt, darf man auch mal bei der Quote schwächeln. Vielleicht kommt man ja bei der ARD noch dahinter, dass es nicht immer am Schauspieler liegt, sondern dass so ein Tatort immer nur so gut sein kann wie das Drehbuch.
Anstatt neuen Gesichtern die Zeit und die Möglichkeit zu geben sich zu entwickeln, setzt man lieber auf altbewährtes und versucht sein Glück mit Herrn Gottschalk. Soll der doch mit dem Herrn Schweiger ermitteln und ner 90-60-90 Blondine als Assistentin.
Das Duo Weber / Brückner hat mir persönlich gut gefallen und in *Hilflos* waren die echt super. Also liegt es doch am Drehbuch.
Diese Podcastdingsbums finde ich übrigens voll scharf….klingt fast wie Radio…
18. Januar 2012 um 13:25
der siebte platz ergibt sich weil sie nur einmal im jahr auf sendung sind und nicht obwohl.
er stört nicht beim bügeln der saarbrücker tatort, er ist keiner von den ultralangweiligen wie tatort und polizeiruf des mdr und er ist auch keiner dieser versuche autorenfilmkunst genrefremd am völlig falschen ort zu födern, aber vermissen wird ihn keiner.
ein neuer versuch ist da mehr chance als verlust, obwohl der saarländische rundfunk den tatortsendeplatz auch gut ganz abgeben könnte denn von dort kam noch nie ein glanzlicht der reihe.
18. Januar 2012 um 14:38
Nach dem sehr guten Gespräch ist mir klar, warum ein Charakter wie Gregor Weber in einem starren (öffentlich-rechtlichen) System keine Karriere machen machen kann.
Schade.
18. Januar 2012 um 21:09
Gregor Weber ist sowieso ein toller Typ und einer der wenigen interessanten deutschen Schauspieler. Im September war er bei hr2 in einer noch längeren Gesprächssendung (die es online leider nicht mehr gibt) zu hören. Auch da war es sehr spannend ihm zuzuhören wie er über sich und seine Berufe erzählt.
Mit seiner Einschätzung der deutschen Fiktion hat er leider sowas von Recht. An der Stelle ist es mal schön den eigenen Eindruck durch einen Profi und unmittelbar Leidtragenden bestätigt zu bekommen.
18. Januar 2012 um 21:18
Sehr schön, aber warum kann man das nicht als MP3 etc. herunterladen? Ein Flash Player im Blog ist so ziemlich das Gegenteil dessen was einen Podcast ausmacht 😉
Für’s zwischendurch hören ist es dann doch etwas zu lang geraten.
18. Januar 2012 um 21:53
Auf die Gefahr hin, mich mir M.R. anzulegen: Der Link zur Datei ist
http://www.fernsehlexikon.de/gw2.mp3
18. Januar 2012 um 23:46
Ach ja, „de Schdefan“. Wirklich schade, dass er den großen Durchbruch bislang nicht geschafft hat, er ist wirklich ein toller Typ und ein cooler, charismatischer Schauspieler.
Na ja, immerhin hat er ja an einem genialen deutschen Serienklassiker mitgemacht, nämlich Familie Heinz Becker, das war sowieso eine der geilsten deutschen Serien ever, da sieht man mal, was die Deutschen für gute Comedies/Serien/Sitcoms produzieren können, wenn man sie einfach mal machen lässt. Aber leider mangelt es ja in der Tat an genau dieser Bereitschaft.
19. Januar 2012 um 06:56
Gregor Weber ist Schauspieler? Das wage ich dann doch zu bezweifeln…
19. Januar 2012 um 14:22
Schönes Interview. Danke!
19. Januar 2012 um 16:18
Einer der stärksten Beiträge des Fernsehlexikons, meiner unbedeutenden Meinung nach. Die Anekdote bez. der warmen Ausstrahlung von Schimanski entspricht auch meinen Eindrücken der knallharten Expertise vieler Fernsehmacher. Ich muss dann immer an Jack Donaghys Mikrowellenvergangenheit denken. Wobei das aller Traurigste wohl ist, dass diese Menschen nie etwas mit Mikrowellen und schon immer mit Medien, Film und Fernsehen zu tun hatten.
