In Memoriam Kurt Weinzierl
Es kommt immer darauf an, wo man einen Schauspieler gesehen hat, wenn es um die Frage geht, ob man ihn für einen anspruchsvollen Charakterdarsteller hält oder für eine Witzfigur. Kurt Weinzierl könnten Sie in Rainer Werner Fassbinders Döblin-Verfilmung Berlin Alexanderplatz gesehen haben. Wahrscheinlicher aber in Ein Schloss am Wörthersee. In beiden Produktionen spielte Kurt Weinzierl allerdings nur unbedeutende Gastrollen. In größeren Rollen war der Österreicher zum Beispiel in der großartigen Piefke-Saga zu sehen, wo er einen gehässigen österreichischen Hotelbesitzer spielte, der um des lieben Geldes Willen seinen ätzenden deutschen Gästen in den Allerwertesten kroch, und als einer der Lurzer-Mitarbeiter in der Vorabendserie Büro, Büro. Am ehesten und liebsten dürfte er als Kottans Chef Heribert Pilch in Kottan ermittelt in Erinnerung bleiben.
Kurt Weinzierl starb bereits am vergangenen Freitag im Alter von 77 Jahren.
16. Oktober 2008 um 00:03
Kurt Weinzierl war ein klasse Darsteller!
Und: Eine Rolle, in der die wenigsten ihn kennen werden ist die des „Dr. Spitzner“ im Nonsense-TATORT „Blutrausch“ (SWF-Produktion von 1987) – so schlecht und abwegig die Geschichte auch war: seine Darstellung war allerbest!
16. Oktober 2008 um 09:16
bei „büro, büro“ ist der link falsch: auch dort kommt man an den wörthersee und nicht zum schreibmaschinengeticker…
16. Oktober 2008 um 09:30
Ist es pietätslos, wenn ich sage, daß ich ihn in „Die Einsteiger“ unfaßbar großartig fand?
16. Oktober 2008 um 10:12
Vitus egger im „mundl“, vulgo „ein echter wiener geht nicht unter“.
16. Oktober 2008 um 10:34
Ach, der heißt gar nicht Heribert Pilch?
16. Oktober 2008 um 11:58
Schön fand ich auch seinen Auftritt als willfähriger Regisseur in HP Kerkelings „Kein Pardon“.
Witzischkeit kennt keine Grenzen …
16. Oktober 2008 um 14:24
Einer von den Darstellern, an die man Jahre lang nicht denkt und dann doch vermissen wird, wenn klar ist, dass man sie nicht mehr sehen wird.
16. Oktober 2008 um 18:59
und auch nicht zu vergessen in „der fall jägerstätter“.
für mich war seine seine rollenvielfalt beeindruckend.
17. Oktober 2008 um 00:48
@Alberto Green: Exakt meine Gedanken.
17. Oktober 2008 um 17:24
Kaffeeautomat zu Pilch: „Sie schon wieder! Sie schon wieder! Für Sie gibts nichts. Für Sie gibts nichts! Absolut nichts. Absolut nichts! Kein Kaffee für Präsidenten! Kein Kaffee für Präsidenten! Niemals! Niemals!“
Ach ja… Stellen wir ihm einen Plastikbecher frischen Kaffee aufs Grab.