Die Pyramide
1979–1994 (ZDF). Spielshow mit Dieter Thomas Heck.
Zwei Teams aus je einem Prominenten und einem Unbekannten spielen gegeneinander. Abwechselnd können sie sich aus sechs Themen, die pyramidenförmig an einer Ratewand aufgeführt sind, eines auswählen. Zu diesem Thema gehören sieben Begriffe. Es geht darum, diese nacheinander erscheinenden Begriffe seinem Teampartner möglichst schnell mit Worten und Gesten zu umschreiben, ohne Teile des gesuchten Begriffs zu nennen. Gelingt es einem Team, in 30 Sekunden alle Begriffe durchzuspielen, hat es die „Pyramide“ geschafft. Das Siegerteam nach insgesamt sechs Spielen einer Runde kann seinen Gewinn verdoppeln. Es spielt dazu eine Bonusrunde. Darin geht es um schwierigere Begriffe oder Redensarten, und der erklärende Prominente darf nicht einmal mit Gesten nachhelfen: Er muss seine Handgelenke deshalb in zwei Gurte am Sitz legen. Die Konzentration in dieser Runde ist besonders hoch: Wenn der Prominente einmal einen Teil des gesuchten Begriffs verrät, ist die Runde sofort zu Ende und der Kandidat um viel Geld gebracht. Nach dieser Bonusrunde beginnt das Spiel mit sechs neuen Themen auf der Ratewand von vorn.
Die Sendung lebte von dem Reiz, Prominente in der ungewohnten Stress-Situation zu sehen — und von einer ganzen Reihe Ritualen: Dazu gehörte das „Anschnallen“ in der Zwischenrunde, das Heck vor allem bei Frauen immer wieder sanft, aber nachdrücklich und auch körperlich einforderte. Der Countdown vor den Spielen, den Heck mit einem Fingerschnipsen beendete und oft herauszögerte, um die Spannung zu steigern. Und das regelmäßige Eingreifen des Schiedsrichters bei zweifelhaften Entscheidungen: Dann klingelte bei Heck am Pult das Telefon, und der Jurist Dr. Heindl, den man nie sah, erklärte ihm, warum ein Punkt abgezogen werden musste. Oft feilschte Heck, der mit einer Mischung aus Unterwürfigkeit und Ironie mit der Autorität des Schiedsrichters umging, um einzelne Punkte.
Die Show lief anfangs freitags um 21.15 Uhr, dann auch mal montags und schließlich über Jahre erfolgreich samstags um 19.30 Uhr, meist staffelweise mit 13 Folgen im Wochenrhythmus. 1993 folgte eine Verlegung auf Dienstag um 20.15 Uhr, doch der frühere Erfolg war verflogen. Die letzten Ausgaben, in denen der Gewinn an die Hans-Rosenthal-Stiftung ging und Kinder in der ersten Runde spielten, wurden weitgehend unbeachtet am Nachmittag gezeigt.
Die Pyramide brachte es auf 155 Folgen mit jeweils 45 Minuten Länge. Sie basierte auf einem US Format, das 1973 als „The $10 000 Pyramid“ startete und 1991 als „The $100 000 Pyramid“ endete. Ein ähnliches Konzept hatte zuvor bereits die Show Passwort verwendet. Zwei Jahre nach dem Ende im ZDF startete Sat.1 eine billige Neuauflage unter dem Titel Hast Du Worte.
16. November 2007 um 09:33
[…] 183 Hitparaden moderierte Dieter Thomas Heck aus dem Studio 4 der Berliner Union Film, was er zu Beginn jeder Sendung lautstark verkündete. Seine ersten und letzten Worte in jeder Sendung waren über viele Jahre ein Ritual: Am Anfang sagte er die sekundengenaue Uhrzeit an und brüllte: „Hier ist Berlin!“, am Ende maschinengewehrte er, dass dies eine Sendung „Ihres Zett-Dee-Eff!“ war. Immerhin wurde Heck im Lauf der Jahre leiser. In der Premiere hatte er noch eine Dreiviertelstunde lang jede einzelne Moderation durchgebrüllt und sich problemlos gegen Applaus und Anfang und Ende der schon oder noch laufenden Lieder durchgesetzt (die vermutlich nur deshalb vom Techniker so laut ausgesteuert wurden, damit Hecks Gebrüll nicht so auffiel). Später gewöhnte er sich an, zumindest für Balladen mit verschränkten Armen eine sanfte Ansage zu flöten. Der Sänger Drafi Deutscher parodierte diesen Wandel später erstklassig in Hecks anderer Sendung Die Pyramide. […]
18. November 2007 um 12:59
[…] Heindl war der Mann, der in der Ratesendung „Die Pyramide” in den achtziger und frühen neunziger Jahren dafür zuständig war, heikle […]
30. Dezember 2007 um 00:38
Hallo Dieter Thomas Heck
Die Pyramide war eine sehr gute Sendung, wo ich immer angeschaut habe!
Viele Grüsse von Heinz