Hauptsache das Timing stimmt
Mensch, da wird sich der Dieter Althaus aber gefreut haben, wenn er, kurz nachdem er aus dem Koma erwacht ist, bei den Sat.1-Hit-Giganten („Die größten Après-Ski-Hits“) den Zusammenschnitt mit den lustigsten Ski-Unfällen gesehen hat. Lachen fördert ja die Genesung.
Michael, 4. Januar 2009, 14:00.
4. Januar 2009 um 14:11
Klar, jetzt schneiden wir alles was mit Ski zu tun hat aus dem Programm! Natürlich auch Übertragungen des Alpinen Ski-Sports, denn da legen sich oft auch welche auf die F*esse. Man kanns auch übertreiben…
Das nicht mal hier Althaus freie Zone ist… 🙁
4. Januar 2009 um 14:25
Sehe ich ähnlich. Ich fand es übrigens auch makaber, dass die Familie Beilieidsbekunden von thüringischen Politikern bekommen hat. Ich wünscvhe nur bei Todesfällen Beileid.
4. Januar 2009 um 14:50
Sicherlich gibt es täglich Skiunfälle, von denen einige nicht ganz glimpflich ausgehen. Diese Verunfallten finden es bestimmt auch nicht witzig, wenn direkt nach ihrem Unfall die lustigsten Unfälle gezeigt werden.
Genausowenig wie es jemand witzig finden wird, wenn gerade wieder eine Pannenshow läuft, in der jemand von der Schaukel fällt, wo doch gerade seine Tante oder was auch immer bei solch einem Sturz sich schwer verletzt hat.
Ich frage mich auch echt bei den Nachrichten, wenn über den Althaus-Unfall berichtet wird: ja und? Passiert tagtäglich und interessiert eigentlich niemanden. Oder ist es jetzt neu, dass Skifahren nicht ganz ungefährlich ist?
4. Januar 2009 um 15:28
Na ja, ein verunglückender Prominenter resp. Politiker hat schon einen höheren Nachrichtenwert als Otto Normalzuschauer. Das war im Fall Haider so und so war es auch schon immer. Nicht weiter wild.
4. Januar 2009 um 17:19
So schlimm die Sache mit Althaus und der getöteten Frau auch ist, und so übel diese Sat-1-Sendung auch sei – aber würde man in diesem Blog auch über einen solchen Zusammenschnitt mäkeln, wenn es Tote beim Ski-Fahren ohne prominente deutsche Beteiligung geben würde?
So aber ist mein Eindruck, dass hier krampfhaft versucht wird, eine kleine Schlagzeile zu generieren. Und das bedeutete ja: hier wird ein tragischer Unfall für ein bißchen Aufmerksamkeit in eigener Sache genutzt.
4. Januar 2009 um 17:49
Wobei es allerdings einen kleinen Unterschied gibt, ob meine Tante beim Skifahren verunfallt oder ein berühmter Politiker. Wenn meine Tante verunfallt kann ich nicht davon ausgehen, dass Sat.1 das erfährt und sein Programm umstellt. Beim Unfall von Althaus sollte man davon ausgehen, dass die entsprechenden Redakteure bei Sat.1 das irgendwie mitbekommen haben… Insofern wäre ein wenig Fingerspitzengefühl nicht unangebracht gewesen! Aber ob man das gerade bei diesen Hau-Drauf-Shows erwarten sollte, steht auf einem anderen Blatt.
4. Januar 2009 um 18:31
Diese Sendungen sind normalerweise vorproduziert. Da ist es nicht einfach, „mal eben“ etwas heraus zu schneiden.
Und wenn man diese Maßstäbe immer anlegen würde, könnte man große Teile des Programms gleich einstellen. Das kann man zwar befürworten, geht aber an der Sache vorbei.
Hätte man den gleichen Zusammenschnitt eine Woche später zeigen dürfen? Oder einen Monat?
Und vor allem: Geht es um den Politiker oder um die getötete Frau? Auf wen sollte man Rücksicht nehmen? Und warum dachte der Blog-Verfasser wohl an Althaus, hielt aber die Familie und die Freunde der Bekannten für nicht erwähnenswert?
So ist das, wenn man auf andere mit dem moralischen (oder von mir aus „journalistisch-fachlichen“) Zeigefinger hinweist. Die Latte, die man bei anderen anlegt, sollte man selbst nicht reißen.
4. Januar 2009 um 21:13
Ich fand es auch ekelerregend, dass nach dem Unfalltod Haiders, Citroen weiterhin für ihre sicheren Autos geworben hat. Und auch die Schwulenszene hat den Christopher-Street-Day nicht abgesagt. Obwohl jeder weiß, dass da ordentlich gesoffen wird. Makaber.
Was ist nur aus dieser Welt geworden.
Nach der Ermordung von John Lennon und der Trennung von Take That haben wenigstens ein paar Fans damit gedroht sich umzubringen – bei Haider niemand. Dabei wäre es bei seinen Anhängern doch so nötig gewesen.
