Ausgemachte Sache
Heute in der taz: Die Olivers Kalkofe und Welke über Humor im Allgemeinen und den Deutschen Comedypreis im Besonderen. Darin: Ein schlüssiger Vergleich zwischen Mario Barth und Fips Asmussen und ein Vorschlag zur Güte:
Wer den Fernseher anschaltet, um sich aufzuregen, ist selber Schuld. Bevor ich zu Hause sitze und mir die Aorta platzt vor Wut über eine Sendung, mache ich sie doch spaßeshalber einfach mal aus, nur so als Idee.
Michael, 21. Oktober 2008, 12:03.
21. Oktober 2008 um 12:25
Vielen Dank, freue mich schon sehr darauf, das Interview zu lesen. Zum Zitat: Das Problem sind aber die Leute, die die Sendung gucken und einem davon erzählen müssen und einschnappen, wenn man sich die Finger in die Ohren steckt und „LALELU – nur der Mann im Mond hört zu“ brüllend wegrennt. Ich habe leider (überwiegend weibliche und ich rede nicht von Omma, Mama, Tante Erna, sondern von Cousinen, Geschwistern usw.) Verwandschaft, die Mario Barth zum Brüllen komisch findet; bis zum „Recht hat er!“
21. Oktober 2008 um 13:02
So sehr ich Oliver Kalkofe schätze und sogar dabei bin Oliver Welke seine überaus peinlich Fußball-ComedyShow zu verzeihen, aber vom Niveau her sehe ich bei solchem Penälerhumor keinen großen Unterschied zu Mario Barth oder Daniel Hartwich:
„Kalkofe: Und ich habe drei Szenen über Drehbuchkonferenzen geschrieben: […]Das sind Herr Schawanz, Herr Piemell und Herr Peniss. Die Szenen mag ich sehr.“
21. Oktober 2008 um 13:03
Irgendwie habe ich seit langem das Gefühl, dass Kalkofe in Sachen Welke „betriebsblind“ geworden ist. EINE gute Radiosendung vor 15 Jahren kann doch nicht als Entschuldigung für massenhaft schlechte Sendungen/Auftritte gelten, die man mit dem Namen Welke verbindet.
21. Oktober 2008 um 15:15
Allein an diesem Zitat fällt schon wieder auf: Bloß nicht hingucken, kein Gemeinsinn entwickeln, null Verantwortung verspüren, null Kritikkultur fordern und fördern, sondern Abkehr in den Privatismus und seine eigene gnostische Welt aus Pappmachee oder zusammen geknüllten Tempotaschentücher formen, weil es einfacher ist und nicht so weh tut. Also ich weiß nicht…..
21. Oktober 2008 um 16:35
Kalk und Welk kann man in der Reihe so vieler „Comedians“ schlecht finden, muss man aber nicht. Vor allem, weil sie sich selbst angenehm wenig ernst nehmen und angenehm viel Spass an ihrer Sache haben. Das passt schon, man muss ja nicht gleich Fan sein. Gibt deutlichst schlimmeres, da draussen.
Meine Aorta werde ich mir trotzdem nicht aus machen, auch nicht spasseshalber, gut gemeinter Rat hin oder her. Ich finde meinen Blutkreislauf eigentlich ganz dufte.
Der Vorspann am taz-Interview hat übrigens einen spassigen kleinen Freudschen Verleser, bei mir zumindest („…’pochern‘ auf ihr Recht, auch mal Scheiße bauen zu dürfen.“ – honi soit qui mal y pense…). Und ist auch fast schon Abteilung „Super Symbolfotos“, hallo Stefan.
21. Oktober 2008 um 16:41
@ste: Haben Sie das Interview gelesen?
Ich freue mich sehr auf die Fruehstyxradio-Tour, hoffentlich verpasse ich die nicht. Diese Mischung aus Biss, Anarchismus und schmerzender Niveaulosigkeit (siehe Herr Schawanz u.a.) finde ich seit meinem sechsten Lebensjahr grossartig und daran hat sich bis heute nichts geaendert (ausser dass ich jetzt doppelt so viele Witze verstehe und dafuer Dietmar Wischmeyer nicht mehr so gut finde). Das war noch anarchische Comedy, die man heute nur noch im Internet findet.
Und wenn ein Kalkofe in einem Interview sagt, dass noch nicht alles verloren ist, dann macht mir das Hoffnung.
21. Oktober 2008 um 17:09
@Malte: Glaub mir, die Namen der drei Kerle sind das unlustigste an dieser Sketchreihe. Da wird Pennälerhumor geschickt mit sehr bissiger und treffender Medienkritik verbunden.
@Ommelbommel: Zu spät, die Tour ist schon vorbei!
21. Oktober 2008 um 17:21
@Ommelbommel:
Ich sach ja nur.
21. Oktober 2008 um 18:27
@paranoid android: Oh nein.
@nona: Juhu!
21. Oktober 2008 um 21:17
ich bin absolut stes meinung. weggucken klappt beim fernsehen ebensowenig wie in der straßenbahn…
21. Oktober 2008 um 22:08
Oder auch so:
„Bevor ich zu Hause sitze und mir die Aorta platzt vor Wut über den Hunger in der dritten Welt, schaue ich doch spaßeshalber einfach mal nicht hin, nur so als Idee.“
Oliver Welke und Kalkoffe sind doch selbst die letzten Komerz- und Larifari-Witzeerzähler bzw. im Falle von Kalkoffe Witzerlärer.
21. Oktober 2008 um 22:30
Natürlich soll der Witz nicht fehlen, sonst artet das notwendige kritische Bewusst-Sein in ein lächerlichen Tiefkühl-Diskurs aus (genau das ist ja zum Teil die Misere der Geistes- und Kulturwissenschaften; „man“ wird nicht mehr von „denen“ ernst genommen) und die Narren und Kobolde tanzen und witzeln weiter um ihren Fliegenpilz und das „Volk“ sitzt davor und bekommt nen breiten Arsch oder hat sich schon ins Jenseits totgelacht.
Es reicht einfach nicht nur über die Kultur in der man lebt sich lustig zu machen und zu lachen; da fehlt der notwendige weitere Schritt. Wenn der ausbleibt geben wir genau der Maschine die Quoten die wir doch eigentlich blöd finden und über die wir uns nur noch lustig machen.
21. Oktober 2008 um 22:45
Kenne nur einen heiteren Ollie.
Und der heißt nicht Kahn.
Euer Stanley
22. Oktober 2008 um 00:17
Der Sketch namens „Das Drehbuch“ ist übrigens bereits Ende 1999 auf der CD „Kalk und Welk – Zwei Engel der Barmherzigkeit“ erschienen. Wenn man von dem infantilen Namenswitz absieht, ist es ein ganz hervorragender Beitrag übers Fernsehen!
22. Oktober 2008 um 00:17
[…] [via Fernsehlexikon] […]
22. Oktober 2008 um 03:56
Mal so ne Randmeinung:
Also ich persönlich fände Kalkofes Mattscheibe ohne Kalkofe weit witziger. (ja, damit meine ich quasi „zapping“ und in gewissen Passagen auch den „Fernsehkritiker“. [wenn er mitliest: du bist gross, ganz gross! ;)])
Und vom Herren Welke hab ich auch schonmal einen lustigen Scherz gehört. Irgendwann. Hoffe ich jedenfalls. Bestimmt. Naja, wer weiss. Der Wixxer war gut produziert. Mindestens.
gute nacht.