Neues vom Weltfernsehen

Pünktlich zum von den Vereinten Nationen einst gegen den Willen Deutschlands ausgerufenen Weltfernsehtag (heute) veröffentlichen wir eine Studie, die der amerikanische „Hollywood Reporter“ gar nicht pünktlich zum Weltfernsehtag (schon vor ein paar Tagen) veröffentlicht hat, und die viel zu umständlich ist, um sie zu ignorieren, dafür aber nur bedingt überraschend.

An 45.000 Probanden hat die Universität Maryland über die vergangenen 34 Jahre festgestellt: Fernsehen macht glücklich, aber nur unglückliche Menschen. Und auch nur kurz. Dann macht Fernsehen unglücklich, weil die fernsehenden Menschen durch das Fernsehen davon abgehalten werden, sich mit anderen Menschen abzugeben oder zu lesen, was glückliche Menschen ohnehin schon tun. Glückliche Menschen sehen weniger fern, und zwar um 30 Prozent, sind aber nicht deshalb glücklich, weil sie weniger fernsehen, sondern schon vorher. Fernsehen, und das ist der wichtige Punkt, macht also nicht grundsätzlich unglücklich, aber unglückliche Menschen neigen eher zum Fernsehen und sehen länger.

Die Studie steht in der Dezemberausgabe der Fachpublikation „Social Indicators Research“ und in wesentlichen Auszügen bei Reuters, und sie endet mit einer guten Nachricht für Fernsehschaffende: In einer Rezession sind die Menschen traditionell unglücklicher. Es gibt also keinen Grund, sich Gedanken über eine Verbesserung des Programms zu machen. Die Zuschauer kommen von selbst.

Michael, 21. November 2008, 18:16.

4 Kommentare


  1. Und wie steht’s mit dem Lesen des Fernsehlexikons? Macht das eher glücklich oder unglücklich?

  2. Versuche zeigen, dass es Leser und Macher überaus glücklich macht.

  3. Nach Selbstversuch bestätigt!

  4. hoffnung ist die zweite seele der unglücklichen, sagt goethe. hoffnung, dass ER wieder mit clooney stattfindet.



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