Hopp oder Top

1990–1992 (Tele 5); 1993 (DSF). Tägliche halbstündige Vorabend-Gameshow. Moderatoren waren Andreas Similia (bis März 1991), Thommy Aigner (April 1991 bis Dezember 1992) und Hermann Toelcke (im DSF).

Im Grunde ein simples Buzzer-Quiz, allerdings mit ein paar Besonderheiten für Zocker. Drei Kandidaten werden Fragen gestellt. Wer am schnellsten drückt, darf antworten und bekommt (oder verliert) Punkte. In Sonderrunden können Kandidaten einen Teil ihrer Punkte in Sachpreise umtauschen, die ausführlich vorgestellt werden (es handelt sich um eine Dauerwerbesendung). Dabei muss doppelt gezockt werden: Thommy Aigner lässt mit sich handeln, wie viele Punkte ein Preis kosten soll, und legt schon mal ein paar hundert Mark drauf – aber irgendwann ist seine Geduld am Ende. Und am Ende gewinnt nur der Kandidat mit den meisten Punkten. Wer hier einen kleinen Preis mitnimmt, kommt vielleicht deshalb nicht ins Finale, andererseits hat er so wenigstens einen kleinen Preis sicher. Der Gewinner kann sich entscheiden, ob er einen großen Preis mitnimmt oder am folgenden Tag wiederkommt und um einen noch größeren Preis spielt – falls er dann nicht ins Finale kommt, geht er allerdings ganz leer aus. Halt, nicht ganz: Alle „Verlierer“ bekommen die exklusive Hopp-oder-Top-Geldscheinklammer „aus 0,25 Sterling-Silber mit 24 Karat Goldverzierung“.

Nach vielen Tagen geht es für wiederkehrende Champions um Autos und 100 000 DM schwere Jackpots – und beim allerletzten Mal um alles, was es überhaupt zu gewinnen gab, plus Auto plus Jackpot. So kamen für eine kleine Vorabendshow auf einem kleinen Sender erstaunlich große Gewinne zusammen. Andererseits war der Reiz der Show gerade das muffige, kleine 80er-Jahre-Ambiente: das Studio in Türkisgrün, der Österreicher mit tollpatschigem Möchtegern-Wiener-Schmäh (Aigner), die Assistentin Angelika Petersen merkwürdig affektiert. Höhepunkt jeder Sendung: Die zehn Sekunden Bedenkzeit, in der sich der Kandidat entscheiden muss, ob er den Preis nimmt oder wiederkommt. Zehn Sekunden in Großaufnahme angestrengt nachdenkend gucken – eine entsetzlich lange Zeit, für den Kandidaten und die Zuschauer.

tm 3 wiederholte die Sendereihe von 1996 bis 1999 insgesamt fünfmal. Thommy Aigner konnte man später in Big Brother sehen. Er vermeldete dort die Ergebnisse der Telefonabstimmung. Zu seiner Verteidigung: Ihm gehörte die Firma, die diese Abstimmung organisierte.

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