Naja, dann höre ich jetzt mal wieder „Perfekte Welle“ von Juli an. Der „Tsunami im Paradies“ ist jetzt schon 3 Jahre her – da geht das schon in Ordnung,… denke ich.
4. Januar 2009 um 21:23
@Häns
Also für mich hätte der Tod einer Tante einen direkten Einfluß, bei dem Großteil der Politiker ist es mir ziemlich egal.
Ich kann ja nicht um jeden Toten in der Welt trauern, da wäre ich damit dauerbeschäftigt.
Aber wenn die TV-Fritzen, dass Programm wegen Althaus umgestellt hätten, wäre es schon ein starkes Stück. Wenn das ohnehin geplant war, wieso sollten sie das Programm nun aus vorauseilendem Gehorsam umstellen? Aus Pietät?
Mich hat schon gestört, dass vor, während und nach dem Tod diverse Sender ihr Programm umgestellt und auf einmal Livebilder aus dem Vatikan gesendet haben. Gab dann fast nix mehr in der Glotze…
Dass die Programmverantwortlichen plötzlich ihr christlichen Glauben, Pietät, Demut, Moral oder anderes entdeckt haben, glaube ich eher nicht, denn wenige Stunden oder gar Minuten später lief auf den Sendern wieder der gleiche Matsch aus Sex, Gewalt und Stumpfsinn. Kann natürlich auch am neuen Papst liegen. Aber wer weiß das schon?
4. Januar 2009 um 21:37
Von wegen tollem Timing: Gestern bei „Dreamcatcher“, wo fiese Aliens bei armen Menschen im Bauch wachsen, Blähungen auslösen und dann durch den Arsch schlüpfen, fing eine Werbeunterbrechung mit folgendem Spot an: „Activia, der einzige Joghurt, der erwiesenermaßen einen Blähbauch reduzieren kann.“
5. Januar 2009 um 00:30
@Paralyta: Dass die Schwulenszene des CSD wegen dem Haider-Tod absagt, halte ich aber für sehr weit hergeholt…
5. Januar 2009 um 14:28
@Paralyta: Wieso sollte Citroen wg. Haider nicht mehr für sichere Autos werben? Schließlich war der Mann in einem VW Phaeton unterwegs, also nach Lesart der Franzosen (im Werbe-Crash-Test) in einem schnell platzenden, deutschen Würstchen.
5. Januar 2009 um 15:39
Robert hat den Witz vielleicht nicht verstanden? Und Wolfgang sei darauf hingewiesen, dass es ja eben Citroen war, die das platzende Würstchen dauernd gezeigt haben – insofern Citroen = Sat1. Andererseits: eigentlich ist auch hier das Fernsehen verantwortlich und dessen gedankenlose Mitarbeiter. Ach, böse Welt, wie soll das alles enden? Zukünftig Programmplanung und Inhalte mit den Medienbloggern abstimmen, das könnte die Rettung sein…
5. Januar 2009 um 15:58
Immer mit der Ruhe, Leute. Man wird doch hier mal zynisch sein dürfen.
5. Januar 2009 um 17:27
Postillon: na eben, sind wir doch.
😉
5. Januar 2009 um 18:11
@tom – das ist mir schon klar, aber immerhin war Citroen so rücksichtsvoll, eine deutsche Bockwurst zu massakrieren und kein Wiener Würstchen…
5. Januar 2009 um 22:29
… es war übrigens Renault, nicht Citroen, die Bockwürstchen und ähnliches gegen die Wand gefahren haben…
http://de.youtube.com/watch?v=jrcAuoMNAHY
Ansonsten sage ich nur: Stirb langsam, JP 2… Das war noch pietätlos, aber sowas traut sich ja kein Sender mehr.
5. Januar 2009 um 23:06
tatort auch einstellen, oder wie?
6. Januar 2009 um 00:51
wie hieß es doch in der schule immer so schön bei texterörterungen: was will uns der künstler damit sagen?
also entweder habt ihr den michael nicht verstanden und regt euch auf, oder ich hab ihn nicht verstanden und unterstelle dem „künstler“, dass das gar nicht so gemeint war, wie ihr es versteht. bei toten autoren ist das immer etwas schwieriger, weil man die nicht fragen kann. aber hier… fragen@fernsehlexikon.de 😉
6. Januar 2009 um 11:09
Björn,
ich glaube nicht, dass der Text so uneindeutig war. Und warum ne Mail schreiben? Der Konstrukteur dieser Seite hat doch eine wunderbare technische Möglichkeit geschaffen, wie sich jeder Interessierte hier einbringen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Verfasser des Textes davon ausgeschlossen ist.
6. Januar 2009 um 17:58
Natürlich ist es völlig bescheuert wegen eines Promi-Unfalls solche Shows aus dem Programm zu nehmen….andererseits wäre es eigentlich ein Segen wenn sämtliche dieser Pannen- oder Unfall-Shows verschwinden würden – egal weshalb und von mir aus auch wegen Herrn Althaus. Dann hätte der Unfall immerhin auch etwas Gutes bewirkt.