19. Januar 2012 um 16:25
Apropos TV-Industrie/Breaking Bad: In diesem Interview erzählt Bryan Cranston unter anderem ein bisschen was über die Entstehungsgeschichte von Breaking Bad, wie es von Sender zu Sender geshopped wurde, niemand es wollte, es bei FX entwickelt und dann wieder fallen gelassen wurde, bis ein Executive, der von FX zu AMC wechselte den Stoff zu AMC holte. Echt empfehlenswert! http://wtfpod.libsyn.com/episode-216-bryan-cranston
Und danke nochmal für das einfach großartige Gespräch/den podcast!
20. Januar 2012 um 00:39
Ich hab mal das Plugin gewechselt — ich hoffe, jetzt ist es angenehmer zu nutzen. (Und nicht alles zu spät.)
20. Januar 2012 um 09:44
Ja angenehmer und nein nicht zu spät, habe die Folge gerade unterwegs gehört 😉
Ich kann mich dem großen Lob nur anschließen, das ist wirklich ein tolles Feature! Kurz und knackig, kein stundenlanges Gelabere wie bei anderen Podcasts, echt super. Das kann es gerne öfter mal geben.
20. Januar 2012 um 12:11
Gregor Weber solltes es als Chance sehen, der „Tatort“ ist letzten Endes kein Tummelplatz für Leute mit Ideen, die eben nicht gleich Mainstream sind, im Guten wie im Schlechten. Und der Zuschauer wird eben mit M. Furtwängler und T. Schweiger leiden müssen (wuüäh).
Vielleicht gibt es ja noch ein paar Schauspieler/innen, die Freude an der Sache ausstrahlen ohne dabei Silikonlippen zu haben oder die Mimik einer Tiefkühltruhe beim Befüllen…. und ein gutes spannendes Drehbuch wäre auch sehr nett und mitdenkend, gell liebe Fernsehmacher!
22. Januar 2012 um 13:30
Natürlich kann man sich fragen, ob das nun die feine englische Art war, wie die beiden Herren angeblich über ihren Rauswurf informiert wurden.
Und wenn man so etwas schon mal am eigenen Leib erfahren hat, kann man das sicherlich mit am besten nachempfinden, denn es treibt einem dann sofort die Zornesröte ins Gesicht und heißer Dampf kommt zu den Ohren heraus.
Andererseits ist das Leben ja auch irgendwie ein Fußballspiel. Mal spielt man mit, mal sitzt man auf der Bank. Dann schießt man mal ein Tor, vielleicht sogar das Tor des Monats und dann wird man eben auch ab und zu mal gefoult.
Dann aber nachzutreten ist nicht fein.
Ich meine, dass Herr Weber jetzt dazu aufruft, den letzten Tatort der beiden Herren nicht anzuschauen, geht gar nicht.
Für ausscheidende Mitarbeiter gibt es eben auch *Kreativregeln* Regeln.
Auch wenn es schwer fällt, in diesem Moment.
Ich schaue heute Abend auf jeden Fall zu.
26. Januar 2012 um 12:58
[…] mit ARD-Degeto) Hintergrund: Tatort-Fundus, Saarländischer Rundfunk, Tatort-Blog des SR, Gespräch des Fernsehlexikons mit Gregor Weber Meinungen: Michael, Bandschublade, Der Wahlberliner, Anna im Wunderland, Tatort-News, […]
28. Januar 2013 um 12:35
ein tatort aus dem saarland auf hochdeutsch! wer macht denn so,n scheiß?
das werde ich mir in zukunft nicht mehr anschauen. wenn die saarländer nicht mal zu ihrem dialekt und der region stehen, könnte man den SR gleich auflösen und an sonstwas angliedern. schade schade. wenigsten arabisch -wohl auch in dialektform verteten- war zu hören. bitte gleich wieder aufhören!