Die fünfte Kolonne

1963–1968 (ZDF). 23-tlg. dt. Kriminalreihe von Helmut Ringelmann.

Brave Westdeutsche werden von bösen Ostdeutschen in die Machenschaften der DDR hineingezogen und häufig durch Erpressung zur Spionage für die Stasi gezwungen. Aber keine Sorge: Die westlichen Geheimdienste klären die Fälle östlicher Geheimdienste in der Bundesrepublik jedes Mal auf.

Die Reihe behauptete – ähnlich wie das Kriminalmuseum und Stahlnetz -, dokumentarisch zu sein und begann mit dem Vorspann: „Die Sendung ist nach wahren Begebenheiten frei gestaltet.“ Sie mischte Krimi- mit Agentenserie. Meistens ging es zunächst um die Delikte, die überhaupt erst zur eigentlichen Spionage führen: Erpressung, Nötigung, Entführung, Mord.

Der spätere Derrick-Erfinder Herbert Reinecker schrieb das Drehbuch zur ersten und mehreren weiteren Episoden. Die fünfte Kolonne war die einzige Krimireihe mit politischem Hintergrund und passte mit ihrem simplen Gut-Böse-Schema in den Kalten Krieg. Sie war das Spiegelbild zur DDR-Krimireihe Blaulicht, wo alles Böse auch aus dem Ausland kam, aber eben aus dem im Westen.

Die Episoden waren zwischen 55 und 70 Minuten lang, in sich abgeschlossen und ohne wiederkehrende Charaktere. Und den wechselnden Hauptdarstellern waren große Namen wie Joachim Fuchsberger, Hanns Lothar, Erik Ode oder Siegfried Wischnewski. Die Reihe lief in loser Folge zur Primetime dienstags, donnerstags und schließlich auf dem sich langsam etablierenden Krimiserienplatz freitags.

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