Thun und Lassen
Die theoretischen Voraussetzungen für die neue ZDF-Serie Dell & Richthoven sind gut: Es ist eine Gaunerkomödie, und Friedrich von Thun und Christoph M. Ohrt spielen die Hauptrollen. Thun ist im ZDF ein Star und Orth ein guter Schauspieler, es hätte also schön werden können. Thun als Staatsanwalt im Ruhestand, und Ohrt als hinterlistiger, wandlungsfähiger Trickbetrüger, der von dem Alten angeheuert wird, Ganoven aufs Kreuz zu legen. Das klingt zwar harmlos, aber nach einem Grundstoff, aus dem man Lustiges hätte machen können.
Ist leider nicht passiert. Ohrt als sympathischer Ganove spielt traditionell toll, aber das Gesamtprodukt ist langweilig und vorhersehbar und schöpft das Potenzial hinter Personal und Idee nicht nur nicht aus, sondern streift es nicht einmal. In den Siebzigern hätte man die Serie womöglich für grandios gehalten. Aber damals guckten Darsteller auch noch direkt in die Kamera, um am Ende eines Dialogs einen Witz abzusondern.
Halt — das tun sie in Dell & Richthoven ja auch.
Fotos: ZDF/Katrin Knoke
Dell & Richthoven, donnerstags um 20.15 Uhr im ZDF.
13. November 2008 um 20:09
Gab es das nicht schon vor ein paar Jahren unter dem Namen „Hardcastle & McCormick“?
15. November 2008 um 14:57
Nee, ganz andere Prämisse. Hardcastle war nämlich Richter… 😉
Ich fand „Dell & Richthoven“ gar nicht sooo schlecht. Gut, ich hatte niedere Erwartungen und stehe total auf Christoph M. Ohrt. Das kann meinen Eindruck natürlich beeinflusst haben.