Zum Dritten
Warum sollte etwas zweimal funktionieren, aber kein drittes Mal? Eben. Deshalb zeigt Vox jetzt nicht mehr nur noch montags und mittwochs amerikanische Krimiserien, sondern auch freitags.
Die vom Montag transferierte Pathologenserie Crossing Jordan macht den Anfang, anschließend startet Close To Home mit Jennifer Finnigan als junge Strafverfolgerin im Kampf gegen häusliche Gewalt in der Vorstadt.
Dabei könnte Vox davon profitieren, dass der konkurrierende Krimifreitag bei Kabel 1 mit Cold Case und Without A Trace wie weiland die CSI–Bibliothek von Vox zum Selbstbedienungsladen für die größeren Sender ihrer Sendergruppen geworden ist und Kabel 1 deshalb vorerst nur noch Wiederholungen seiner einstigen Zugpferde zeigen darf.
Bleibt als Konkurrenz noch der andere Krimiabend. Der im ZDF, den es schon seit dreißig Jahren gibt. Eigentlich überschneiden sich zwar die Zielgruppen kaum, doch wirkt das neue Close To Home erstaunlich altmodisch, vor allem wenn man in Betracht zieht, dass die Serie von Jerry Bruckheimers Krimifließband gefallen ist, der seine Serien (allen voran CSI) sonst mit computeranimierten wissenschaftlichen Spezialeffekten zuballert. Close To Home kommt ohne diese, sowie weitgehend ohne Forensik, ohne Profiling und ohne übermäßig viele Rückblenden aus, was fast schon wieder erfrischend wirkt. Kein Labor, keine Wundermaschinen, die jeden Fall in Sekundenschnelle von selbst aufklären. Hier wird noch von Hand ermittelt! Befragt, verhört, geschlussfolgert. Fast wie im ZDF.
Close To Home beginnt am 9. Februar um 21.05 Uhr bei Vox.
Nachtrag, 10.02.2007:
Es hat tatsächlich funktioniert. Zwar nicht im Gesamtpublikum, aber in der Zielgruppe, die die Werbewirtschaft Purzelbäume schlagen lässt, lagen die Vox-Krimis vor den Krimis im ZDF und bei Kabel 1, und in der Viertelstunde der Überschneidung sogar deutlich vor dem ARD-Tatort.