Familienkrimi mit Ach und Kracht
Die ARD glaubt, ein neues Genre erfunden zu haben: Die Familienkrimiserie. Eine Kreuzung aus Krimi und Familienserie. Mit Ermittlern, die ein Privatleben haben, das eine ebenso große Rolle spielt wie ihr jeweiliger Fall. Dolles Ding. Jetzt müsste es nur noch kurzweilig sein. Das hat bei der ersten von gleich drei neuen Familienkrimiserien, die in den nächsten Monaten montags mit jeweils sechs Folgen an den Start gehen sollen, leider nicht so gut geklappt.
Ein Fall für Nadja mit Marion Kracht als Hausfrau und Mutter, die plötzlich Privatdetektivin wird, ihr Leben nach einem schweren Unfall und einer Scheidung wieder in geregelte Bahnen bringen will und um das Sorgerecht für ihr Kind kämpft, hat einige nette Momente, aber leider noch mehr Längen. Die banalen Fälle wären in manch anderer Serie vermutlich innerhalb von zwei Minuten als Nebenschauplatz abgehandelt worden, hier füllen sie eine halbe Episode. Und die andere Hälfte macht klar, warum das Privatleben von Ermittlern sonst nie gezeigt wird: Es ist zu deprimierend.
Deshalb hier nur einer der netten Momente: Ihr zukünftiger Geschäftspartner stellt sich Nadja vor und hält ihr seine Visitenkarte entgegen.
Henry: „Wilkens. Henry Wilkens. Privatdetektiv.“
Nadja: „Da steht Theodor drauf.“
Henry: „Nee, is‘ durchgestrichen, ich hab‘ Henry drübergeschrieben.“
Interessant übrigens, dass sich bis zum Ende der ersten Folge bereits die Telefonnummer geändert hat, wie man auf dem neuen Geschäftsschild sehen kann.
Ein Fall für Nadja, montags um 20.15 Uhr im Ersten.
8. Oktober 2007 um 10:22
Ich hatte nur die Vorschau in der ARD gesehen und mir gedacht das wenn Marion Kracht eine Detektivin spielt es ja nicht mehr lange dauern kann bis Mutter Beimer die Sportschau moderiert.
8. Oktober 2007 um 13:29
Und – hat jemand mal dort angerufen?
8. Oktober 2007 um 13:38
Bei der ersten Nummer handelt es sich wohl um einen Anschluss des Opernhaus Halle, bei der zweiten um ein Hotel bei Halle. Zumindest laut Telefonbuch.
8. Oktober 2007 um 18:22
Aber angerufen hast Du auch nicht (ich traue mich ja nicht). Und das sind ECHTE Nummern? Sind die wahnsinnig? Wenn’s wenigstens die Produktionsfirma wäre. Oder man darüber Merchandising-Produkte von „Ein Fall für Nadja“ kaufen könnte.
8. Oktober 2007 um 18:26
Interessant. Meine Recherche auf telefonbuch.de ergab, dass beide Anschlüsse nicht existieren. Und meine Anrufversuche unter beiden Nummern brachten keine Verbindung zustande.
Eigentlich ist es auch übliche Praxis, in fiktionalen Programmen ausschließlich Telefonnummern zu zeigen, die es nicht gibt.
9. Oktober 2007 um 07:39
DasOertliche gibt an das Die Nummern existieren könnten. Ob unter der Durchwahl allerdings auch jemand erreichbar ist, hab ich natürlich nicht ausprobiert.