Lassie

1958-1966 (ARD); 1967-1977 (ZDF); 1991-1994 (Pro Sieben). US-Abenteuerserie („Lassie“; 1954-1974).

Die Collie-Hündin Lassie ist eine echte Heldin. Sie rettet Menschen aus brenzligen Situationen und hilft ihrem jeweiligen Herrchen und Frauchen, wo sie kann. Lassies Herrchen ist anfangs der Junge Jeff Miller (Tommy Rettig), der bei seiner verwitweten Mutter Ellen (Jan Clayton) und seinem Großvater George (George Cleveland) in Calverton lebt. Lassie ist natürlich Jeffs bester Freund, sein zweitbester ist Porky Brockway (Donald Keeler), der bei seinem Vater Matt (Paul Maxay) lebt. Als die Millers nach ein paar Jahren in die Stadt ziehen, geben sie Lassie in die Hände des Waisenjungen Timmy (Jon Provost), der von Ruth (Cloris Leachman; später: June Lockhart) und Paul Martin (Jon Sheppod; später: Hugh Reilly) adoptiert wurde und bei ihnen und Onkel Petrie (George Chandler) lebt. Timmys Freunde sind Boomer Bates (Todd Ferrell) und der alte Cully Wilson (Andy Clyde).

Nach einiger Zeit ziehen die Martins nach Australien, wo Hunde nach der Einreise für sechs Monate in Quarantäne kommen. Weil sie das Lassie nicht zumuten wollen, zieht sie zu dem Wald-Ranger Corey Stewart (Robert Bray) und später zu den Rangern Scott Turner (Jed Allen) und Bob Erickson (Jack de Mave). Lassie, die nun erstmals nicht mehr auf einer Farm lebt, sondern mit den Rangern im Wald, nutzt diesen Umstand für viele Abenteuer in freier Wildbahn, die sie oft auch ohne ihre beiden Herrchen erlebt. Das führt dann dazu, dass in manchen Folgen für eine Viertelstunde kein Text gesprochen wird oder sich der Gesamtdialog in einer Folge auf gerade einmal zehn Sätze summiert. Nachdem Lassie viel Zeit allein unterwegs verbracht hat, lebt sie schließlich noch einmal auf einer Ranch, deren Besitzer Keith Holden (Larry Wilcox) ihr neues Herrchen wird.

Lassie war das Musterbeispiel aller Serien, in denen schlaue Tiere Kinder aus Löchern oder brennenden Häusern retteten, Ganoven fingen und andere Tiere vor dem Verbluten bewahrten, indem sie schlicht angelaufen kamen und bellten (oder wieherten, schnatterten etc.), was ihr bester Freund, meist ein kleiner Junge, sofort richtig deutete. Es folgten u. a. Fury, Flipper und Black Beauty. Vorher hatte es zwar bereits Rin-Tin-Tin gegeben, davon hatte die ARD aber nur ein paar Folgen gezeigt, und das zu einer Zeit, als die meisten Deutschen noch keinen Fernseher hatten.

Die Serie startete in loser Reihe in der ARD, teilweise innerhalb der Sendung Samstagnachmittag zu Hause. In den folgenden zehn Jahren zeigte das ZDF insgesamt mehr als 300 Folgen unter vier verschiedenen Titeln: Alle Folgen mit Jeff und Timmy hießen Lassie, die Folgen mit Corey Stewart Lassies Abenteuer, die mit Scott und Bob Lassies neue Freunde und die mit Lassie allein Lassie unterwegs. Die deutsche Synchronstimme des kleinen Timmy war die Schauspielerin und spätere Tatort-Kommissarin Eva Mattes, die auch Pippi Langstrumpf sprach. Ab 1991 grub Pro Sieben noch über 100 bis dahin ungesendete Folgen aus.

15 Jahre nach dem Ende der Serie entstand eine Neuauflage, die RTL wieder unter dem ursprünglichen deutschen Titel Lassie zeigte. Genauso hieß auch eine weitere Version im KI.KA.

Lassie selbst wurde im Laufe der Jahrzehnte von vielen verschiedenen Hunden gespielt, die im Gegensatz zur Rolle alle männlich waren und ein bisschen künstliches Fell über den Geschlechtsteilen trugen. Rudd Weathermax trainierte Lassie. Insgesamt wurden fast 600 halbstündige Folgen produziert, fast alle waren in Deutschland zu sehen. Darüber hinaus wurden mehr als zehn Spielfilme gedreht, auf dem ersten mit dem Titel „Heimweh“ („Lassie Come Home“; 1943), eine Verfilmung des Romans von Eric Knight, basierte die Serie. In den USA entstand Mitte der 70erJahre außerdem eine Lassie-Zeichentrickserie. Lassie war eine der langlebigsten und erfolgreichsten Fernsehserien der Welt. Mehrere Episoden sind auf DVD erhältlich.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.



Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links