Anke
2000–2001 (Sat.1). 24‑tlg. dt. Comedyserie von Ralf Husmann, Regie: Sven Unterwaldt.
Anke (Anke Engelke) ist die erfolgreiche Moderatorin einer täglichen Fernsehtalkshow. Täglich diskutiert sie erfolgreich die Probleme der anderen („Meine Mutter ist eine Schlampe“), nur an ihren eigenen scheitert sie genauso regelmäßig. Sie kämpft mit Selbstzweifeln, ihrer überforderten Redaktion, der Einsamkeit, dem Fotokopierer und ihrem nichtsnutzigen Ex-Freund Tom (Ingo Naujoks), der dauernd in der Redaktion rumhängt und leider auch noch der einzige Mann in ihrem Leben ist.
Typische Fragen, die Ankes Leben prägen, sind: Was hat Susann Atwell, was ich nicht habe? Warum muss mich meine Mutter besuchen, wenn wir fünf Nymphomaninnen im Studio haben? Wer hat schon wieder den ganzen Rotwein ausgesoffen? Schroeder (Frank Leo Schröder) ist Ankes cholerischer Redaktionsleiter, Lisa (Roswitha Schreiner) eine überforderte Redakteurin mit nervösem Magen, Nikki (Sandra Leonhard) die mannstolle Sekretärin.
Anke war etwas Besonderes: Eine intelligente deutsche Sitcom, in deren Mittelpunkt keine Heldin stand, die spätestens am Ende jeder Folge strahlend doch noch alles gemeistert hatte, sondern eine Frau, die sich immer im Weg steht. Als sie ihren Ex‑Freund aus der Wohnung wirft, ruft sie ihm nach: „Wenn ich nach Hause komme, will ich Ruhe haben und mich darüber ausheulen können, dass keiner da ist.“ Die Serie und Hauptrolle waren deutlich inspiriert von Ally McBeal, außerdem war Anke eine bissige Satire auf den Talkshowbetrieb und die Absurditäten hinter den Kulissen des Fernsehens insgesamt. Viele Kollegen wie Birte Karalus, Susann Atwell, Thomas Ohrner und Alfred Biolek hatten Gastauftritte und spielten sich selbst.
Wie die meisten Versuche, im Fernsehen das Fernsehen zu parodieren, war auch dieser kein großer Erfolg. Obwohl die Quoten hinter den (hohen) Erwartungen zurückblieben, bewies Sat.1 seinen Glauben an das Format und strahlte eine zweite Staffel aus. Aber erst in späteren Wiederholungen im Doppelpack mit Engelkes ungleich erfolgreicherer Sketchshow Ladykracher fand Anke das Publikum, das die Serie verdiente.
Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 21.15 Uhr, ab der zweiten Staffel montags zur selben Zeit.