Man sendet dänish
Die Dänen kochen ihre Fernsehserien also auch mit den gleichen Zutaten. Als Anna Pihl ihre neue Stelle in Dänemarks größter Polizeistation in Kopenhagen antritt, sind die alteingesessenen Kollegen ihr gegenüber zunächst feindlich gestimmt.
Das ist in allen ZDF-Serien so: Die Schwarzwaldklinik, Der Landarzt, Forsthaus Falkenau. Insofern werden sich die Zuschauer nicht sonderlich umstellen müssen, wenn das ZDF heute zum ersten Mal seit rund 15 Jahren wieder eine ausländische Produktion am Vorabend zeigt. In den 80ern war der ZDF-Vorabend noch von Serien wie Rauchende Colts, Ein Colt für alle Fälle und Die Fälle des Harry Fox geprägt, in den frühen 90ern gab es noch ALF und Inspektor Hooperman, und das war’s. Seitdem alles deutsch.
Jetzt, im Erstausstrahlungssommer 2007, in dem an vielen Stellen Neuware statt gut sortierter Wiederholungen zu sehen ist, hat das ZDF wieder auswärts eingekauft. Da es keine US-Serie ist, sondern eine dänische, ist sie nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch den ZDF-Eigenproduktionen deutlich näher ist als es US-Ware wäre, schon allein weil Häuser, Straßen und Autos in Europa europäischer aussehen als in den USA.
Anna Pihl ist Streifenpolizistin in einem dänischen Großstadtrevier und schlägt sich mit Fällen herum, die zunächst so klein und egal wirken, dass man schon eine willkürliche Aneinanderreihung von Lappalien über die Dauer der gesamten Folge befürchtet, doch dann erkennt man plötzlich einen roten Faden. In der Mitte ist die Pilotfolge schon nicht mehr langweilig und gegen Ende sogar so etwas ähnliches wie spannend.
Auf dem bisherigen Sendeplatz von Notruf Hafenkante sorgt sie zumindest für Kontinuität.
Anna Pihl – Auf Streife in Kopenhagen, donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF.