Ein bisschen Rudi, ein bisschen Mini
Ja. Was soll man sagen. Die Tatsache, dass bei Unser Star für Oslo Israel und die Palästinenser die ARD und ProSieben gemeinsame Sache machen, ist eigentlich schon spektakulär genug. Da muss es die Sendung gar nicht sein.
Dass sie so unspektakulär ist, ist ein weiteres Indiz dafür, dass es sich wirklich um einen ernst gemeinten Musikerwettstreit handelt. Und so viele verschiedene Varianten gibt es nicht, einen solchen zu veranstalten. Da singen halt nacheinander Menschen Lieder vor, und später bestimmen die Fernsehzuschauer per Telefonabstimmung, wer in die nächste Runde kommt.
Die „nationale Aufgabe“, die Stefan Raab nun organisiert, nachdem die ARD kurz vor der europaweiten Aufgabe stand, wirkt mehr wie die Rudi Carrell Show oder die ZDF-Hitparade als wie heutige Castingshows, was auch gut so ist. Das Zugeständnis an heutige Formate dieser Art ist die dreiköpfige Jury, die kein Mensch braucht, die aber ebenfalls kaum an heutige Castingjurys erinnert, sondern eher an die Juroren der Mini Playback Show, die niemandem etwas Böses wollten. Dadurch besteht sogar diese Zwei-Stunden-plus-Show aus mehr Geschwätz als Musik, aber im Gegensatz zu anderen Castingshows kann man das, was ich gerade „Musik“ genannt habe, bei Unser Star für Oslo tatsächlich ohne Gewissensbisse als solche bezeichnen.
Wer hätte vor zehn Jahren geglaubt, dass Mastermind Stefan Raab eines Tages derjenige sein würde, der die Fahne des Seriösen im Fernsehen hochhalten würde?
Wer den letzten Satz jetzt noch bestreitet, sollte sich dies vor Augen führen: Wenn Raab den Sendeplatz in diesem Jahr nicht besetzt hätte, hätte ProSieben womöglich schon wieder The Next Uri Geller gesucht.
3. Februar 2010 um 00:08
Ein bisschen überrascht und entäuscht war ich aber schon, dass die Kandidaten nur bekannte Songs interpretieren. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt der Oslo-Song erst am Ende ins Spiel, die Zuschauer dürfen dann aus zwei auswählen.
Wer entscheidet, welche Songs zur Auswahl stehen? Von wem werden die sein? Hoffe mal, dass Raab nicht den Bohlen machen wird…
3. Februar 2010 um 00:22
„Das Zugeständnis an heutige Formate dieser Art ist die dreiköpfige Jury, die kein Mensch braucht,“
Naja, ohne Marius Müller Westernhagen, der Casting Shows nicht mag, und findet, dass man Künstler nicht vergleichen kann, wäre die Show nur halb so gut gewesen.
Meine Kritik ist hier zu lesen:
http://tinyurl.com/y9lmfa3
@Haco:
„Wer entscheidet, welche Songs zur Auswahl stehen? Von wem werden die sein? Hoffe mal, dass Raab nicht den Bohlen machen wird…“
Diese Frahe wird ausführlichst im radioeins Medienmagzin vom 23.1. besprochen. Ich habe aber die Quintessenz vergessen, die Songs sind aber noch nicht final ausgewählt und müssen nicht zwingend von Raab sein, er will wohl erstmal sehen, was so an Leuten da ist, und ob er da selber überhaupt einen Bezug zu findet. Ansonsten kommts halt von der Plattenindustrie. Man betont aber, dass man nur das Beste zur Auswahl habe.
3. Februar 2010 um 00:33
Was die Jury betrifft und das Geschwätz:
Es ist einfach langweilig, wenn die beiden Moderatoren immer nur aus gebotener Höflichkeit bei jedem Teilnehmer sagen, wie toll er oder sie doch geträllert habe (das ist wie beim eigentlichen Eurovision Songcontest, bei dem ständig die Moderatoren des ausrichtenden Landes bei der Punktevergabe ständig zu hören bekommen, wie schick sie doch in ihrer Abendgaderobe aussehen und dass die Sendung ganz super, duper, duper, duper, toll ist. Was dazu führt, dass die Punktevergabe sich elendig in die Länge zieht, weil Olga aus Polen unbedingt noch mitteilen muss, dass die beiden Moderatoren ganz schnieke aussehen (was eigentlich selbstverständlich sein sollte bei solch einer Veranstaltung) und wie super toll die Sendung/Show bisher sei. Dabei sollte Olga einfach nur ablesen, wieviel Punkte Polen an welche teilnehmenden Länder vergibt..aber man, nein, Olga will ja höflich sein (auch wenn sie insgeheim vermutet, dass der Moderator schwul ist (wegen seiner Manierismen) und die Moderatorin ein ziemlich hässliches Kleid trägt)
Ferner ist es u. U. interessant was „Fachleute“(das ist bewusst in Anführungsstrichen gesetzt, weil man sich ja streiten kann, ob der oder diejenige denn nun über gewisse „fachliche Kompetenz“ verfügt)von dem jeweiligen Teilnehmer und dessen Talenten/Fähigkeiten hält. Man kann(als Zuschauer) der gleichen Meinung sein oder aber auch ganz anderer Meinung (siehe die Bemerkung von Westernhagen, der eine der Teilnehmerinnen und deren Singsang nicht so dolle fand und meinte, dass es so klänge „als versuche ein Weißer wie ein Schwarzer zu klingen“. Das anwesende Publikum im Saal hat den „Unmut“ über diese Bemerkung von Herrn Westernhagen durch einige Buhrufe deutlich gemacht. Dieser meinte daraufhin, dass er ja die Aufgabe habe seine Meinung zu sagen.)
Was ich viel lustiger, nein, absonderlich, nein, eher befremdlich finde ist der Artikel in der Sueddeutschen Zeitung über die Sendung: http://www.sueddeutsche.de/medien/97/501353/text/
Da ist die Rede davon, dass Raab/Pro7 diese Sendung mit der ARD mache um seine TVTotal-Quoten zu steigern. Da werden Motive hineininterpretiert, die so nicht vorhanden sind. So geht/ging es der ARD z.B. auch gar nicht darum „mehr jüngere Zuschauer“ durch die Kooperation mit RAAB/Pro7 zu locken. Es erschließt sich einem auch nicht, wie Raab/Pro7 durch die Kooperation mit der ARD die Quoten von TV-Total dauerhaft steigern können sollte.
3. Februar 2010 um 01:26
Ein großes Kompliment an Westernhagen. Endlich mal ein Juror, der wirklich Ahnung von Musik hat und das auch zum Ausdruck bringen kann. Die Fachkompetenz von Raab diesbezüglich hat mich positiv überrascht.
Und Frau Knatterfeld, die sich keine eigene Meinung zu haben traute und sich in ihrer Wertung grundsätzlich Westernhagen anschloss, erhält von mir die Nina Eichinger-Gedächtnismedaille für den Satz „Ich finds gut, dass du authentisch bist – ich finds gut, dass du eine Mütze auf hast.“
3. Februar 2010 um 02:19
@onlime:
lol, genau, das ist mir auch aufgefallen, also der Satz von Catterfeld: „Ich finds gut dass Du ne Mütze aufhast“. Wegen dem „authentisch“, genial auch ein Kommentar von @Extra3 den ich bei Twitter gelesen habe:
http://twitter.com/extra3/status/8556577939
Genau.
3. Februar 2010 um 03:04
also ich fands irgendwie langweilig….
finde dsds ja schon doof. aber diese sendung ist meiner meinung nacht echt zu…..“geleckt“. die urteile der „jury“ ist sind immer gut….*gähn*
3. Februar 2010 um 08:38
Mir war’s zu lang. Ein Finale darf so lange dauern, aber nicht die erste Show. Dass am Ende neben dem Schnelldurchlauf alle zehn Nummern plus SMS gleich zweimal durchgegeben wurden, war langweilig und überflüssig. Die Doppelmod war teilweise recht holprig. Frau Heinrich fiel neben Opdenhövel ab. Manchmal hatte man den Eindruck, sie plappert, damit keine Stille herrscht. Die Kommentare von Catterfeld machten auf mich keinen fundierten Eindruck. Lichtblick war für mich Westernhagen und dass Raab immer wieder zeigt, dass man kritisieren ohne beleidigen kann.
3. Februar 2010 um 12:48
Ich fand es auch irgendwie langweilig und habe bis zum Schluss, bevor diese Lena auftrat, befürchtet, dass geht in die Hose.
Erst bei diesem Auftritt und der nahtlose Übergang zu TV Total, als Raab wieder aufblühen konnte, bekam ich eine Ahnung von der Eigendynamik, die das hoffentlich annehmen kann.
Ganz furchtbar war die Moderatorin der ARD. Als nicht Moderator/Komiker bekam ich zum erstenmal ein Gespür dafür, was das Wort Timing in diesem Zusammenhang bedeutet – einfach, weil diese Frau es nicht hatte. Da waren einfach zuviele lange quälende Pausen; vielleicht auch, weil auf Musik (die nicht zu den Songs gehörte) komplett verzichtet wurde.
Auch die Einspielfilme der Kandidaten fand ich aus zwei Gründen doof. Alle waren sie in der selben Optik gehalten, und jeder sang dort den gleichen Song wie hernach auf der Bühne.
3. Februar 2010 um 16:53
Zum Glück findet die Show bei Pro7 statt und nicht bei RTL. Sonst würde wahrscheinlich Dieter Bohlen in der Jury sitzen. Nein, das muss nun wirklich nicht sein.
