Götzenverehrung
Schon vor 50 Jahren spielte Götz George in Heimatfilmen mit und vor knapp 40 Jahren Hauptrollen in Fernsehserien, darunter Ein Jahr mit und ohne Sonntag, Diamantendetektiv Dick Donald und Lancier, der Söldner. Ein nationaler Star wurde er jedoch erst, als er 1981 die „Scheiße“ in den Tatort brachte. Seine Figur Schimanski ist noch heute so beliebt, dass die ARD am Sonntagabend bei der neuen Folge damit überrascht wurde, nicht nur beim Gesamtpublikum, sondern sogar in der jungen Zielgruppe Marktführer zu sein.
Im vergangenen September hielt der Produzent Nico Hofmann eine lange Rede auf Götz George, der den Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises für seine Lebensleistung erhielt. Und weil Hofmann damals schon behauptete, George sei im vorangegangenen Sommer 70 Jahre alt geworden, gilt die Rede heute als Geburtstagsständchen, wenn George tatsächlich 70 wird.
An Götz Georges Geburtstag zeigt Das Erste heute um 20.15 Uhr den Film Die Katze. Die rasante Bankräuberaction Die Katze mit Götz George und Gudrun Landgrebe kam 1988 in die Kinos. Die ist es nicht. Stattdessen drehte die ARD einen neuen Film mit gleichem Namen, der jetzt ein Ehedrama mit George und Hannelore Hoger und eine Erstausstrahlung ist. Die Filme haben außer dem Titel und dem Hauptdarsteller nichts gemeinsam, aber das macht wenigstens Götz Georges Filmographie so lustig verwirrend.
Der BR zeigt außerdem um 21.45 Uhr die Krimikomödie Blatt und Blüte und der WDR um 23.15 Uhr den Schimanski-Kinofilm Zabou. Durch geschicktes Umschalten können Sie also alle drei Filme direkt hintereinander sehen und verpassen dann sogar noch das Porträt Nicht reden, machen im Anschluss an den Film im Ersten.
Gratulation zum Geburtstag auch von uns.
23. Juli 2008 um 11:16
Ich kann Filme nicht ertragen, in denen George mitspielt. Ich finde ihn sehr überschätzt und mag sein Schnaufen nicht. Muss ich mich jetzt schämen?
23. Juli 2008 um 14:58
George ist eine der wenigen „Marken“ im deutschsprachigen Filmgeschäft. Für mich in der Tat, auch wenn es abgelutscht klingt, einer der ganz, ganz Grossen.
23. Juli 2008 um 16:00
George ist einer der ganz wenigen Charakterdarsteller, die wir in Deutschland haben. Richtig: eine Marke. Ihn nicht zu mögen, nur weil einem sein Schnaufen nicht gefällt, ist m.E. reichlich oberflächlich.
Die ganz Großen in Amerika – nur ein Beispiel: Al Pacino – haben in ihrer Darstellung auch ein sich wiederholendes Merkmal, unabhängig von ihrer Rolle. Aber sie beherrschen die Kunst, in ihre Rollen einzutauchen, ihnen Leben zu verleihen. Das schaffen nur ganz wenige. George schafft das!
28. Juli 2008 um 15:44
Hach, Gudrun Landgrebe.
Fand ich ja extrem scharf damals.
Als ich sie bei Kalkofe als Margarineverkäuferin sehen musste, brach es mir fast das Herz…
Die Original-„Katze“ würde ich mir auch gerne noch mal ansehen…