Huby Huby Täterääle

Eberhard Hungerbühler hat Geburtstag.

Hungerbühler war einst Baden-Württemberg-Korrespondent des „Spiegel“ und hatte Ende der 70er-Jahre die Idee, sich Felix Huby zu nennen und Drehbuchautor für leichte Fernsehserien zu werden. Das Pseudonym legte er sich eher gezwungermaßen zu. „Spiegel“-Herausgeber Rudolf Augstein soll gesagt haben, es sei das Grundrecht jedes Menschen, ein Buch zu schreiben, „aber nicht unbedingt unter dem Namen, der auch im ‚Spiegel‘ erscheint“.

Huby wurde ein ausgesprochen einfallsreicher und vielseitiger erfolgreicher und fleißiger Drehbuchautor. Obwohl die Hälfte seiner Serien nicht über eine Staffel hinauskam, zeigten einige der bekanntesten Fernsehserien der letzten Jahrzehnte im Vorspann seinen Namen. Sein bestes Jahr war 1991, als Huby sieben verschiedene Serien auf Sendung hatte. Im folgenden Jahr war er in der erfolglosen Anfangsphase von Gute Zeiten, schlechte Zeiten mit seinem Team dafür zuständig, die australischen Original-Drehbücher auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Neben seinen eigenen Erfindungen belieferte Huby beispielsweise auch Tatort-Kommissar Schimanski, das Großstadtrevier und Peter Strohm mit einzelnen Büchern.

Huby selbst gilt als wenig humorvoll, aber seine Serien gelten als amüsant. Die beeindruckende Liste:

  1. Köberle kommt (1983, 12 Folgen)
  2. Detektivbüro Roth (1986-1987, 35 Folgen)
  3. Alles, was Recht ist (1986, 3 Folgen)
  4. Der Eugen (1986-1987, 68 Folgen)
  5. Hafendetektiv (1987-1991, 24 Folgen)
  6. Wartesaal zum kleinen Glück (1987-1990, 37 Folgen)
  7. Oh Gott, Herr Pfarrer (1988-1989, 13 Folgen)
  8. Tatort-Kommissar Max Palu (1988-2005, 18 Folgen)
  9. Abenteuer Airport (1990, 12 Folgen)
  10. Pfarrerin Lenau (1990-1991, 13 Folgen)
  11. Stocker & Stein (1991, 12 Folgen)
  12. Die lieben Verwandten (1991, 26 Folgen)
  13. Viel Rummel um den Skooter (1991, 9 Folgen)
  14. Novak (1991-1992, 18 Folgen)
  15. Zwei Schlitzohren in Antalya (1991-1994, 20 Folgen)
  16. Liebe auf Bewährung (1992, 7 Folgen)
  17. Der König von Bärenbach (1992, 13 Folgen)
  18. Spiel des Lebens (1992, 12 Folgen)
  19. Oppen und Ehrlich (1992-1993, 16 Folgen)
  20. Tatort-Kommissar Ernst Bienzle (1992-2007, 25 Folgen)
  21. Auto-Fritze (1993-1994, 26 Folgen)
  22. Ein Bayer auf Rügen (1993-1997, 80 Folgen)
  23. Cornelius hilft (1994, 14 Folgen)
  24. Zwei Brüder (1994-2001, 17 Folgen)
  25. Mona M. – Mit den Waffen einer Frau (1996, 14 Folgen)
  26. Aber ehrlich (1997, 14 Folgen)
  27. Die Kids von Berlin (1997-1998, 11 Folgen)
  28. Tierarzt Dr. Engel (1998-2004, 77 Folgen)
  29. Tatort-Kommissar Jan Castorff (2001-2008, 15 Folgen)
  30. Im Tal des Schweigens (seit 2004, bisher 4 Folgen)
  31. ZDF-Kommissar Peter Heiland (seit 2008, bisher eine Folge).

Heute wird Felix Huby 70 Jahre alt. Glückwünschle.

Michael, 21. Dezember 2008, 09:36.

4 Kommentare


  1. „Huby selbst gilt als wenig humorvoll“? Woher habt ihr denn den Unsinn? Vor vier Wochen hat er in Berlin im „Hägeles Antiqua“ gelesen, wie er da eine ganze Kneipe zum Lachen gebracht hat, das kann niemand machen, der keinen Humor hat.

  2. Das basiert auf der Aussage verschiedener Journalisten, die mit ihm zu tun hatten. Aber vielleicht mag er Journalisten auch einfach nicht so gern wie Kneipengäste. Könnte man ja verstehen.

  3. Das mit der Humorlosigkeit stimmt wirklich nicht. Ich hab – zugegeben vor langer Zeit – mal ein Praktikum bei ihm gemacht. Er ist halt ein schwäbischer Grantler, aber Humor hat er wirklich, ohne Ende.
    Und natürlich mag er Journalisten nicht. Er war doch selber mal einer.

  4. Bienzle mochte ich ganz gern, ebenso den Bayer auf Rügen.
    Aber „Peter Heiland“ war so was von unglaubwürdig und schnarchig, dass mir gleichzeitig sich die Zehennägel hochgerollt haben und die Füße eingeschlafen sind.
    Hoffentlich verfilmt das ZDF nicht noch mehr davon.



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