Der WDR preist eine Eigenproduktion als „Fernsehtipp“ an, will sie aber nicht zeigen
Beim WDR scheint man die eigenen „Fernsehtipps“ nicht zu mögen. Die gestern im Ersten erstausgestrahlte Huldigung Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern zu Harald Schmidts Geburtstag sollte heute um 22.40 Uhr im WDR wiederholt werden. Um genau 22.40 Uhr stand sie auch noch unter der Überschrift „Fernsehtipp“ auf der Startseite von WDR.de, während im Fernsehen stattdessen bereits ein Tatort begann.
Der Tatort (aus Berlin) war kurzfristig ins Programm gehoben worden. Das ist aus einem von drei Gründen geschehen. Raten Sie doch mal mit, welcher es sein könnte!
- Man hat spontan festgestellt, dass gerade Tatorte ja viel zu selten wiederholt werden.
Könnte sein. In der laufenden Fernsehwoche von heute bis kommenden Freitag werden zum Bespiel in den Programmen der ARD nur acht verschiedene Folgen gezeigt. Das ist wenig, zumal der Donnerstag noch komplett frei ist. (Heute: „Märchenwald“ und „Dschungelbrüder“, Sonntag: „Strahlende Zukunft“, Montag: „Der Passagier“, Dienstag: „Verrat“, Mittwoch: „Schlaflos in Weimar“ und „Dagoberts Enkel“, Freitag: „Elvis lebt“.)
- Man hat festgestellt, dass 1,98 Millionen Zuschauer bei der Erstausstrahlung von Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern gar keiner so guten Einschaltquote entsprechen.
Und will den vielen Blöden, die es nicht gesehen haben, bloß keine Chance geben, das Verpasste nachzuholen? Ja, klingt schlüssig.
- Die neue WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff hat die WDR-Produktion gestern im Fernsehen gesehen und dabei Szenen entdeckt, die sie nie wieder im Fernsehen sehen will, weshalb sie das Band jetzt unter Verschluss hält.
Verdammt, klingt auch total plausibel.
Puh, keine leichte Entscheidung. Na, was glauben Sie? Auflösung demnächst.
Schlagwörter: Harald Schmidt, WDR
Michael, 25. August 2007, 23:55.
26. August 2007 um 10:08
Alle, die es verpasst haben, hätten aber heute Abend um 20:15 Uhr auf EinsFestival nochmal eine Möglichkeit. Sofern die nicht auch lieber irgendeinen Tatort zeigen. 🙂
http://www.ard-digital.de/index.php?id=10067&languageid=1&stationID=3509&eventID=92041489
26. August 2007 um 20:41
Irgendwie mag ich diese Art von Dokumentation nicht. Da sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock, dass das eigentlich ein Nachruf ist, der nur jetzt schon mal vorverwertet wird.
27. August 2007 um 01:42
3. Ganz klar es ist eine Verschwörung.
Ist auch am spannendsten.
27. August 2007 um 14:44
Ha! Ich hab’s: Es ist (offiziell) die 2, es ist die 2! Ok, liest man weiter, zählt auch die 3, zumnindest inoffiziell…
27. August 2007 um 17:22
@ Felix und probek:
Bravo, Ihr habt beide Recht. Es ist die 3, aber die 2 hat das Rennen um die offizielle Erklärung gemacht.
27. August 2007 um 23:14
Offiziell tatsächlich Nr.2,
die WDR-Seite nennt die Sendung aber immernoch (Montag 23Uhr) ein Programmhighlight des Abends 🙂
13. Oktober 2007 um 21:01
Ähm, hallo Michael,
kannst du hier in die Kommentare schreiben, welche Szenen das waren?
Wäre echt nett.
13. Oktober 2007 um 22:17
Man munkelt, es seien die alten Sat.1-Szenen über die WDR-Mitarbeiterin Bettina Böttinger gewesen. Schmidt zeigte Fotos von ihr, Eierlikör, einer Klobrille und der Zeitschrift „Emma“ und erklärte als Gemeinsamkeit, kein Mann würde sie freiwillig anfassen.
14. Oktober 2007 um 12:42
Ja, das war der Grund. Hab’s aus sehr sicherer Quelle erfahren.
14. Oktober 2007 um 23:26
Ja, das klingt nachvollziehbar. Sehr, sehr schönes Blog habt ihr. Genau mein Ding.
16. Oktober 2007 um 20:35
Danke!