Fehdenhits 1

„Katja Ebstein: Schwere Anschuldigungen gegen Grand-Prix-Star Cicero“ wäre so eine Überschrift gewesen, aus der Medien, die gern Worte verdrehen und Zitate aus dem Zusammenhang reißen, eine prima Fehde hätten spinnen können.

Nein, Roger Cicero ist kein altbekannter Trinker, auch wenn Katja Ebstein in Johannes B. Kerners ultimativer Chartshow Unsere Besten über ihn sagte:

[audio:http://www.fernsehlexikon.de/wp-content/rogercicero.mp3]

Der war doch vorher schon voll in seinen Konzerten.

Was sie sagen wollte, war, dass er, im Gegensatz zu ihr selbst, seine Konzerte auch schon vor vollem Haus gespielt habe, bevor er am Eurovision Song Contest teilnahm.

In der gleichen Sendung, in der übrigens Herbert Grönemeyer zu „unserem besten Musikstar“ aller Zeiten gekürt wurde, sich Udo Jürgens knapp gegen Wolfgang Amadeus Mozart im Kampf um Platz 2 durchsetzte, Johann Sebastian Bach von DJ Bobo geschlagen wurde und Richard Wagner nur einen Platz hinter den Puhdys ins Ziel kam, erklärte wenig später der Achtunddreißigstplatzierte Roland Kaiser über seine eigenen Konzerte:

[audio:http://www.fernsehlexikon.de/wp-content/rolandkaiser.mp3]

Wenn du den Abend beginnst, ist es eine bange Angst.

Dann geht es ihm ja wie dem Publikum.

Michael, 25. November 2007, 21:24.

3 Kommentare


  1. Die Puhdys vor Richard Wagner…denk ich an Deutschland in der Nacht…

  2. […] November 27, 2007 Der war doch vorher schon voll… Posted by tablo under November 2007   Katja Ebstein über Roger Cicero (Link). […]

  3. Diese sog. „unsere Besten“-Sendungen entwickeln sich immer mehr zum besten Argument gegen die Demokratie.
    Jedenfalls erfüllt es mich gleichermaßen mit Trauer und Hass, was bei dieser unsäglichen Abstimmung so bei rauskam (mein deutscher Lieblings-Komponist wäre z.B. Karl Amadeus Hartmann, aber von dem hat Kerner der alte Fußballkommentator eh noch nie was gehört).
    Wenn das die beste Musik wäre, die Deutschland zu bieten hat, gibt man sich am besten gleich die Kugel.
    Kerner entwickelt sich eh seit einiger Zeit zu einer der unerträglichsten Gestalten des deutschen Fernsehens.
    Ich habe die Sendung Gott sei Dank nicht gesehen (nur zufällig reingeschaltet beim Auftritt von „Rosenstolz“, da haben sich schon die Fußnägel aufgerollt), aber ich kann mir schon gut vorstellen, wie sich da die selbsternannten Musik-Connaisseurs selber abgefeiert haben.



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