Meiner Meinung nach macht der Stefan Raab das auf seine Art und Weise ganz ordentlich. Seine fachliche Kompetenz ist ja beachtlich, und er kann ja stolz sein auf das, was er für den Grand Prix schon bewegt hat.
Ich war ja damals schon Fan, bei Vivasion, und finde es seit dem Start mit Ukulele und Tapeziertisch auf Kunstrasen einfach beachtlich, wie er sich hochgearbeitet hat.
Auch Herr Waggershausen ist ja ein Urgestein und egal ob man ihn mag oder nicht, er hat es auch drauf.
Bei Frau Knatterfeld muß ich erst noch mal googeln. 🙂
Ich denke, dass die Macher der Sendung schon überlegt haben, wie man es am besten angeht. Vielleicht muss eine Castingshow so ablaufen wie man es gesehen hat. Wie sollte man es auch sonst machen?.
Jeder Teilnehmer darf ein Lied vortragen und dann gibt`s Kritik von der Jury.
Dass es sich ein wenig zieht liegt halt an der Tücke des Objekts…..es ist so ein wenig wie Möbel kaufen. Man latscht stundenlang durch Möbelhäuser und entscheidet sich dann nach reiflicher Überlegung und Abwägung für das Schlafzimmer XY….in der Hoffnung, dass es das richtige ist.
Ich finde schon, dass es eine große Verantwortung ist, aus den Kandidaten eine oder einen auszuwählen und den dann ins Rennen zu schicken.
Nun, wir werden sehen!
3. Februar 2010 um 22:11
„Vielleicht muss eine Castingshow so ablaufen wie man es gesehen hat. Wie sollte man es auch sonst machen?.“
Also eine Casting-Show, würde ich sagen, muss nicht so ablaufen, diese spezielle Casting-Show hier, die muss so ablaufen, ja. Denn: Beim Grand Prix gibts ja im Prinzip auch nur eine Chance für den ersten Eindruck. Und insofern würde ich sagen – auch wenn ich die Katrin lieber mag – einzig Lena hat nen bleibenden Eindruck hinterlassen bis jetzt.
Und weil ja auch über Raab gesprochen wurde. In der Spon-Kritik von Peer Schader ist das auch angesprochen: Als Raab am Anfang von TV Total über seinen eigenen Stuhl fiel… herrlich. Weil das Wort ja so oft benutzt wurde: seine komplette Verwirrung war irgendwie total authentisch. Großartiger TV Moment. Hat Raab sehr symphatisch gemacht.
3. Februar 2010 um 23:49
[…] Michael Reufsteck | Fernsehlexikon […]
12. Februar 2010 um 16:33
Ich finde die Sendung gerade deswegen gut, weil fir Jury nicht ala Bohlen jeden Teilnehmer mehr oder weniger offensichtlich beleidigt. Bei RTL gibt es für jedes „Scheiße“ 5€ in das Sparschwein.
Klar ist es nicht immer hoch spannend, was dort abläuft, aber was ich, wie andere schon geschrieben haben, toll finde ist die doch vergleichsweise hohe Kompetenz der Jury.
Ich meine wir werden dort viele Künstler in der Jury sitzen haben, die diesen Namen auch verdienen. siehe Westernhagen, Peter Maffay, Jan Delay, Adel Twail, etc.. Das alleine ist meiner Meinung nach schon Qualitätsmerkmal.
Zu Sabine Heinrich sei gesagt: man merkt eben, dass sie normalerweise nur im Radio zu hören ist. Bei der Umstellung fallen viele etwas auf die Nase. Bei Einslive ist sie jedoch ziemlich spitze!
2. März 2010 um 18:32
Vier Wochen später und ein paar Sendungen weiter, möchte ich kurz meine Meinung kundtun. Zugegeben ich habe nicht alle Sendung ganz angeschaut….ich brauche ja schließlich meinen Schönheitsschlaf. Trotzdem finde ich, dass es jedes mal ein bisschen besser wird.
Gut, wenn jemand bis jetzt noch nicht wusste warum Marc Terenzi am liebsten wieder nach Amerika möchte….spätestens seit Frau Connors Auftritt, kann Mann das verstehen 😉
Nena…Nena mag ich auch nicht….als Person….ein paar ihrer Lieder sind ganz okee…das muss dann aber auch genügen.
Ansonsten finde ich die Sendung großartig …Sabine Heinrich hat endlich den Schlüssel für ihren Kleiderschrank gefunden….Matthias Opdenhövel macht das ohne meckern richtig gut…..und der Stefan Raab wirkt in seinem Anzug richtig seriös 😉
Dass jedes mal eine neue Jury durch die Sendung führt….war mir am Anfang irgendwie nicht bewußt….und ich freue mich heute auf Rea….oh man…ich bekomme noch viereckige Augen 🙂